Jesu
Identität aus vedischer Sicht
Der erstgeborene Sohn Gottes
Jesu Identität aus vedischer Sicht
Ein theologischer
Vergleich von Armin
Risi
Immer wieder wird mir die Frage gestellt: "Sagen die
vedischen (altindischen) Sanskrit-Schriften, die eine derart
umfassende Offenbarung darstellen, auch etwas über
Jesus? Beschreiben sie ihn? Prophezeiten sie ihn?"
Um es vorweg zu nehmen: Jesus wird in den vedischen Schriften
nicht erwähnt, und zwar aus dem einfachen Grund, weil
sie weitgehend vor Jesu Erscheinen niedergeschrieben wurden.
Gerüchte über Textstellen, die Jesu Erscheinen
in Indien beschreiben sollen, können nicht bestätigt
werden oder entspringen dubiosen Übersetzungen.
Jesu Erscheinen wird nicht direkt prophezeit, aber eine
nähere Untersuchung kann Erstaunliches ans Licht bringen.
Dies sollte nicht überraschen, denn göttliche
Offenbarungen schließen sich nicht gegenseitig aus,
sondern ergänzen sich. Das Diabolische (wörtlich:
"das Trennende, Spaltende") setzt immer dort an,
wo Menschen aufgrund von Voreingenommenheit für eigene
Überzeugungen die höheren Zusammenhänge nicht
mehr sehen, sondern diese sogar verheimlichen, bestreiten
oder verteufeln.
Gerade in der heutigen Zeit, wo sich viele Menschen überall
auf der Erde in ihrer Verunsicherung nur noch fester an
die alten Gerüste überkommener Vorstellungen klammern,
ist es notwendig, diese auferlegten Grenzen zu hinterfragen
und im Idealfall zu überwinden. Oder wie ein Weiser
einmal sagte: Die Mauern, die wir zwischen uns errichtet
haben, reichen nicht bis in den Himmel.
Ist
Jesus Gott?
An dieser
Frage scheiden sich oft die Geister. Schon in frühen
Konzilien wurde über diese Frage debattiert, und heute
hat jede Gruppierung ihre eigene Theorie, von der jeweils
angenommen wird, sie sei die einzig richtige.
Diejenigen, die Jesus als Gott darstellen, sagen, Jesus sei
der fleischgewordene Gott, der nach seiner Erlösungstat
am Kreuz wieder auferstanden sei. Die Auferstehung wird dadurch
zum Kriterium für Jesu Gotthaftigkeit, denn nur Jesus
sei von den Toten auferstanden.
Schauen wir einmal, was in den Apostelbriefen zu dieser Frage
zu lesen ist. Eine zentrale Stelle findet sich im Philipper-Brief
(3,20-21): "Wir dagegen sind Bürger des Himmels.
Von dorther erwarten wir auch unseren Retter, Jesus Christus,
den Herrn. Er wird unseren schwachen, vergänglichen Körper
verwandeln, daß er genauso herrlich wird wie der Körper,
den er selbst bei seiner Auferstehung hat. Denn er hat die
Macht, alles [sogar die Materie unseres Körpers] seiner
Herrschaft zu unterwerfen."
(1)
So ketzerisch es klingt, aber hier im Neuen Testament wird
nichts anderes gesagt, als daß der Körper des Menschen
"genauso herrlich" werden könne wie der Körper
Jesu bei seiner Auferstehung. In der Geheimen Offenbarung
wird von den beiden gesandten Zeugen gesagt, daß sie
ebenfalls vom Tod auferstehen und physisch in den Himmel aufsteigen
werden (Offb 11,11-12), genauso wie Jesus.
Obwohl diese Erkenntnisse viele christliche Absolutheitsansprüche
hinfällig machen, passen sie genau zu dem, was Jesus
persönlich über sich sowie über seine Schüler
und Nachfolger sagte:
"Kein Blinder kann einen Blinden führen, sonst
fallen sie beide in die Grube. Kein Schüler steht über
seinem Lehrer. Aber wenn er ausgelernt hat, soll er wie sein
Meister sein." (Lk 6,40)
"Ihr habt alle Prüfungen mit mir durchgestanden.
Dafür werde ich euch Anteil an der Herrschaft geben,
die mein Vater mir übertragen hat. Wenn ich meine Herrschaft
angetreten habe, werdet ihr an meinem Tisch essen und trinken
..." (Lk 22,28-30)
"Ich versichere euch: Jeder, der mir vertraut, wird
auch die Taten vollbringen, die ich vollbringe. Ja, seine
Taten werden meine noch übertreffen, denn ich gehe zum
Vater. Dann werde ich alles tun, worum ihr bittet, wenn ihr
euch dabei auf mich beruft. So wird durch den Sohn die Herrlichkeit
des Vaters sichtbar werden. Wenn ihr euch auf mich beruft,
werde ich euch jede Bitte erfüllen [und so wird es euch
möglich sein, Taten zu tun, die meine noch übertreffen]."
(Joh 14.12-14)
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Jesus
und die individuelle Meisterschaft
Wenn heute
Wesenheiten aus der geistigen Welt, die diese von Jesus
geforderte Meisterschaft erlangt haben, mit ihren Worten
die Menschen auf ihr eigenes Potential aufmerksam machen,
werden diese "aufgestiegenen Meister" in christlichen
Kreisen häufig pauschal abgelehnt, denn das, was sie
sagen, geht über die traditionell anerkannten Konzepte
hinaus. Diejenigen, die das bisher Geglaubte für das
ein und alles halten, können in solchen Worten oft
nichts anderes als eine Bedrohung oder Verführung sehen.
Doch Jesus selbst erwartete vom Menschen die Meisterung
der Ego-Überwindung und die volle Erkenntnis der eigenen
Potentiale ("soll sein wie sein Meister ... seine Taten
werden die meinen noch übertreffen").
Noch provokativer ist Jesu Aufruf: "Ihr seid Götter."
Was in den heiligen Schriften steht, ist unumstößlich.
Gott nannte also die, an die Er Sein Wort richtete, Götter."
(Joh 10,34f.)
Wir sollen Meister und Götter sein! Das ist im christlichen
System ein gänzlich verdrängtes Konzept. Weil
die meisten religiösen Priester und Lehrer diese "Wahrheit,
die frei macht" (Joh 8,32), nicht oder nur unvollständig
an die Menschen weitergeben, ermächtigt der Geist Gottes
andere Quellen, diese Wahrheit an all jene, die hören
wollen, weiterzugeben. Denn gerade heute wird vom Menschen
die individuelle Meisterschaft gefordert, will er die anbrechende
Drangsal ohne Schaden an der Seele überstehen. Ursachen
für diesen Schaden an der Seele sind nicht nur Gottlosigkeit
und Dekadenz, sondern auch religiöser Dünkel und
Dogmatismus.
Es ist also durchaus möglich, daß geistige Quellen
Lehren offenbaren, die Jesu Worte, die er vor zweitausend
Jahren sprach, weiter ausführen und in einen größeren
Zusammenhang stellen: Was bedeutet Meisterschaft? Wie können
wir sie erreichen? Dies ist also keine luziferische Anmaßung
und keine Hybris der Meister, sondern einfach eine von vielen
Möglichkeiten, wie sich das bedeutungsvolle, in seiner
wirklichen Konsequenz oft verkannte Jesus-Wort erfüllt:
"Jeder, der mir vertraut, wird auch die Taten vollbringen,
die ich vollbringe. Ja, seine Taten werden meine noch übertreffen
..."
Hinzu kommt, daß diese Wesenheiten nicht unabhängig
und auf eigene Faust sprechen, sondern immer im Verbund
mit Jesus Christus, der auch des öfteren selbst spricht.
Diese Erscheinung ist nicht bloß ein Bluff der Esoterik
und des New Age, sondern entspricht ebenfalls einer Prophezeiung,
ja sogar einem Versprechen Jesu. Dies hat sich bereits durch
verschiedene Neuoffenbarungen bestätigt, wobei jedoch
die Falle umgangen werden sollte, in einem neuen Dogmatismus
nur eine einzige Quelle als wahr zu akzeptieren (nur Jakob
Lorber, nur Gabriele Wittek, nur Adelma Vay, nur Johannes
Greber, usw.).
Der Geist Gottes ist nicht beschränkt, berücksichtigt
aber immer das persönliche Fassungsvermögen der
Empfänger, vor allem wenn diese bereits religiös
voreingenommen sind. Deshalb gelangen heute viele neue Botschaften
nicht mehr durch "religiöse", sondern durch
"esoterische" Kanäle zu den Menschen.
Natürlich soll man auch in diesem Bereich nicht alles
kritiklos glauben. Immer gilt Jesu undogmatisches und absolut
umfassendes Kriterium des Unterscheidens: "An den
Früchten könnt ihr es erkennen."
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Jesus
spricht von "Einssein mit Gott"
Die bisher
angeführten Zitate, die sich gegen eine falsche Verabsolutierung
Jesu richten, sollen Jesu Bedeutung aber in keiner Weise
schmälern. Verabsolutierung bedeutet zu behaupten,
Jesus sei Gott und der christliche Weg der einzige und alle,
die das nicht glauben, seien verloren.
Diejenigen, die dies behaupten, führen als Beweis folgende
zwei Jesus-Aussagen an: "Ich und der Vater sind eins"
und "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Joh
10,30; 14,6)
Beim ersten Zitat ist zu beachten, daß Jesus nicht
sagt: Ich bin der Vater, sondern "Ich und der Vater
sind eins". Das ist ein entscheidender Unterschied.
Wenn Jesus sagt: "Ich und mein Vater sind eins",
sagt er damit ebengerade, daß er nicht der Vater ist.
Er ist jedoch eins mit dem Vater, denn er ist ewig und untrennbar
mit Ihm verbunden, weil er in vollkommener Liebe Seinen
Willen kundtut: "Ich bin vom Himmel gekommen, nicht
damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen,
der mich gesandt hat." (Joh 6,38)
Daß Jesus und der Vater zwei verschiedene Individuen
sind, sagt Jesus unmißverständlich in seinen
eigenen Lehren, insbesondere in den Kapiteln 12 bis 17 des
Johannes-Evangeliums: "12,44-45: Wer mir vertraut,
der vertraut nicht nur mir, sondern dem, der mich gesandt
hat. Wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.
12,49: Was ich euch gesagt habe, stammt nicht von mir; der
Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich
zu sagen und zu reden habe. 13,13: Ihr nennt mich Lehrer
und Herr. Ihr habt recht, das bin ich: Ich bin euer Herr
und Lehrer. 14,28: ... ich gehe zum Vater, denn Er ist mächtiger
als ich. 15,1;5: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater
ist der Weinbauer ... und ihr seid die Reben. 17,11: O heiliger
Vater, beschütze sie durch Deine göttliche Macht,
damit sie eins werden, so wie Du und ich eins sind. 17,21-22:
So wie Du in mir bist und ich in Dir, Vater, so sollen auch
sie in uns eins sein. Dann wird die Welt glauben, daß
Du mich gesandt hast. Ich habe ihnen die gleiche Herrlichkeit
gegeben, die Du mir gegeben hast, damit sie so untrennbar
eins sind wie Du und ich."
Was Jesus hier über das "Einssein mit Gott"
(d. h. in Liebe mit Gott vereint sein) sagt, klingt
sehr modern und "esoterisch". Was er hier nur
mit wenigen Sätzen andeutet, wird heute von verschiedenen
Quellen in einer fast unbeschränkten Fülle weiter
ausgeführt. Daß es Personen gibt, die dieses
Einssein schon lange vor uns erreicht haben, ist sehr wohl
anzunehmen. Daß diese Personen nun (als "aufgestiegene
Meister") ihre Erfahrungen und Einsichten mit uns
teilen wollen, ist eine Reaktion der Liebe, wie sie für
"ältere" Brüder und Schwestern natürlich
ist.
Auch hier sei betont, daß man sich immer vor diabolischen
Einflüssen hüten soll. Man erkennt sie insbesondere
daran, daß sie dieses Einssein in Liebe mit Gott,
sich selbst und allen anderen Gotteskindern untergraben
und vergiften wollen. An diesen Früchten kann man sie
erkennen.
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Der
Weg, die Wahrheit und das Leben
Jesus sagt,
er sei der Weg, die Wahrheit und das Leben und niemand komme
zum Vater außer durch ihn. Warum? Weil Jesus vom Vater
kommt und den Weg zum Vater weist.
Der springende Punkt hierbei ist die Frage: Was bedeutet
"durch mich"? Gott sei Dank beantwortet Jesus
diese Frage selbst: "Wenn ihr mich liebt, werdet ihr
meine Weisungen befolgen ... Wer meine Weisungen annimmt
und sie befolgt, der liebt mich wirklich ... Wer mich liebt,
der wird sich nach meinem Wort richten; dann wird ihn auch
mein Vater lieben, wir werden zu ihm kommen und bei ihm
wohnen." (Joh 14,15;21;23)
Der einzige Weg, der zu Gott führt, ist also der Weg,
den Jesus weist, und diesen Weg geht man, wenn man seinen
Anweisungen folgt. Was die höchste Anweisung ist, die
alle anderen Anweisungen in sich enthält, hat Jesus
ebenfalls deutlich gesagt: "Liebe Gott, deinen Vater,
von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit all deinen
Gedanken! Dies ist das größte und wichtigste
Gebot. Das zweite ist gleich wichtig: Liebe deinen Mitmenschen
wie dich selbst! In diesen beiden Geboten ist alles zusammengefasst,
was das Gesetz und die Propheten fordern." (Mt 22,37-40,
Mk 12,28-31, Lk 10,25-28)
Wer sich dieses zentrale Gebot zu Herzen nimmt und danach
lebt, erfüllt Jesu höchsten, ja einzigen Wunsch
und zeigt dadurch, daß er/sie Jesus wahrhaftig liebt.
Der grundlegende Aspekt dieses höchsten Gebotes ist:
"Liebe dich selbst!" Denn man soll Gott und
alle anderen lieben wie sich selbst! Dies kann sehr schnell
falsch verstanden werden, und deshalb gibt es Stimmen (Meister,
Engel, hohe Geistwesen), deren Aufgabe es ist, vor allem
darüber zu sprechen, was diese Selbst-Liebe in Gottes
Sinn bedeutet. Andere sprechen mehr von der Liebe zur Schöpfung
mit allen Mitwesen, und andere mehr von der Liebe zu Gott
und von der Überwindung aller Ego-Illusionen. All diese
Stimmen sollten nicht getrennt oder verabsolutiert werden,
sondern - symbolisch gesprochen - als Lichtstrahlen
gesehen werden, die in unendlicher Anzahl von der Sonne
ausgehen. Die Strahlen gehen in unterschiedliche Richtungen,
einige gehen zum Merkur, andere zur Venus, zur Erde, zum
Mond usw. Obwohl die Lichtstrahlen in völlig verschiedenen
Umgebungen sichtbar werden, sind sie letztlich nicht verschieden,
sondern immer nur Aspekte derselben Sonne.
Dies bedeutet, mit anderen Worten, daß Jesu Anweisungen,
insbesondere die absolute Schlüsselfunktion der Liebe,
nicht nur in der Bibel zu finden sind. Sie sind in den Gottesoffenbarungen
aller Kulturen und aller Zeiten zu finden, und in allen
Religionen der Welt finden sich Menschen, die diesen Weisungen
freiwillig und mit Liebe folgen. Sie haben sich vollkommen
auf den Weg begeben, den Jesus weist, obwohl sie dies vielleicht
nicht direkt in seinem Namen tun. Jesus sagt hierzu: "Wer
meine Weisungen annimmt und sie befolgt, der liebt mich
wirklich."
Dieser höhere Sinn der besagten Schlüsselstelle
geht auch aus der neuen Formulierung der Einheitsübersetzung
hervor: "Ich bin der Weg, der zur Wahrheit und zum
Leben führt. Einen anderen Weg zum Vater gibt es nicht.
Wenn ihr mich kennt, werdet ihr auch meinen Vater kennen.
Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen" (14,6-7).
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Jesu
Identität
"Ihr
nennt mich Lehrer und Herr. Ihr habt recht, das bin ich:
Ich bin euer Herr und Lehrer." (Joh 13,13) Wenn heute
jemand, eine irdische oder eine mediale Stimme, Jesus "nur"
als einen großen Meister bezeichnet, so ist dies nicht
falsch, denn Jesus selbst sagt: "Ihr habt recht, das
bin ich."
Jesus wirkte unbestreitbar als Herr und Lehrer seiner Gefolgschaft
und erfüllte dadurch die Rolle, die im Hebräischen
mit dem Wort Rabbi und im Sanskrit mit dem Wort Guru bezeichnet
wird. Tatsächlich wurde er von den Menschen, auch von
den Aposteln, Rabbi genannt. Aber unter allen Gurus und
Rabbis nimmt Jesus eine einzigartige Stellung ein, wie aus
den Schriften und auch aus seiner weltbewegenden Wirkung
hervorgeht.
Jesus selbst offenbarte einige Hinweise über seine
geistige Stellung innerhalb des Kosmos:
"Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel
und auf Erden gegeben" (Mt 28,18).
"Ich versichere euch, bevor Abraham geboren wurde,
war ich schon da (oder: Ehe Abraham war, war ich)"
(Joh 8,58).
"Vater, gib mir nun wieder die Herrlichkeit, die ich
schon bei Dir hatte, bevor die Welt geschaffen wurde"
(Joh 17,5).
"Ich bin das Licht, das über allem ist. Ich bin
das All. Das All ist aus mir hervorgegangen, und das All
ist zu mir gelangt" (Thomas-Evangelium 77a).
Diese hohe Identität Jesu wurde auch von den Propheten
vorausgesagt, z. B.
von Micha (5,1): "Bethlehem ... so klein du unter
den Städten Judas bist, aus dir soll derjenige hervorgehen,
der Herrscher in Israel [im Neuen Jerusalem] werden soll;
sein Ursprung liegt in ferner Vergangenheit. (Zürcher
Bibel: Sein Ursprung ist in der Vorzeit, in unvordenklichen
Zeiten.)"
Dasselbe erkannten auch die Apostel, nachdem sie Jesus nach
der Kreuzigung in seiner "verherrlichten" Gestalt
sehen und hören konnten. Was sie in ihren Briefen sagen,
entspricht den Selbstoffenbarungen Jesu und den Aussagen
der alten Propheten:
"Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der
erstgeborene Sohn des Vaters; er ist der Anfang aller Schöpfung.
(Zürcher Bibel: der Erstgeborene der ganzen Schöpfung,
denn in ihm ist alles, was in den Himmeln und auf Erden
ist, geschaffen worden.) Durch ihn ist alles geschaffen
worden, was im Himmel und auf der Erde lebt, das Sichtbare
und auch die unsichtbaren Mächte und Gewalten . Alles
hat Gott durch ihn geschaffen, und in ihm findet alles sein
letztes Ziel. Er war vor allem anderen da, und alle Dinge
bestehen durch ihn." (Kolosserbrief 1,15-17)
"In der Vergangenheit hat Gott oft und auf verschiedene
Weise durch die Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen.
Aber jetzt, am Ende der Zeit, hat Er zu uns gesprochen durch
den Sohn, den er zum Erben von allem eingesetzt hat. Durch
ihn hat Gott die Welten geschaffen ... Durch sein machtvolles
Wort hält Er das Weltall zusammen." (Hebräerbrief
1,1-3, Zürcher Bibel)
zurück
Wer
ist der "Erstgeborene der ganzen Schöpfung"?
Unbeschränkte
Vollmacht im Himmel und auf Erden; Herrlichkeit, bevor die
Welt geschaffen wurde; der Erstgeborene der ganzen Schöpfung;
der Sohn, durch den Gott die Welten gemacht hat - diese
Eigenschaften weisen auf Jesu höhere Identität
hin. Er ist ja auch aus christlicher Sicht eine Inkarnation,
und zwar im ursprünglichen Sinn des Wortes: eine "in
das Fleisch gegangene" (mißverständlicher:
"fleischgewordene") hohe oder höchste göttliche
Wesenheit.
Wer die vedischen Schöpfungsbeschreibungen, die in
ihrer Ausführlichkeit und Wissenschaftlichkeit einzigartig
sind, kennt (zusammengefaßt in den Büchern von
A. Risi,
Gott
und die Götter und
Unsichtbare
Welten),
erkennt in den zitierten biblischen Hinweisen sogleich,
welche göttliche Identität hier als Jesus inkarnierte.
Um dies darzulegen, muß etwas weiter ausgeholt werden.
Die vedischen Quellen offenbaren, daß das Reich Gottes,
das Absolute Sein, eine für uns Menschen unvorstellbare
ewige Gegenwart ist. Ewigkeit ist nicht eine unendlich lange
Zeit, sondern eben gerade das Sein jenseits von Zeit, das
Zeitlose. Die "unendlich lange Zeit" und die "Ewigkeit",
das "Zeitlose", werden im Sanskrit klar unterschieden,
wofür es bekannte Standardbegriffe gibt: kala und
sat. Diejenigen, die das Einssein mit Gottes Sein
verlieren (aufgrund eines Mißbrauchs des freien Willens),
fallen aus dem Reich des sat in den Bereich von
kala. Etwas prägnanter formuliert: Diejenigen,
die fallen, sind nicht mehr zeit-los, sondern sat-los
(sat-an)!
Die zeitlose Ewigkeit spiegelt sich im unendlichen Zeitfluß
der kala in Form einer unendlichen, aber in sich
begrenzten Schöpfung (das Materielle im Gegensatz zum
Spirituellen, so wie Schatten im Gegensatz zum Licht). Gott-Vater
ist die absolute Individualität im ewigen Sein. Natürlich
ist Gott nicht nur Vater, sondern auch Mutter, und nicht
nur Urschöpfer, sondern noch mehr, genauso wie Vater
und Mutter mehr als "nur" Vater und Mutter sind,
nämlich auch Geliebter und Geliebte. Auf ähnliche
Weise ist dieser Aspekt auch in Gott enthalten, ja dieses
absolute Sein ist der Ursprung davon. Hierin findet sich
die zeitlose Vereinung des männlichen und weiblichen
Uraspektes, es ist die "Einheit der Zweiheit"
in Liebe. Dieser vertraulichste Aspekt Gottes wird in den
vedischen Quellen umfassend offenbart. Gottes Name in diesem
höchsten Aspekt der Liebe lautet im Sanskrit Radha-Krsna,
und dieser Name Gottes wird in Indien schon seit langer
Zeit geheiligt.
Wenn Gott die Schöpfung vornimmt, tut er dies in der
Rolle von Gott-Mutter-Vater, im Sanskrit Sri-Visnu genannt.
Von Gott-Mutter-Vater geht die unendliche Schöpfung
innerhalb von Raum und Zeit hervor, mit unendlich vielen
Universen. Sri-Visnu beseelt jedes dieser Universen durch
das erste Wesen, das innerhalb des jeweiligen Universums
"geboren" wird. Dieser erstgeborene Sohn Gottes
wird in den vedischen Offenbarungen ausführlich beschrieben
und bekommt auch des öfteren "das Wort".
Denn am Anfang war das Wort ...
Der allererste Sohn Gottes in der höchsten Daseinsebene
des Universums wird im Sanskrit Brahma genannt. Brahma bedeutet
wörtlich "der große [im Universum allumfassende]
Vollzieher/ Erweiterer/ Transformator [von göttlicher
Urenergie in manifeste Schöpfungen]".
Der Name Brahma kennt man im Westen meistens nur im Zusammenhang
mit der sogenannten "indischen Trinität"
Brahma-Visnu-Siva. (Es würde hier zu weit führen,
auch noch auf die Rolle Sivas einzugehen; siehe Unsichtbare
Welten, S. 264-266).
Brahma ist der direkte Sohn Gottes, durch den die gesamte
Schöpfung im Universum vollzogen wird; er ist das erste
und höchste Lichtwesen im Universum und ging unmittelbar
aus Gott, dem Urschöpfer, hervor. Brahma ist der urerste
Demiurg des Universums im "siebten Himmel", von
dem die griechischen Schulen sprechen, und der Pantokrator,
der "All-Herrscher", was in der christlichen Tradition
ein bekannter Ausdruck ist, der immer direkt auf den "Sohn"
bezogen wird: Christus Pantokator.
Brahma ist sowohl Sohn als auch Vater, denn er ist der Vater
des Universums, durch den alle Lebewesen in der Schöpfung
erscheinen, auch die nächsten Engel. In diesem Sinn
ist es nicht falsch, Brahma oder den Christus Pantokrator
als Gott zu bezeichnen, denn wie oben die vedischen Ausführungen
zeigten, hat der Begriff "Gott" sehr viele Aspekte,
unter anderem auch den des höchsten Schöpfers,
sowohl des Urschöpfers, Gott-Vaters (Visnu), als auch
des universalen Schöpfers (Brahma).
Die Offenbarung über diesen Ursprung des beseelten
Universums ist nicht auf die vedischen Quellen beschränkt,
sondern wird auch in christlichen Neuoffenbarungen erwähnt.
Eine sehr deutliche Parallele findet sich im Buch von Johannes
Greber, Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes, S.
265: "[Es gibt] sieben Söhne Gottes. Die ganze
ins Dasein getretene Welt, außer dem erstgeschaffenen
Sohne Gottes, ist nicht eine unmittelbare Schöpfung
Gottes wie der erste Sohn, sondern ist durch den erstgeschaffenen
Sohn, dem Gott die Schöpferkraft verlieh, ins Leben
gerufen."
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Brahma
inkarniert auf der Erde
Genauso wie Visnu und Krsna als Inkarnationen auf der Erde
erscheinen, so kann auch Brahma in einer Inkarnation auf
der Erde erscheinen. Da er der oberste Schöpfer ist
("in ihm ist alles erschaffen worden, was in den Himmeln
und auf Erden ist"), inkarniert er immer an jenen
Punkten der Zeit und des Universums, wo ein neuer Schöpfungsabschnitt
einzuleiten ist. Denn nur er als der Schöpfer hat die
Macht und die Bevollmächtigung, dies zu tun.
Wenn ein solcher kosmischer Einschnitt bevorsteht, inkarnieren
neben Brahma auch Visnu und Siva. Wie wir heute wissen,
wurde eine solche neue Schöpfungsphase vor rund zweitausend
Jahren eingeleitet (und soll in unserer Zeit zur Vollendung
kommen). Die Veda-Offenbarung identifiziert in diesem Zusammenhang
die Inkarnationen Visnus und Sivas: 500 vor Christus erschien
Visnu als Buddha, und rund 500 nach Christus erschien Siva
als der große Lehrer Sankara.
(2)
Wo und wie Brahma inkarnierte, geht aus den Veda-Quellen
nicht direkt hervor. Aber sie enthalten die Prophezeiung,
daß Brahma nicht innerhalb, sondern außerhalb
der vedischen Kultur erscheinen werde, und zwar in einer
Kultur von Fleischessern, was damals, zum Zeitpunkt der
Prophezeiung, in Indien noch kaum vorstellbar war: daß
es einst Kulturen geben wird, in denen das Töten und
Essen von Tieren zum Alltag oder sogar zur Religion gehört.
zurück
Brahma
erscheint unter vielen Namen
So wie der
erstgeborene Sohn Gottes in der höchsten Daseinsebene
des Universums Brahma heißt, hat er auf anderen Daseinsebenen
andere, entsprechende Namen (und "Inkarnationen"!).
Auf unserer irdischen Ebene ist er unter den Namen Jeshua,
Jesus, Christus, Messias, Erlöser, Pantokrator usw.
bekannt. Wenn er schon auf der Erde viele Namen hat, dann
erst recht in den höheren Dimensionen.
Ein Name der höheren Dimensionen, der über mediale
Offenbarungen auch auf der Erde bekannt geworden ist, lautet
Sananda. Dieser Name findet sich auch im Sanskrit -
mit der Bedeutung "der Glückselige" (lat.
Beatus ) - und ist in der Veda-Offenbarung sehr bekannt.
Genauso wie Jesus auf der Erde mit Titeln wie Christus und
Pantokrator versehen wurde, hat Sananda unter anderem den
Titel Kumara, was ebenfalls ein bekanntes Sanskritwort ist
mit der Bedeutung "erster Sohn; Prinz; Erbe des Vaters".
"Jetzt aber hat Gott am Ende dieser Tage zu uns gesprochen
durch den Sohn, den er zum Erben von allem eingesetzt hat,
durch den er auch die Welten gemacht hat." (Hebräerbrief 1, 2)
Vom christlich geprägten Standpunkt aus sind diese
Perspektiven ungewohnt und stoßen schnell auf Ablehnung.
Man hat Angst vor diesen fremden Namen und Ideen, weil sie
vom Gewohnten und Bekannten scheinbar so verschieden sind.
Diejenigen, die es sich einfach machen, sprechen sogleich
von "luziferischen" Konzepten, von Irrlehre
und Endzeitverführung - indem sie ihre eigenen
Konzepte zum Maßstab des Urteilens machen.
Dabei hat Jesus unmißverständlich das wahre Kriterium
gegeben: Wie weit werden die höchsten Gebote gelehrt
und gelebt oder untergraben (nicht zuletzt "im Namen
Gottes" und der "Wahrheit")?
Als Jesus seinen Jüngern sagte, er hätte ihnen
noch vieles zu sagen, konnten sich diese und erst recht
die späteren Nachfolger nicht vorstellen, was Jesus
meinte, als er "vieles" sagte: "Ich hätte
euch noch vieles zu sagen, aber ihr könnt es jetzt
nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit,
wird er euch in die ganze Wahrheit leiten ..."
(Joh 16,12-13)
zurück
Jesu
Bedeutung für die Erde
Erst wenn
man dank der Offenbarungen des Neuen Testaments Jesu innere
Identität als der erstgeborene Sohn Gottes erkennt,
kann man auch Jesu einzigartige Position besser erkennen.
Diese besteht darin, daß er als höchstes Wesen
des Universums in die tiefste, dichteste Materie hinunterstieg
und mit seiner Auferstehung und "Himmelfahrt"
die dreidimensional erstarrte Materie durchbrach, um so
die Höherschwingung und Transformation der verdichteten
Materie wieder einzuleiten.
Hebräerbrief (1,3b-4): "Weil er die Menschen
von ihrer Sünde befreit, hat er sich im Himmel an die
rechte Seite dessen gesetzt, der die höchste Macht
hat, und steht so hoch über den Engeln, so wie die
Würde, die Gott ihm gegeben hat, höher ist als
deren Würde. (Zürcher Bibel: ... und er ist
um so viel erhabener geworden über die Engel, als er
ihnen voraus einen vorzüglicheren Namen ererbt hat.)"
Die Sünde, von der Jesus die Menschheit befreit hat,
ist in dieser Interpretation der Fall der Menschheit in
die dritte Dimension, der durch die satanischen Mächte
verursacht und gefördert wurde. Nur bei extremer Gottferne
fallen gewisse Seelen in die extreme dreidimensionale Materieverdichtung,
und diese Gottferne demonstriert die Menschheit heute in
vieler Hinsicht. Deswegen befindet sie sich in dieser ver-rückten
Welt und verrennt sich immer mehr in einem Teufelskreis.
Jesus erfüllt auch heute eine entscheidende Rolle für
die ganze Welt. Er ist der göttliche Geist der Wahrheit
hinter der gesamten Transformation und hinter der Erlösung
der Menschheit aus der dritten Dimension bis hin zur höchsten,
ewigen Befreiung aus der Materie.
Auch heute - und vor allem heute - empfangen
Menschen in aller Welt durch den Geist der Wahrheit klärende
und weiterführende Offenbarungen, die oft nicht den
traditionellen Erwartungen entsprechen, denn sie sollen
ja gerade über diese menschengemachten Grenzen und
Vorstellungen hinausführen. Auch hinter dieser medialen
Türöffnung wirkt der Geist der Wahrheit, der vom
Vater durch das Medium des Sohnes offenbart wird. "Ich
hätte euch noch vieles zu sagen ... Was er [der
Geist der Wahrheit] an euch weitergibt, hat er von mir.
Alles, was der Vater hat, gehört auch mir. Darum habe
ich euch gesagt: Was der Geist an euch weitergibt, hat er
von mir." (Joh 16,12-15)
Wie sich in den vergangenen Jahrzehnten erwiesen hat, war
Jesus in seinen unterschiedlichen Aspekten die Hauptquelle
hinter den entsprechenden Botschaften, die in großer
Vielfalt die Botschaft der egofreien, bedingungslosen Liebe
bringen. Auch hier zeigt sich Jesu besondere Rolle in der
globalen "Erlösung von dem Bösen".
zurück
Das
Tor ist offen
Die obigen
Ausführungen über Jesu Identität beruhen
auf dem Zeugnis Jesu, der Propheten und der Apostel. Sie
werden auch von späteren Neuoffenbarungen bestätigt.
Dennoch sind sie in dieser "interreligiösen"
Konsequenz nur hypothetisch, so wie jede Theologie. Unbestreitbar
jedoch ist, daß Jesus entsprechend dem Willen und
dem Auftrag Gottes eine Tür geöffnet hat, die
den Menschen hohe und höchste Ziele erschließt:
"Ich habe euch eine Tür geöffnet, die keiner
mehr zuschließen kann." (Offb 3,8)
Die Öffnung dieses Tores zurück in das Reich Gottes,
die spirituelle Welt, begann - aus vedischer Sicht
- bereits vor dem Beginn des gegenwärtigen Zeitalters
der Dunkelheit (Kaliyuga), hauptsächlich durch das
Erscheinen Krsnas, wodurch sich Gott und die Gottesworte
(Bhagavad-Gita,
wörtlich
"Gottes Gesang") neu offenbarten. Innerhalb
des Kaliyugas wurde die Menschheit in allen Erdteilen von
verschiedensten Gottgesandten für die endgültigen
Schritte zurück zu Gott vorbereitet, insbesondere durch
den Gottessohn Jesus, der die Umkehr aus der dichtesten
Materie einleitete und begleitete, bis zum heutigen Tag
und bis hin zum "jüngsten" Tag.
Deswegen ist es nicht erstaunlich, daß die dunklen
Mächte sich vor allem auf Jesus stürzten und versuchten,
sein Wirken durch Institutionen, Irrlehren, Relativierungen
und Verabsolutierungen unwirksam zu machen. Sie wissen,
daß die geöffnete Tür von niemandem geschlossen
werden kann. Aber sie wollen die Menschen derart ablenken,
damit niemand merkt, daß die Tür offen ist. Dann
bleibt sie zwar offen, aber niemand geht hindurch.
Diese Rechnung wird jedoch nicht aufgehen, weil schon viele
Menschen durch diese Tür hindurchgegangen sind und
weiterhin hindurchgehen, und sie wirken von ihrer höheren
Ebene aus instruierend und inspirierend für alle, die
dazu bereit sind.
Jesus öffnete die Tür nicht nur für diejenigen,
die hinauswollen, sondern auch für das, was hineinkommen
soll: das göttliche Licht der Liebe, das die die Dunkelheit
der Welt erhellt und dadurch offenbart, daß wir alle
in Wahrheit "so untrennbar eins sind wie Du und ich."
(Joh 17,22)
Anfang
______________
(1)
Wo nichts anderes steht, gründen die Bibelzitate auf
der deutschen Einheitsübersetzung, Deutsche Bibelgesellschaft
Stuttgart, zweite. durchgesehene Auflage 1992.
(2)
Auch diese Vergleiche machen die hohe Identität Jesu
glaubhaft, denn Jesus steht in seiner positiven Wirkung
Buddha und Sankara in nichts nach.
Leserreaktionen
und Antworten von Armin Risi