Gajendras Gebete der Hingabe zu Lord Viṣṇu

Gajendra-Mokṣa - Gajendra's Prayers

गजेन्द्र-मोक्ष – गजेन्द्र-स्तुति
Gajendra-Mokṣa - Gajendra-Stuti

Gajendra-Moksha_Umangi-Shah_Ninad-Mehta.mp3
Gajendra-Moksham_Pt_Sunder_Kidambi.mp3

Śrīmad Bhāgavatam 8.3.1

VERS 1
श्री-बादरायणिर् उवाच
एवं व्यवसितो बुद्ध्या
समाधाय मनो हृदि
जजाप परमं जाप्यं
प्राग्-जन्मन्य् अनुशिक्षितम्

śrī-bādarāyaṇir uvāca
evaṁ vyavasito buddhyā
samādhāya mano hṛdi
jajāpa paramaṁ jāpyaṁ
prāg-janmany anuśikṣitam

Śrī Śukadeva Gosvāmī fuhr fort: Darauf versenkte der Elefantenkönig Gajendra seinen Geist mit vollkommener Intelligenz in sein Herz und chantete einen mantra, den er in seinem früheren Leben als lndradyumna gelernt hatte und an den er sich jetzt durch Kṛṣṇa's Gnade erinnern konnte.

VERS 2
श्री-गजेन्द्र उवाच
ॐ नमो भगवते तस्मै
यत एतच् चिद्-आत्मकम् ǀ
पुरुषायादि-बीजाय
परेशायाभिधीमहि ǁ २ǁ

śrī-gajendra uvāca
oṁ namo bhagavate tasmai
yata etac cid-ātmakam
puruṣāyādi-bījāya
pareśāyābhidhīmahi

The König der Elefanten, Gajendra, sprach: Ich erweise dem Höchsten, der alle Füllen in sich birgt, meine achtungsvollen Ehrerbietungen. Er ist es, weshalb dieser materielle Körper, aufgrund der Anwesenheit der Seele, handelt. Und deshalb ist Er der urerste Same von allem. Ich meditiere über Ihn, den allmächtigen transzendenten Herrn.

VERS 3
यस्मिन्न् इदं यतश् चेदं
येनेदं य इदं स्वयम् ǀ
यो ऽस्मात् परस्माच् च परस्
तं प्रपद्ये स्वयम्भुवम् ǁ ३ǁ

yasminn idaṁ yataś cedaṁ
yenedaṁ ya idaṁ svayam
yo ’smāt parasmāc ca paras
taṁ prapadye svayambhuvam

Er ist die höchste Ebene auf der alles ruht; die Bestandteile aus denen alles hervorging; und die Person, die diese kosmische Manifestation erschuf und deren alleinige Ursache ist. Dennoch ist Er von Ursache und Wirkung verschieden. Ich ergebe mich Ihm, der in jeder Hinsicht in sich Selbst zufrieden ist.

VERS 4
यः स्वात्मनीदं निज-माययार्पितं
क्वचिद् विभातं क्व च तत् तिरोहितम् ǀ
अविद्ध-दृक् साक्ष्य् उभयं तद् ईक्षते
स आत्म-मूलो ऽवतु मां परात्-परः ǁ ४ǁ

yaḥ svātmanīdaṁ nija-māyayārpitaṁ
kvacid vibhātaṁ kva ca tat tirohitam
aviddha-dṛk sākṣy ubhayaṁ tad īkṣate
sa ātma-mūlo ’vatu māṁ parāt-paraḥ

Er ist es, der diese kosmische Manifestation manchmal sichtbar und manchmal unsichtbar erscheinen lässt, indem Er Seine eigene Kraft erweitert. Unter allen Umständen ist Er beides, höchste Ursache und höchste Wirkung, Beobachter und Zeuge. Er steht zu allem (selbst der Transzendenz) in transzendenter Stellung. Möge Er mir Zuflucht gewähren.

VERS 5
कालेन पञ्चत्वम् इतेषु कृत्स्नशो
लोकेषु पालेषु च सर्व-हेतुषु ǀ
तमस् तदासीद् गहनं गभीरं
यस् तस्य पारे ऽभिविराजते विभुः ǁ ५ǁ

kālena pañcatvam iteṣu kṛtsnaśo
lokeṣu pāleṣu ca sarva-hetuṣu
tamas tadāsīd gahanaṁ gabhīraṁ
yas tasya pāre ’bhivirājate vibhuḥ

Im Laufe der Zeit, wenn alle erzeugenden und wirkenden Manifestationen im Universum, einschließlich der Planeten und ihrer Herrscher und Erhalter, vernichtet sind, entsteht ein Zustand tiefster Dunkelheit. Über dieser Finsternis jedoch strahlt der Höchste Herr.

VERS 6
न यस्य देवा ऋषयः पदं विदुर्
जन्तुः पुनः को ऽर्हति गन्तुम् ईरितुम् ǀ
यथा नटस्याकृतिभिर् विचेष्टतो
दुरत्ययानुक्रमणः स मावतु ǁ ६ǁ

na yasya devā ṛṣayaḥ padaṁ vidur
jantuḥ punaḥ ko ’rhati gantum īritum
yathā naṭasyākṛtibhir viceṣṭato
duratyayānukramaṇaḥ sa māvatu

Ein Schauspieler auf der Bühne, verkleidet und tanzend, wird von den Zuschauern nicht erkannt. Ebenso können auch die Taten und Formen des Herrn weder von den Göttern, noch von den großen Weisen und gewiss nicht von denen erkannt werden, die unwissend wie die Tiere sind. Weder die Götter und Weisen, noch die Unwissenden können die Erscheinungen des Herrn verstehen, noch vermögen sie mit Worten Seine wahre Stellung zu beschreiben. Möge mich dieser Höchste Herr beschützen.

VERS 7
दिदृक्षवो यस्य पदं सुमङ्गलं
विमुक्त-सङ्गा मुनयः सुसाधवः ǀ
चरन्त्य् अलोक-व्रतम् अव्रणं वने
भूतात्म-भूताः सुहृदः स मे गतिः ǁ ७ǁ

didṛkṣavo yasya padaṁ sumaṅgalaṁ
vimukta-saṅgā munayaḥ susādhavaḥ
caranty aloka-vratam avraṇaṁ vane
bhūtātma-bhūtāḥ suhṛdaḥ sa me gatiḥ

Entsagte und große Weise, die alle Lebewesen mit gleicher Sicht betrachten, allen freundlich gesinnt sind und sich in den Wäldern makellos ihren heiligen Gelübden widmen [durch die sie die vergängliche Welt zu überwinden hoffen], sehnen sich danach Seine Lotosfüße zu erblicken. Er ist mein höchstes Ziel.

VERSE 8–9
न विद्यते यस्य च जन्म कर्म वा
न नाम-रूपे गुण-दोष एव वा ǀ
तथापि लोकाप्यय-सम्भवाय यः
स्व-मायया तान्य् अनुकालम् ऋच्छति ǁ ८ǁ

तस्मै नमः परेशाय
ब्रह्मणे ऽनन्त-शक्तये ǀ
अरूपायोरु-रूपाय
नम आश्चर्य-कर्मणे  ǁ ९ǁ

na vidyate yasya ca janma karma vā
na nāma-rūpe guṇa-doṣa eva vā
tathāpi lokāpyaya-sambhavāya yaḥ
sva-māyayā tāny anukālam ṛcchati

tasmai namaḥ pareśāya
brahmaṇe ’nanta-śaktaye
arūpāyoru-rūpāya
nama āścarya-karmaṇe

Seine Geburt ist nicht materiell, noch Sein Handeln, Seine Namen, Seine Gestalt, Seine Eigenschaften oder Makel. Um den Zweck zu erfüllen, für den diese materielle Welt erschaffen und vernichtet wird, erscheint Er durch Seine eigene innere Energie, frei von jeglicher materieller Verunreinigung. Er ist das Höchste Brahman. Ehre sei Ihm, dessen Handeln voller Wunder ist.

VERS 10
नम आत्म-प्रदीपाय
साक्षिणे परमात्मने ǀ
नमो गिरां विदूराय
मनसश् चेतसाम् अपि ǁ १०ǁ

nama ātma-pradīpāya
sākṣiṇe paramātmane
namo girāṁ vidūrāya
manasaś cetasām api

Ehre sei Ihm, der aus sich Selbst heraus strahlt, der die allgegenwärtige Seele und der Zeuge im Herzen eines jeden ist; der die individuelle Seele erleuchtet und weder mit Worten, noch durch die Bemühungen des Verstandes oder des Bewusstseins erreicht werden kann.

VERS 11
सत्त्वेन प्रतिलभ्याय
नैष्कर्म्येण विपश्चिता ǀ
नमः कैवल्य-नाथाय
निर्वाण-सुख-संविदे ǁ ११ǁ

sattvena pratilabhyāya
naiṣkarmyeṇa vipaścitā
namaḥ kaivalya-nāthāya
nirvāṇa-sukha-saṁvide

Er wird von Gelehrten erkannt, deren Handlungen rein und transzendent sind. Diesem Herrn der Transzendenz, der demjenigen, der von allem materiellen Streben frei geworden ist, höchstes Glück gewährt, erweise ich meine Ehrerbietung.

VERS 12
नमः शान्ताय घोराय
मूढाय गुण-धर्मिणे ǀ
निर्विशेषाय साम्याय
नमो ज्ञान-घनाय च ǁ १२ǁ

namaḥ śāntāya ghorāya
mūḍhāya guṇa-dharmiṇe
nirviśeṣāya sāmyāya
namo jñāna-ghanāya ca

Ehre sei Ihm, der über den materiellen Eigenschaften steht und voller Frieden ist; Seinen furchterregenden Formen, wie auch Seiner Form als Tier; Ihm, der in dieser Welt verschiedene Erscheinungsweisen annimmt und doch ohne jegliche materielle Eigenschaften ist, sondern voll und ganz spirituell; Ihm, der [dichtes reines Wissen] kristallisierte Weisheit ist( jñāna -ghanāya ).

VERS 13
क्षेत्र-ज्ञाय नमस् तुभ्यं
सर्वाध्यक्षाय साक्षिणे ǀ
पुरुषायात्म-मूलाय
मूल-प्रकृतये नमः ǁ १३ǁ

kṣetra-jñāya namas tubhyaṁ
sarvādhyakṣāya sākṣiṇe
puruṣāyātma-mūlāya
mūla-prakṛtaye namaḥ

Dem puruṣa-avatāra1 [dem Ursprung von prakṛti und pradhana2], der allgegen- wärtigen Seele, die über alles herrscht und alles leitet, die der Zeuge ist und die Höchste Person, die urerste Quelle von allem, gilt meine ganze Verehrung.

VERS 14
सर्वेन्द्रिय-गुण-द्रष्ट्रे
सर्व-प्रत्यय-हेतवे ǀ
असता च्छाययोक्ताय
सद्-आभासाय ते नमः ǁ १४ǁ

sarvendriya-guṇa-draṣṭre
sarva-pratyaya-hetave
asatā cchāyayoktāya
sad-ābhāsāya te namaḥ

Den Beobachter aller Ziele nach denen die Sinne streben; Ihn, der alle Zweifel beseitigt, dessen Manifestation der Unwirklichkeit die Wirklichkeit Seiner Existenz widerspiegelt, verehre ich von ganzem Herzen.

VERS 15
नमो नमस् ते ऽखिल-कारणाय
निष्कारणायाद्भुत-कारणाय ǀ
सर्वागमाम्नाय-महार्णवाय
नमो ऽपवर्गाय परायणाय ǁ १५ǁ

namo namas te ’khila-kāraṇāya
niṣkāraṇāyādbhuta-kāraṇāya
sarvāgamāmnāya-mahārṇavāya
namo ’pavargāya parāyaṇāya

Sei gepriesen, o Herr, der Du die höchste und wundervolle Ursache von allem, doch Selbst ohne Ursache bist; der Du der Ozean des Wissens, in den alle Tantras und Veden münden, und die Zuflucht aller (Transzendentalisten) großen Seelen bist.

VERS 16
गुणारणि-च्छन्न-चिद्-उष्मपाय
तत्-क्षोभ-विस्फूर्जित-मानसाय ǀ
नैष्कर्म्य-भावेन विवर्जितागम-
स्वयं-प्रकाशाय नमस् करोमि ǁ १६ǁ

guṇāraṇi-cchanna-cid-uṣmapāya
tat-kṣobha-visphūrjita-mānasāya
naiṣkarmya-bhāvena vivarjitāgama-
svayaṁ-prakāśāya namas karomi

O Herr, so wie das Feuer im araṇi Holz bedeckt ist, so ist auch Dein unbegrenztes Wissen von den Erscheinungsweisen der Natur bedeckt. Doch Du beachtest das Geschehen der  Erscheinungsweisen nicht, deren schöpferischer Wille erwacht, wenn ihr Gleichgewicht gestört wird. Diejenigen, die geistig fortgeschritten sind (naiṣkarmya-bhāvena), sind den Unterweisungen der Schriften nicht unterworfen. Da sie über Dich meditieren, erscheinst Du persönlich in ihrem reinen Geist. Alle Ehre sei Dir!

VERS 17
मादृक् प्रपन्न-पशु-पाश-विमोक्षणाय
मुक्ताय भूरि-करुणाय नमो ऽलयाय ǀ
स्वांशेन सर्व-तनु-भृन्-मनसि प्रतीत-
प्रत्यग्-दृशे भगवते बृहते नमस् ते ǁ १७ǁ

mādṛk prapanna-paśu-pāśa-vimokṣaṇāya
muktāya bhūri-karuṇāya namo ’layāya
svāṁśena sarva-tanu-bhṛn-manasi pratīta-
pratyag-dṛśe bhagavate bṛhate namas te

Da sich ein Tier wie ich, Dir, der Du von jeglicher materiellen Verunreinigung frei bist, ergeben hat, wirst Du mich gewiss aus dieser gefährlichen Situation erretten. Höchste Ehre sei Dir, der Du unbegrenzt barmherzig bist und unentwegt versuchst mich zu erlösen. Als Paramātmā3 weilst Du Dich im Herzen aller Lebewesen und beobachtest alles Handeln. Dir, dem unbegrenzten Herrn, erweise ich meine Ehrerbietung.

VERS 18
आत्मात्म-जाप्त-गृह-वित्त-जनेषु सक्तैर्
दुष्प्रापणाय गुण-सङ्ग-विवर्जिताय ǀ
मुक्तात्मभिः स्व-हृदये परिभाविताय
ज्ञानात्मने भगवते नम ईश्वराय ǁ १८ǁ

ātmātma-jāpta-gṛha-vitta-janeṣu saktair
duṣprāpaṇāya guṇa-saṅga-vivarjitāya
muktātmabhiḥ sva-hṛdaye paribhāvitāya
jñānātmane bhagavate nama īśvarāya

Mein Herr, diejenigen, die von aller materiellen Verunreinigung völlig frei geworden sind, meditieren im Innersten ihres Herzens fortwährend über Dich. Für solche wie mich, die zu sehr an mentalen Vorstellungen, Heim, Verwandten, Freunden, Geld, Dienern und Helfern haften, bist Du äußerst schwer zu erlangen. Du wirst von den Erscheinungsweisen der Natur niemals befleckt. Du bist die Quelle der Erleuchtung, der höchste Kontrollierende. Dir, o Herr, gilt all meine Verehrung.

VERS 19
यं धर्म-कामार्थ-विमुक्ति-कामा
भजन्त इष्टां गतिम् आप्नुवन्ति ǀ
किं चाशिषो रात्य् अपि देहम् अव्ययं
करोतु मे ऽदभ्र-दयो विमोक्षणम् ǁ १९ǁ

yaṁ dharma-kāmārtha-vimukti-kāmā
bhajanta iṣṭāṁ gatim āpnuvanti
kiṁ cāśiṣo rāty api deham avyayaṁ
karotu me ’dabhra-dayo vimokṣaṇam

Diejenigen, die die vier Prinzipien der Religion [dharma-kāma-artha-vimukti-kāmāḥ] achten, erhalten vom Herrn was sie sich wünschen, wenn sie Ihn verehren; von anderen Segnungen ganz zu schweigen. Manchmal segnet der Herr solch begierige Verehrer, indem Er ihnen einen spirituellen Körper gewährt. Möge mich dieser Höchste Herr, der unbegrenzt barmherzig ist, segnen, indem Er mich aus der gegenwärtigen Gefahr, wie auch von der materialistischen Lebensweise befreit.

VERSS 20–21
एकान्तिनो यस्य न कञ्चनार्थं
वाञ्छन्ति ये वै भगवत्-प्रपन्नाः ǀ
अत्य्-अद्भुतं तच्-चरितं सुमङ्गलं
गायन्त आनन्द-समुद्र-मग्नाः ǁ २०ǁ

तम् अक्षरं ब्रह्म परं परेशम्
अव्यक्तम् आध्यात्मिक-योग-गम्यम् ǀ
अतीन्द्रियं सूक्ष्मम् इवातिदूरम्
अनन्तम् आद्यं परिपूर्णम् ईडे ǁ २१ǁ

ekāntino yasya na kañcanārthaṁ
vāñchanti ye vai bhagavat-prapannāḥ
aty-adbhutaṁ tac-caritaṁ sumaṅgalaṁ
gāyanta ānanda-samudra-magnāḥ

tam akṣaraṁ brahma paraṁ pareśam
avyaktam ādhyātmika-yoga-gamyam
atīndriyaṁ sūkṣmam ivātidūram
anantam ādyaṁ paripūrṇam īḍe

Bedingungslose Geweihte verehren Ihn mit voller Hingabe, hören und singen fortwährend über Seine wunderbaren und glückverheißenden Taten, und tauchen so immer wieder in einen Ozean transzendenter Freude ein. Solche Geweihte bitten den Herrn niemals um eine Segnung. Diesen Höchsten Herrn, der ewiglich existiert, weder von den Sinnen noch vom Verstand erkannt werden kann, der transzendent ist und über allen großen Persönlichkeiten steht, der durch Yoga erreichbar und doch jenseits der Reichweite der Sinne ist, der transzendent zu aller materiellen Erkenntnis und unbegrenzt ist, der die urerste Ursache von allem und in jeder Hinsicht vollständig ist, verehre ich von ganzem Herzen.

VERSS 22–24
यस्य ब्रह्मादयो देवा
वेदा लोकाश् चराचराः ǀ
नाम-रूप-विभेदेन
फल्ग्व्या च कलया कृताः ǁ २२ǁ

यथार्चिषो ऽग्नेः सवितुर् गभस्तयो
निर्यान्ति संयान्त्य् असकृत् स्व-रोचिषः ǀ
तथा यतो ऽयं गुण-सम्प्रवाहो
बुद्धिर् मनः खानि शरीर-सर्गाः ǁ २३ǁ

स वै न देवासुर-मर्त्य-तिर्यङ्
न स्त्री न षण्ढो न पुमान् न जन्तुः ǀ
नायं गुणः कर्म न सन् न चासन्
निषेध-शेषो जयताद् अशेषः ǁ २४ǁ

yasya brahmādayo devā
vedā lokāś carācarāḥ
nāma-rūpa-vibhedena
phalgvyā ca kalayā kṛtāḥ

yathārciṣo ’gneḥ savitur gabhastayo
niryānti saṁyānty asakṛt sva-rociṣaḥ
tathā yato ’yaṁ guṇa-sampravāho
buddhir manaḥ khāni śarīra-sargāḥ

sa vai na devāsura-martya-tiryaṅ
na strī na ṣaṇḍho na pumān na jantuḥ
nāyaṁ guṇaḥ karma na san na cāsan
niṣedha-śeṣo jayatād aśeṣaḥ

Er erschafft Seine Ihm untergeordneten Teile [das jīva-tattva], von Brahmā, den Göttern und den Erweiterungen des vedischen Wissens [Sāma, Ṛg, Yajur und Atharva], bis zu allen anderen sich bewegenden und sich nicht bewegenden Wesen, einschließlich ihrer Namen und Eigenschaften. So wie die Funken des Feuers oder die leuchtenden Strahlen der Sonne von ihrem Ursprung ausgehen und immer zu ihm zurückkehren, so gehen Verstand, Intelligenz, Sinne, grob und feinstoffliche Körper, wie auch die fortwährenden Transformationen der verschiedenen Erscheinungsweisen der Natur vom Herrn aus und gehen wieder in Ihn ein.

Er ist weder deva4 noch asura5, weder Mensch, noch Vogel, noch Tier. Er ist weder Frau, noch Mann, noch geschlechtslos, noch ein niedriges Wesen. Weder ist Er eine materielle Eigenschaft, eine fruchtbringende Tätigkeit, noch eine Manifestation oder Nicht-Manifestation. Er ist das letzte Wort in der Unterscheidung des „nicht dieses, nicht jenes“ (neti neti). Und Er ist unbegrenzt.

VERS 25
जिजीविषे नाहम् इहामु या किम्
अन्तर् बहिश् चावृतयेभ-योन्या ǀ
इच्छामि कालेन न यस्य विप्लवस्
तस्यात्म-लोकावरणस्य मोक्षम् ǁ २५ǁ

jijīviṣe nāham ihāmuyā kim
antar bahiś cāvṛtayebha-yonyā
icchāmi kālena na yasya viplavas
tasyātma-lokāvaraṇasya mokṣam

Ich wünsche mir nicht, in diesem oder im nächsten Leben lange zu verweilen. Was nützt es, innerlich sowie äußerlich von Unwissenheit bedeckt zu sein? Ich wünsche mir, von dieser Bedeckung, die selbst durch den Einfluss der Zeit nicht zerstört wird, auf ewig befreit zu werden.

VERS 26
सो ऽहं विश्व-सृजं विश्वम्
अविश्वं विश्व-वेदसम् ǀ
विश्वात्मानम् अजं ब्रह्म
प्रणतो ऽस्मि परं पदम् ǁ २६ǁ

so ’haṁ viśva-sṛjaṁ viśvam
aviśvaṁ viśva-vedasam
viśvātmānam ajaṁ brahma
praṇato ’smi paraṁ padam

So erweise ich Ihm, dem Schöpfer des Universums, Ihm, der Selbst das Universum ist und gleichzeitig transzendent zur kosmischen Manifestation, der der Kenner von allen in dieser Welt ist, die Seele des Universums, der ungeboren ist, der Höchste und Erhabene, meine achtungsvollen Ehrerbietungen.

VERS 27
योग-रन्धित-कर्माणो
हृदि योग-विभाविते ǀ
योगिनो यं प्रपश्यन्ति
योगेशं तं नतो ऽस्म्य् अहम् ǁ २७ǁ

yoga-randhita-karmāṇo
hṛdi yoga-vibhāvite
yogino yaṁ prapaśyanti
yogeśaṁ taṁ nato ’smy aham

Ihm, dem Meister allen Yoga, den die vervollkommneten Yogis in ihrem Herzen erblicken nachdem sie vollständig geläutert und von den Reaktionen auf ihr fruchtbringendes Handeln befreit worden sind, erweise ich meine Ehrerbietung.

VERS 28
नमो नमस् तुभ्यम् असह्य-वेग-
शक्ति-त्रयायाखिल-धी-गुणाय ǀ
प्रपन्न-पालाय दुरन्त-शक्तये
कद्-इन्द्रियाणाम् अनवाप्य-वर्त्मने ǁ २८ǁ

namo namas tubhyam asahya-vega-
śakti-trayāyākhila-dhī-guṇāya
prapanna-pālāya duranta-śaktaye
kad-indriyāṇām anavāpya-vartmane

Wieder und wieder verbeuge ich mich vor Ihm, der die unüberwindliche Macht in den drei Arten von Energien und die Intelligenz des Universums ist; der als die Sinnesobjekte erscheint und den Ihm Hingegebenen Zuflucht gewährt. Er besitzt unbegrenzte Macht. Diejenigen, die unfähig sind ihre Sinne zu beherrschen, können sich Ihm nicht nähern, da Er auf ihren Pfaden nicht erreichbar ist.

VERS 29
नायं वेद स्वम् आत्मानं
यच्-छक्त्याहं-धिया हतम् ǀ
तं दुरत्यय-माहात्म्यं
भगवन्तम् इतो ऽस्म्य् अहम् ǁ २९ǁ

nāyaṁ veda svam ātmānaṁ
yac-chaktyāhaṁ-dhiyā hatam
taṁ duratyaya-māhātmyaṁ
bhagavantam ito ’smy aham

Alle Ehre sei Ihm, durch dessen illusionierende Energie der jīva6, aufgrund der körperlichen Lebensauffassung, seine wahre Identität nicht erkennt. Ich suche Zuflucht bei diesem Höchsten Herrn, dessen Herrlichkeit schwer zu verstehen ist.

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1 eine der drei Viṣṇu Erweiterungen, die die Schöpfung, Erhaltung und Vernichtung dieser Welt veranlasst

2 prakrti – die materielle Natur, pradhāna – das nicht manifestierte Aggregat der materiellen Elemente (Erde, Wasser, Feuer, etc.)

3 Gott, die allem innewohnende Seele
4 einer der Götter
5 Dämon
6 das Lebewesen


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Phala-śruti
Das Resultat der Rezitation dieser Gebete

Der Herr antwortet nun zu Gajendra
[Śrīmad-Bhāgavatam 8.4.25]

ये मां स्तुवन्त्य् अनेनाङ्ग
प्रतिबुध्य निशात्यये
तेषां प्राणात्यये चाहं
ददामि विपुलां गतिम्

ye māṁ stuvanty anenāṅga
pratibudhya niśātyaye
teṣāṁ prāṇātyaye cāhaṁ
dadāmi vipulāṁ gatim

"Mein lieber Geweihter, denjenigen, die sich am Ende der Nacht aus dem Bett erheben und Mir die gleichen Gebete darbringen, die Du Mir darbrachtest, gewähre Ich am Ende ihres Lebens einen ewigen Wohnsitz in der spirituellen Welt." (SB 8.4.25)

Gajendra-mokṣaḥ Mantra is eines der kraftvollsten Mantra's in der ganzen Welt. Jeder der dieses Mantra rezitiert erlangt die Kraft alle Schwierigkeiten zu überwinden und aus unliebsamen Situationen herauszukommen.

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Gajendra-moksa-de-full.pdf