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Hare Krishna - Hare Rama
Hare Krishna - Hare Krishna * Krishna Krishna Hare Hare * Hare Rama - Hare Rama * Rama Rama Hare Hare.

Mantra Meditation

Mantra - die Wissenschaft der Klangschwingung

Der Ursprung des Begriffs Mantra

Mantra ist ein Wort aus der Sanskritsprache des alten Indiens, in der die ältesten Texte der Menschheit, die Veden, niedergeschrieben sind. Im ursprünglichen Sinn bezieht sich daher der Begriff Mantra auf Klangschwingungen der vedischen Sanskrit-Texte, die eine besonders förderliche Wirkung auf das Bewusstsein haben.

Das Wort Mantra setzt sich aus den beiden Silben man und tra zusammen, die von manas und trajate abgeleitet sind, was so viel wie Geist und befreiend bedeutet. Ein Mantra ist also eine (spirituelle) Klangschwingung die den (materiell verschmutzten) Geist befreit.

Um sich im Spiegel so zu sehen, wie man wirklich ist, muss dieser vom Staub befreit sein. Ein staubiger Spiegel hat keine Reflektionseigenschaften. In ähnlicher Weise verhält es sich mit unseren Verstand (Geist), von welchem man sagt, er sei der Spiegel der Seele.

Um also die Seele durch den Verstand (Geist) wahrzunehmen, muss dieser vorher gereinigt werden. Die materiellen Verschmutzungen des Verstandes werden durch das Mantra beseitigt, so dass sich dann die Seele im Geist widerspiegeln kann.

Beim chanten (singen, rezitieren) von Mantras (spirituelle Klangschwingungen) wird das Bewusstsein gereinigt, so dass man das wahre innere Selbst erkennen kann.

Die vedische Philosophie sagt hierzu, dass der in den Dualitäten dieser Welt gefangene Geist die Ursache unserer Bindung an diese Welt ist. Sie geht davon aus, dass wir in unserem tiefsten Wesen eine unsterbliche spirituelle Seele sind, die sich in dieser Welt als eine Einheit von Geist, Intelligenz und Ego im physischem Körper inkarniert hat.

Ein Mantra (spirituelle Klangschwingung) besitzt genau diese Kraft, nämlich den Geist aus den materiellen Dualitäten zu befreien und das Bewusstsein auf die Gegenwart Gottes im Herzen zu richten. Das ist die direkte Bedeutung des Wortes Mantra.

Mantras sind Klangschwingungen, die uns mit einer höheren spirituellen Wirklichkeit verbinden. Da letztlich das gesamte Universum und auch wir selbst aus der spirituellen Wirklichkeit hervorgegangen sind, besitzt eine solche Verbindung nahezu unbegrenzte Kraft. Richtig angewandt, lässt sich daher mit Mantras fast alles erreichen. Selbst- und Gotteserkenntnis ist daher das eigentliche Ziel der Mantra-Rezitation.

Genau artikulierte Töne und Worte haben eine grosse Macht. Sie können uns Angst machen, Erschrecken oder auch Erfreuen, je nachdem wie sie benutzt werden. Mantras können auch Heilen oder Töten. "Du hast mich zu Tode Erschreckt" ist ein bekannter Spruch, den jeder von uns kennt.

Die Klangschwingung eines Mantras enthält in seiner Struktur vollständig kreative Kraft. Der Klang trägt die Kraft. Ein Devotee, der heilige Silben rezitiert, fängt die Kraft, die im Klang der Wörter integriert sind, auf, selbst wenn er den Sinn des Mantra's nicht gleich versteht.


Die Welt ist Klang

Unsere Verstrickung in materielle Angelegenheiten beginnt mit materiellem Klang. Jeden Tag hören wir materielle Klänge aus Radio und Fernsehen, von Freunden und Verwandten, und dies beeinflusst unser Hören, Denken, Wünschen, Fühlen und Handeln. So verbleiben wir in der materiellen Umgebung, wandern von einem Körper zum anderen und ertragen dabei die Leiden von Geburt, Krankheit, Alter und Tod. Sri Srimad A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada setzt dem entgegen: "In der spirituellen Welt gibt es ebenfalls Klang. Wenn wir uns diesem Klang nähern, dann beginnt unser spirituelles Leben."

Das Lebewesen im materiellen Dasein wird mit einem Träumenden verglichen, der die Augenblicke des Glücks und Leids im Traume für tatsächliche Wirklichkeit hält. Er träumt, einen Schatz zu finden, aber in Wirklichkeit ist er keinen Cent reicher. Er träumt, von einem Tiger angegriffen zu werden, aber eigentlich ist er nicht in Gefahr. Wenn er vom Geräusch seines Weckers geweckt wird, wird ihm seine wirkliche Situation bewusst. Auf dieselbe Weise wacht jemand, der den transzendentalen Klang von Krishnas Namen chantet, schrittweise aus dem traumähnlichen Zustand des materiellen Lebens auf und erkennt seine eigentliche spirituelle Stellung.

Die sechzehn Sanskritworte Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare / Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare bilden einen mantra, eine transzendentale Klangformel. Auf Sanskrit bedeutet manah "Geist", und tra bedeutet "Befreiung". Somit ist ein mantra eine transzendentale Klangschwingung, die den Geist von Illusion und Ängsten in der materiellen Welt befreit. Dieser mächtige mantra, bekannt als maha-mantra, wurde von großen spirituellen Autoritäten als das einfachste und effektivste Mittel empfohlen, im heutigen Zeitalter Selbstverwirklichung zu erlangen.


Die Kraft des Mantras

Worin liegt die Kraft eines Mantras begründet? Den Veden zufolge ist Klang der Ursprung der Schöpfung dieses Universums. Der vedischen Schöpfungsgeschichte liegt eine Physik der Elemente zugrunde, die dem Element Klang eine fundamentale Rolle zuspricht. Ihr zufolge geht die gesamte Schöpfung aus einem einheitlichen Materie-Bewusstseins-Feld hervor, das unter dem Einfluss der Zeit zu schwingen beginnt. Diese rhythmische Schwingung ist eine direkte Folge der Wechselwirkung zwischen Raum, Zeit und Bewusstsein. Sie äußert sich im äußeren Raum als Schwingung und im inneren Raum als die Inhalte unseres Geistes und unserer Wahrnehmung.

Sowohl die materielle Wirklichkeit als auch unser inneres Bild, unserer Wahrnehmung dieser Wirklichkeit sind von ihrem Wesen her eine Schwingung des ursprünglichen Materie-Bewusstseins-Feldes. Die innere Welt unsers Geistes und die äußere materielle Wirklichkeit sind daher vom Wesen her eins und bestehen aus Schwingung. Mithilfe eines Mantras kann man mit dieser inneren oder äußeren Schwingung in Resonanz treten und auf diese Weise einen tief greifenden Einfluss sowohl auf die Materie als auch auf das Bewusstsein ausüben.

Doch kann nicht irgendein Klang oder eine beliebige ersonnene Klangfolge als Mantra bezeichnet werden, sondern nur der Klang, der mit der ursprünglichen Schöpfungsschwingung in Resonanz steht. Dieser kosmische Urklang wird im Sanskrit als Shabda-Brahman, als göttlicher Klang bezeichnet.

Man sollte ein Mantra von einem autorisierten Guru empfangen, der das Wissen des Mantra Yoga hat. Sich selbst etwas zu erfinden, wäre nicht nur nutzlos sondern auch Zeitverschwendung.

Die Veden beschreiben, dass im inneren des Herzens ein feinstofflicher Resonanzraum existiert, in dem dieser Schöpfungsklang anklingt, wenn das Herz oder der Geist von allen Arten materieller Klangschwingung frei ist.

Dieser Klang manifestiert sich wie von selbst aus der Tiefe des Raumes im Bewusstsein eines Menschen, der sich von allen Anhaftungen an materielle Eindrücke und Gegenstände befreit hat. Ihn zu hören ist das Ziel der Meditation der Yogis, die sich äußerlich und innerlich in die Stille begeben, um dem Schöpfungsklang zu lauschen und sich auf diese Weise mit Gott zu verbinden.

Den Veden zufolge manifestiert sich der gleiche Urklang in Form einer einzigen Silbe, die in ihrer Einfachheit die Kraft der gesamten Schöpfung in sich trägt. Diese Silbe wird als Pranava Omkara, als die Lebenskraft des Universums bezeichnet und besteht aus den drei Buchstaben a, u und m. Zusammengenommen bilden sie die Silbe aum, die vielfach auch einfach als om geschrieben wird. Das a repräsentiert Gott, der Buchstabe u steht für die materielle Energie und das m stellt das individuelle Lebewesen, die Seele dar. Wird dieser Klang in reinem Bewusstsein aus der Tiefe des Herzens, des inneren Klangraumes vibriert, so manifestiert sich im Geist des rezitierenden das Geheimnis der Schöpfung. Er nimmt Gott direkt war. Die Veden gehen so weit, den Klang des Urlautes aum als mit Gott eins anzusehen.

Der kosmische Urklang, die Silbe - OM - AUM -

om
om
om
om

Dieser Klang om enthält die gesamte Reihe der menschlichen Intonation, indem er hinten im Mund mit dem ersten Element "A" anfängt, durch das Summen des mittleren Elementes "U" hindurchgeht und mit geschlossenen Lippen im Schlussklang "M" endet. Der erste Teil "A" stellt den Anfang dar; das "U" den Fortschritt und "M" die Auflösung. Daher repräsentiert OM jene Kraft, die für die Schöpfung, die Entwicklung und die Auflösung diese Universums verantwortlich ist, nämlich Gott selbst.

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Und durch das Wort ist alles geworden, und nichts was geworden, ward ohne das Wort. In Ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen, und das Licht Leuchtet in die Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht begriffen."

Praktisch bedeutet dies, dass die Rezitation des aum-Klanges in unserem Bewusstsein den kosmischen Schöpfungsklang durch Resonanz zum Klingen bringen kann. Ebenso wie die Resonanzschwingungen einer Violinenseite durch eine mit der gleichen Frequenz schwingenden Saite angeregt wird, so können wir die göttliche Kraft im Herzen erkennen und erwecken, indem wir den aum-Klang in tiefer Meditation rezitieren. Daher gilt das aum als der ursprüngliche vedische Mantra, aus dem heraus sich alle anderen Mantras entfalten. Er stellt den ganzen Frequenz-Klangraum dar, von dem jeder andere Mantra eine einzelne Frequenz bildet. So beginnen auch eine überwiegende Vielzahl aller vedischen Mantras mit der Silbe aum.

Klang und Bedeutung sind im Sanskrit viel enger miteinander verbunden als in anderen Sprachen, so dass jedes Wort - auch ohne es zu verstehen - eine unmittelbare Wirkung auf das Bewusstsein des Zuhörers hat. Diese Einheit von Bedeutung und Klang heißt auf Sanskrit shabda.


Die Wissenschaft der Klangschwingung

Sprechen wir von den Veden, so beziehen wir uns vor allem auf die schriftliche Form der Veden, die uns heute in Form von Büchern zugänglich ist. Diese Form existiert jedoch erst seit ca. 5 000 Jahren, als Shrila Vyasadeva den ursprünglichen Veda in vier Teile aufteilte und niederschreiben ließ.

Der Veda ist ursprünglich spirituelle Klangschwingung und existiert als solcher in vier Phasen, welche sehr schwer wahrzunehmen sind. Drei von diesen Phasen befinden sich innerhalb des Lebewesens, und nur die vierte Phase ist außerhalb des Lebewesens als Sprache oder hörbare Klangschwingung manifestiert. Die vier Phasen des vedischen Klangs sind:

(i) para: Der vedische Klang, der sich auf der feinstofflichsten Ebene der Lebenskraft oder des prana im adhara-cakra manifestiert, wird als para bezeichnet. Das adhara-cakra versorgt den gesamten Körper mit prana, und der auf dieser Ebene manifestierte vedische Klang moduliert die Schwingungen der Lebenskraft, die die Aktivitäten des Bewußtseins ausführt und die Sinne belebt.

(ii) pasayanti: Der vedische Klang, der sich auf der feinstofflichen Ebene des Geistes im manipura- oder Nabel-cakra manifestiert, wird als pasyanti oder die mentale Phase des vedischen Klangs bezeichnet.

(iii) madhyama: Die intellektuelle Phase des vedischen Klangs wird als madhyama bezeichnet und manifestiert sich auf der Ebene der Intelligenz im anahata- oder Herz-cakra, wo auch die spirituelle Seele und die Überseele transzendental situiert sind.

(iv) vaikhari: Die für die Sinne manifestierte hörbare Phase oder sinnliche Phase des vedischen Klangs wird als vaikhari bezeichnet und ist in der grobstofflichen Materie als Klang manifestiert. Zum exakten Verständnis dieses manifestierten vedischen Klangs bedarf es jedoch einer großen Zahl von Hilfsmitteln, die in den als Vedangas bekannten Ergänzungen der vedischen Schriften als eine eigenständige Wissenschaft dargelegt werden.

Der vedische Klang wird als ananta-para bezeichnet, weil er jenseits von Raum und Zeit existiert und alle schöpferischen Kräfte des Universums und darüber hinaus umfaßt. Er ist nicht materiell und wird niemals von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur beeinflußt.

In seinen verschiedenen Phasen kann er nur von selbstverwirklichten Seelen wie Narada und Vyasadeva verstanden werden, die ihr eigenes Dasein von allen materiellen Einflüssen geläutert haben und somit den vedischen Klang in seiner ursprünglichen Form direkt wahrnehmen können. Diese selbstverwirklichten Seelen machen den vedischen Klang denen zugänglich, die ihn nicht in seinen verschiedenen Phasen wahrnehmen können, weil ihr Bewußtsein materiellen Einflüssen unterliegt.

Ihr Ziel ist es, durch ihre Unterweisungen die materiell bedingten Lebewesen zu läutern und es ihnen damit ebenfalls zu ermöglichen, den vedischen Klang direkt wahrzunehmen. Zu diesem Zweck geben sie den bedingten Seelen durch den Vorgang der Einweihung so genannte mantras, vedische Klangfolgen, die die Kraft haben, den Geist der Person von materiellen Einflüssen zu befreien. Wird ein solcher mantra von einem echten spirituellen Meister weitergegeben und vom Schüler im Einklang mit den begleitenden Unterweisungen des Meisters ausgesprochen, hat der dadurch erzeugte vedische Klang außer der hörbaren Phase auch die drei inneren Phasen, wodurch sowohl die grobe als auch die feinstoffliche Ebene mit spirituellem Klang erfüllt und geläutert werden.

Die vaikhari-Phase des vedischen Klangs entspricht der modernen eingeschränkten Auffassung des Klangbegriffs als rein physikalisches Phänomen. Die drei feinstofflichen Phasen weisen eine zusätzliche semantische Qualität auf, die dem modernen physikalischen Verständnis nicht zugänglich ist. Weil in den feinstofflichen Phasen des Klangs der feinstoffliche Körper und damit auch das citta-Element mitschwingt, ist auf diesen Ebenen zu einem unterschiedlichen Grad die Bedeutung des Klangs als dessen feinstoffliche Form im Klang mitenthalten und nicht vom Klang selbst verschieden.

Auf der Ebene des para-Klangs ist die Trennung zwischen Symbol und Bedeutung vollkommen aufgehoben, während diese Trennung sich auf der pasyanti-Ebene bereits manifestiert und erst auf der madhyama-Ebene ganz vollzogen ist. Der Klang auf der madhyama-Ebene hat also zwei Komponenten, von denen die eine die physikalische Klangschwingung und die andere deren Bedeutung ist. Diese Unterscheidungen spielen vor allem in den Sprachwissenschaften eine große Rolle, wirken sich aber auch auf das Verständnis der physikalischen Welt aus.

Der vedische Klang ist rein spirituell, weil sein Ursprung die Höchste Persönlichkeit Gottes ist, die durch ihn in der materiellen Welt repräsentiert wird und der materiellen Energie Form und Struktur gibt. Die der materiellen Welt zugrunde liegende Information und Intelligenz wirkt also durch den vedischen Klang auf die Materie.

Die Silbe Om, der vedische omkara, enthält alle vedischen Klangschwingungen und ist somit ebenfalls eine vollständige Repräsentation Gottes. Dieser omkara ist in jedem Lebewesen in seinen feinstofflichen Phasen manifestiert und kann durch Meditation wahrgenommen werden.

In der Bhagavad-gita, einem der bedeutendsten vedischen Texte, erklärt Shri Krsna: Wenn man in diesem yoga-Vorgang gefestigt ist und die heilige Silbe Om, die höchste Buchstabenkombination, chantet und wenn man dann beim Verlassen des Körpers an die Höchste Persönlichkeit Gottes denkt, wird man mit Sicherheit die spirituellen Planeten erreichen.

Als Klangrepräsentation des Absoluten existiert auch das omkara in drei Phasen, d.h. daß es nicht nur die spirituelle Einheit repräsentiert, sondern sich über den lokalisierten Aspekt Gottes hinaus auch auf die transzendentale Form der Höchsten Persönlichkeit Gottes bezieht und damit ebenfalls eine transzendentale persönliche Form besitzt. Es heißt in den Veden, daß in bezug auf den persönlichen Aspekt Gottes das omkara mit dem maha-mantra identisch ist, der als der große mantra bekannt ist:

Vor allem Shri Chaitanya Mahaprabhu, der vor ca. 500 Jahren in West-Bengalen lebte und der bedeutendste Lehrer der Gaudiya-Vaisnava-Sampradaya ist, hat das Chanten dieses Mantras als den machtvollsten Weg zur Verwirklichung des vedischen Wissens empfohlen, weil es das Bewußtsein des Menschen, der diesen Mantra chantet, sehr schnell von allen materiellen Einflüssen befreit und das ursprüngliche reine Bewußtsein des Lebewesens wiedererweckt. In diesem erleuchteten Zustand, so lehrte er, empfindet der erfolgreiche Transzendentalist reine Liebe zu Gott und bringt Ihm mit transzendentaler Freude hingebungsvollen Dienst dar.


Die Kraft des Mantras

In der vedischen Astrologie gibt es bestimmte Mantras um negative Planetenkonstellationen im Horoskop entgegen zu wirken. Jeder Planet steht nach dem Verständnis der Vedischen Astrologie mit einer von zehn spirituellen Forme Gottes in Beziehung, die als Avatare bezeichnet werden. Um die Negativität eines bestimmten Planeten zu transformieren, kann man sich daher mit Hilfe eines entsprechenden Mantras an den jeweilige Avatar wenden.

Ein Mantra erhält seine Kraft dadurch, dass er eine spirituelle Wesenheit anruft, mit der er den Rezitierenden in Resonanz setzt. Diese Verbindung geschieht durch Klangschwingung, da spirituelle Wesenheiten direkt mit ihrem Namen in Resonanz stehen.

Die Klangschwingung des Mantras erzeugt nach der Rezitation einen Raum der inneren Stille, der große spirituelle Kraft besitzt. Jede Absicht, die man in diesen Raum hineingibt, erfährt dadurch eine besondere Förderung.

Diese in den Veden als Sanskrit-Texte überlieferten Mantras, wirken durch die Kraft ihrer spirituellen Klangschwingung, jedoch auch durch ihre Bedeutung, derer man sich beim Rezitieren der Mantras bewusst sein sollte.

Berühmte Mantras

Das Hare Krishna Maha-mantra wird von den Vaishnava-Schriften als das mächtigste aller Mantren betrachtet, da es die Kraft aller anderen Mantren beinhaltet.

Seit Tausenden von Jahren praktizieren diejenigen, die danach streben, ihr ursprüngliches, reines Bewusstsein wiederzuerwecken, das Chanten des Hare Krishna Maha-mantra.

Hare Krishna Hare Krishna

Krishna Krishna Hare Hare

Hare Rama Hare Rama

Rama Rama Hare Hare

Rezitiert man diesen Mantra jeden Morgen nach dem Aufstehen 108 mal im Geiste oder auch laut, so wird der Geist von allen mentalen Störungen gereinigt und spirituelle Erleuchtung findet statt.

Im Padyavali, einer Sammlung von Geben der großen Gottgeweihten, finden wir die folgende Aussage über die Wirkung des Chantens von Hare Krsna:

"So wie die aufgehende Sonne sogleich alle Dunkelheit der Welt verschwinden lässt, so kann der heilige Name Gottes, wenn es auch nur einmal ohne Vergehen rezitiert wird, alle Reaktionen auf das sündvolle Leben eines Lebewesens verschwinden lassen. Alle Ehre sei dem heiligen Namen des Herrn, der für die ganze Welt glücksverheißend ist."

Mantra-Meditation

Unsere Verstrickung in materiellen Angelegenheiten beginnt mit materiellem Klang. Jeden Tag hören wir materielle Klänge aus dem Radio und TV, von Freunden und Verwandten, und entsprechend den Sachen die wir hören, denken, wünschen, fühlen und handeln wir materiell. So bleiben wir in der materiellen Sphäre der Existenz und akzeptieren einen materiellen Körper nach dem anderen und ertragen die Leiden der Geburt, des Todes, des Alters und der Krankheiten.

Das Lebewesen im materiellen Leben wird mit einem träumenden Mann verglichen, der die Momente des Glücks und Leids aus seinem Traum als tatsächliche Wirklichkeit ansieht. Er träumt, einen Schatz zu finden, aber in Wirklichkeit ist er keinen Cent reicher. Er träumt, von einem Tiger angegriffen zu werden, aber eigentlich ist er nicht in Gefahr. Wenn er vom Geräusch seines Weckers geweckt wird, bemerkt er seine wirkliche Situation. Auf die selbe Weise wacht Jemand, der den transzendentalen Klang von Krishnas Namen chantet, schrittweise aus dem traumähnlichen Zustand des materiellen Lebens auf und erkennt seine eigentliche spirituelle Stellung. In der spirituellen Welt gibt es ebenfalls Klang. Wenn wir uns diesem spirituellem Klang nähern, durch mantra Meditation, dann beginnt unser spirituelles Leben.

Spiritueller Klang hat besondere Eigenschaften. Wenn wir den Klang "Wasser" hören, werden wir an den Geschmack und die Eigenschaften von Wasser erinnert, aber wegen dem einschlägigen Unterschied zwischen materiellem Klang und seinem Objekt, kann der Klang "Wasser" unseren Durst nicht stillen.

Das Hare Krishna Mantra jedoch ist transzendentaler Klang, der von der absoluten spirituellen Plattform stammt und ist daher nicht verschieden von Krishna. Und weil Krishna allmächtig ist, sind Seine transzendentalen Energien im Klang Seines Namens manifestiert. Die Klangschwingung "Hare Krishna" hat die Kraft, den Geist und das Bewusstsein zu reinigen. Weil jedes Lebewesen eine ewige Beziehung zu Krishna hat, wird das Chanten Seines Namens mit dem natürlichen Ruf eines Kindes nach seiner Mutter verglichen. Die 16 Sanskritworte Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare / Hare Rama, Hare Kama, Rama Rama, Hare Hare bilden einen Mantra oder eine transzendentale Klangformel. Dieser mächtige Mantra, bekannt als Maha-Mantra, wurde von großen spirituellen Authoritäten als das einfachste und effektivste Mittel empfohlen, um in dem heutigen Zeitalter Selbstverwirklichung zu erlangen.

Die Mantra Meditation reinigt den Geist so wie eine Medizin, die bei einem körperlichen Leiden verschrieben wird, den Körper schrittweise zu seinem natürlichen, gesunden Zustand wiederherstellt. Jemand, der diese Praxis der Mantra-Meditation aufnimmt, entwickelt allmählich große geistige Kontrolle und erreicht eine höhere Bewusstseinsstufe. In diesem reinen Zustand des spirituellen Bewusstseins, frei vom Rausch der Spannungen, Vewirrungen, Depressionen und der Neid- und Hassgefühle, kann jemand einen tatsächlich friedvollen Geist erlangen.

Die Jüdisch-Christlichen Psalmen, der Katholische Rosenkranz, die Islamistischen Gebete für Allah, und manche Buddhistischen Meditationstechniken sind, wenn sie mit nichtmateralistischen Zielen gechantet werden, ebenfalls Methoden des Chantens der Namen Gottes für ein höheres Bewusstsein. Aber das Hare Krishna Mantra ist die mächtigstes Klangmanifestation Gottes. In den Veden wird es als Behältnis aller transzendentalen Eigenschaften und Energien Gottes beschrieben. Während Jemand in den Techniken der Mantra Meditation fortschreitet und das Erwachen der wahren Liebe zu Gott erfährt, lösen sich alle Unreinheiten des materiell bedingten Bewusstseins auf, und die natürlichen, ursprünglichen Eigenschaften der Seele, nämlich Ewigkeit, Wissen und Glückseligkeit, manifestieren sich vollkommen.

 

Buddhistische u. Tibetische Mantras

Für Buddhisten sind Mantras kraftgeladene Silben oder Folge von Silben, die bestimmten kosmischen Kräften und Aspekten der Buddhas Ausdruck gibt, manchmal auch der Name eines Buddha. Buddhisten benutzen Mantras als Anrufungsformeln in der Meditation, mit deren Hilfe häufig versucht wird, bestimmte Gottheiten in der Meditation zu visualisieren. Da jede Gottheit Ihr eigenes individuelles Mantra besitzt, kann durch diese Klangschwingung Verbindung zur Gottheit aufgenommen werden.

Yantra, Mandala, OM MANI PADME HUMYantras, Mandalas und Thangkas können dabei insofern wertvolle Hilfe leisten, als sie dem Meditierenden bildhaft und konkret vor Augen führen, welche Gottheit(en) zentraler Bestandteil der Geistesübung ist/sind.

Als Form der Meditation wird die ständige Wiederholung von Mantras in vielen buddhistischen Schulen geübt. Im Tibetischen Buddhismus spielt sie jedoch eine besondere Rolle. Hier ist Mantra als ein Hilfsmittel definiert, das den Geist schützt. In der durch die spirituelle Praxis herbeigeführten Umwandlung von "Körper, Rede, Geist" ist das Mantra der Rede zugeordnet und seine Aufgabe liegt in der Sublimierung der Schwingungen, die im Akt des Sprechens freigesetzt werden. Das Rezitieren des Mantras vollzieht sich immer in Verbindung mit detaillierten Visualisationen und bestimmten vorgeschriebenen Körperhaltungen.

In der tibetischen Überlieferung wird die Funktion der Mantras in den einzelnen Klassen der Tantras unterschiedlich definiert. Beim Rezitieren wird z. B. die Sammlung auf die heilige Schriftform der Silben von der Sammlung auf deren Klang unterschieden. Konzentriert sich der Meditierende auf die Form des Mantras, so können die Schriftzeichen für die Silben im Raum vor ihm oder im eigenen Körper visualisiert werden. Im Fall der Konzentration auf den Klang des Mantras kann das Rezitieren in einem tatsächlichen Aussprechen des Mantras bestehen oder auch nur in einer gedanklichen Vorstellung des Klanges.

 

Das wohl bekannteste Mantra lautet:

Oh Du Juwel in der Lotusblüte OM MANI PEME HUNG
Oh Du Juwel in der Lotusblüte
OM MANI PADME HUM

"OM MANI PEME HUNG" steht für die Zusammenfassung der 84.000 Lehrreden des Buddha. Es ist die Essenz aller Tathagata (die Qualitäten der Erleuchteten Wesen), aller Mantras (Gebete oder Hymnen) und aller Tantras (Buddhistische Mystik und Ritual). Es ist die Quelle allen Wissens und aller Errungenschaft.

Om "OM" der Urklang, repräsentiert den gereinigten Körper, Rede und Geist
OM Hari OM
(Buddhas Körper, Rede und Geist).



"MANI" repräsentiert sein Juwel.



"PEME" repräsentiert die Lotusblüte (die Lotusblüte wächst aus dem Schlamm, aber kein Schlamm verunreinigt den Lotus, ebenso wurde Buddha in diese unreine, samsarische Welt geboren, aber hatte nicht einen einzigen Makel [karmische Unreinheit oder Sünde].
Mani
Padmi
Hung "HUNG" repräsentiert den Wunsch, ein starkes Herz zu entwickeln.

Dieses Mantra hat sehr besondere Qualitäten, wie das tibetische Sprichwort sagt: Es ist leicht zu lernen - selbst ein Kind kann es lernen! Du solltest nicht stolzerfüllt sein, es zu wissen! Man kann es nicht vergessen!

Neben dieser tibetischen Form gibt es noch die Sanskrit-Form: "OM MANI PADME HUM", die inhaltlich die gleiche Bedeutung besitzt: "Oh Du Juwel in der Lotusblüte"

Mani-Stein Bearbeitung

Man findet dieses Mantra zu Hunderttausenden auf sogenannten Mani-Steinen eingemeißelt.
Mani-Steinmauer

Diese Steine werden im Himalaya zu teilweise kilomenterlange Mauern aufgeschichtet. Die Gläubigen gehen davon aus, daß beim Passieren dieser Steinmauern die Mantras zum Himmel gesendet werden. Ähnlich verhält es sich mit
den Gebetsmühlen, in denen sich teilweise mehr als hunderttausend dieser Gebete auf Papier geschrieben befinden und beim Drehen der Gebetsmühle ihre Wirkung entfalten.

OM MANI PEME HUNG Oh Du Juwel in der Lotusblüte OM MANI PADME HUM
OM MANI PEME HUNG Oh Du Juwel in der Lotusblüte OM MANI PADME HUM OM MANI PEME HUNG Oh Du Juwel in der Lotusblüte OM MANI PADME HUM OM MANI PEME HUNG Oh Du Juwel in der Lotusblüte OM MANI PADME HUM OM MANI PEME HUNG Oh Du Juwel in der Lotusblüte OM MANI PADME HUM

http://mount-kailash.com/gebetsmuehlen/gebetsmuehlen.htm


 

Mantra Meditationskette aus Tulasi- oder Neemholz

Mantra-Meditations-Kette mit 108 Perlen plus Hauptperle. Tulasi- oder Neemholz gilt in Indien als heilig und weist negative feinstoffliche Einflüsse ab. In der Vaishnava Mantra Meditation wird eine Tulasi-Gebetskette benutzt. Diese Kette eignet sich besonders gut, den Maha-Mantra oder andere spirituelle Mantras bei der Rezitation zu zählen und die Kraft des Mantras zu speichern.

Mantra Meditationskette
Mantra Meditationskette


Wie man auf der Meditationskette chantet

Das Einzige, was man für diese Form der Meditation braucht, ist eine Holzperlenkette. Nehmen Sie die erste Perle (Nr.1) zwischen Daumen und Mittelfinger Ihrer rechten Hand und chanten Sie einmal den vollständigen Hare-Krishna-Mantra: Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare undefined Nehmen Sie danach die nächste Perle mit denselben zwei Fingern, chanten Sie wieder den vollständigen Mantra, und gehen Sie auf diese Weise von Perle zu Perle, bis Sie auf jeder der 108 Perlen einmal den Mantra gesprochen haben. Wenn Sie bei der Krishna-Perle (die Größte) angelangen, haben Sie eine Runde gechantet.

Um die nächste Runde zu beginnen, wechselt man auf der Kette die Richtung, ohne über die Krishna-Perle hinwegzugehen. Das Chanten auf einer Japa-Kette hilft uns, regelmäßig ein bestimmtes Minimum an Meditation auszuführen. Es erleichtert auch die Konzentration auf den Mantra, weil zusätzlich der Tastsinn im Vorgang der Meditation beschäftigt wird. Man kann überall Japa chanten, und auch die Lautstärke kann unterschiedlich sein. Wichtig jedoch ist, dass Sie jeden Mantra vollständig und deutlich aussprechen, so dass Sie die spirituelle Klangschwingung klar und bewusst hören. Sie werden sehen, dass es oft nicht leicht ist, sich auf den Mantra zu konzentrieren, denn die Gedanken haben die Tendenz, sich "eigenmächtig" einzuschalten und abzuschweifen.

Die Mantra meditation ist jedoch eine solch wunderbare Meditation, dass dadurch auch Konzentration und Willenskraft gestärkt werden. Fahren Sie also einfach fort und versuchen Sie immer wieder, die Gedanken auf die Klangschwingung zu richten und jeden Mantra deutlich auszusprechen. Man kann zu jeder Tageszeit Japa chanten, aber die vedischen Schriften weisen darauf hin, dass die Morgenstunden für die Meditation am förderlichsten sind. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es sehr hilfreich ist, wenn man sich jeden Tag zur gleichen Stunde die nötige Zeit reserviert und sich ein gewisses Minimum an Runden vornimmt. Dieses regelmäßige Chanten gibt unserer Meditation eine solide Grundlage. Da die Gebetsperlen heilig sind, sollten sie nicht den Boden berühren oder an einen unsauberen Ort gelegt werden. Zum Schutz trägt man sie am besten in einem Gebetsbeutel, einem speziellen Stoffbeutel, den man in jedem Tempel oder Zentrum erstehen kann.

Es gibt keine starren Regeln für das Chanten des Hare- Krishna- Mantras. Das schöne an dieser Mantrameditation ist, dass man sie jederzeit und überall ausführen kann: zu Hause, bei der Arbeit, unterwegs usw... Beim Chanten des Hare-Krishna- Mantra unterscheidet man grundsätzlich zwei Formen: japa und kirtana. Japa bezieht sich auf die individuelle Meditation, bei der man auf einer Holzperlenkette chantet, und kirtana bezieht sich auf das gemeinsame Singen in einer Gruppe. Beides sind empfohlene Formen der Mantra- Meditation, und sie ergänzen sich ideal.

 

siehe auch:
Die Bedeutung des Hare Krishna Maha-Mantras