Māyā-Śhakti  =  Die illusionierende Energie Gottes    



Krishna's illusionierende Kraft

Maya oder Māyā (Sanskrit माया māyā - "das, was nicht ist", Illusion, Trugbild, Verschleierung), die illusionierende Kraft Gottes. Māyā-Śakti - die vom Zentrum allen Seins fortschleudernde Kraft (Shakti) Gottes.

Devi Maa
Māyā-śakti : Die illusionierende Energie Gottes 

Die Bhagavad-gita erklärt, daß alle Lebewesen winzige Bestandteile des Höchsten Persönlichen Gottes Śrī Kṛṣṇa sind. Die Vorstellung, etwas existiere getrennt von Kṛṣṇa, wird māyā genannt ( – nicht, – dieses).

Die Māyā Gottes manifestiert sich zweifach: 1. mahā-māyā: Täuschung, Illusion, unter deren Einfluß das spirituelle Lebewesen sich mit dem materiellen Körper identifiziert und seine Beziehung zu Kṛṣṇa vergißt. 2. yoga-māyā: innere Energie Kṛṣṇas, durch die Sich Kṛṣṇa Seinem reinen Geweihten teilweise offenbart, aber Seine göttliche Größe verborgen hält, um eine enge, vertrauliche Liebesbeziehung zu ermöglichen.

Die mahāmāyā-sakti ist eine Bedeckung yogamāyās und wird deshalb auch die bedeckende Energie genannt. Diese bedeckende Energie verwirrt die gesamte materielle Welt (yogamāyāṁ samādiśat).

"O Brahmā, was immer von Wert zu sein scheint, besitzt keine Wirk lichkeit, wenn es nicht mit Mir verbunden ist. Wisse, daß es Meine täuschende Energie ist, jene Widerspiegelung, die sich in Dunkelheit befindet." [SB 2.9.34]

Māyā manifestiert sich in unterschiedlicher Weise. Als "verhüllende Kraft" verhüllt sie das reine Bewusstsein des Lebewesens. Als "fortschleudernde Kraft" schleudert sie das Lebewesen vom Zentrum allen göttlichen Seins fort. Durch sie erhält die ewige spirituelle Seele ein falsches Ichbewusstsein (welches das Lebewesen veranlasst, sich mit dem materiellen grob- und feinstofflichen Körper zu identifizieren) und eine feinstoffliche (psychische) und eine grobstoffliche (physische) Hülle. Als fortschleudernde Kraft kann man die Māyā mit der Zentrifugalkraft der Physik vergleichen, welche das Lebewesen von Gott weg schleudert. Māyā (Illusion) ist spirituelles Leben, das durch materielle Infektion verunreinigt ist.

Māyā-Devi ist eine Dienerin Gottes. Es ist ihre Aufgabe - ähnlich einem Gefängnisaufseher - alle gefallen Seelen die sich von Gott abgewand haben, im Gefängnis der materiellen Welt zu beaufsichtigen. Deshalb führt sie diese Wesen vom Zentrum des Gottes-Seins fort und bindet sie mit den unsichtbaren Fesseln der Unwissenheit und Illusion. Daher heisst sie auch Durga. Durga ist eine Festung, ein Gefängnis und Durga-Devi ist die Aufseherin. Als Vidya, Kraft des Wissens, macht sie es jedoch möglich, dass jene Wesen, die sich dem Ursprung (Gott) wieder zuwenden wollen, zu ihm zurückfinden. Ihnen löst sie die Fesseln und bietet Hilfe zu ihrer Befreiung aus der materiellen Welt, der sich wiederholenden Geburten und Tode.

Erscheinungsformen von Māyā

Māyā ist der größte Zauber-Künstler und der größte Gaukler. Weltliche Menschen können ihre Tricks nur schwer durchschauen. Das, was tatsächlich nicht ist, aber zu sein scheint, ist Maya. Das, was Täuschung (Moha), verursacht, ist Maya. Maya ist Schein. Sie ist äußerer Anschein. Maya ist die täuschende Kraft Gottes. Sie verbirgt das Reale und läßt das Unwahre wahr erscheinen. Sie läßt das Nichtdauerhafte dauerhaft erscheinen, das Unreine rein und Schmerz als Freude. Durch die unüberwindliche Kraft ihrer Illusion, identifiziert sich die spirituelle Seele fälschlicher Weise mit dem materiellen Körper.

"Du weißt, daß Du sterben wirst, und doch denkst Du, Du wirst ewig leben. Das ist Maya. Du weißt, daß die Welt voller Leiden ist, und doch erfreust Du Dich an den vergänglichen Objekten und gibst sie nicht auf. Das ist Maya. Du weißt, daß der Körper einer Frau (eines Mannes) aus allen möglichen Unreinheiten besteht, aus Fleisch, Knochen, Urin und Fäkalien, und doch genießt Du ihre (seine) Umarmung. Das ist Maya, die verschleiernde Kraft Gottes." Sie versetzt uns in einen "Traum" den wir "träumen" wollen.

Im Kulanarva Tantra heisst es: "O Herr, wer von Deiner Māyā getäuscht ist, sieht nicht während er sieht, versteht nicht, während er hört, und er kennt die Wahrheit nicht während er liest"

Zwei Arten von Māyā

In der Bhagavad-gītā wird gesagt, daß der Höchste Persönliche Gott den Augen der Materialisten nicht sichtbar ist, weil Er vom Vorhang der yoga-māyā verhüllt wird. Der Schleier, der die Realität verhüllt, wird als mahā-māyā bezeichnet, die äußere Energie, die es der bedingten Seele nicht erlaubt, den Höchsten Persönlichen Gott zu verstehen, der Sich jenseits der kosmischen Manifestation befindet. Doch die Energie, die den Höchsten Persönlichen Gott bis zu einem gewissen Maß enthüllt und es dem Lebewesen dann gestattet, Ihn zu sehen, wird yoga-māyā genannt. Materialistische Menschen stehen im Banne Mahāmāyās, während Gottgeweihte durch die Arrangierung der spirituellen Energie im Banne Yogamāyās stehen.

Durgā, Bhadrakālī, Vijayā, Vaiṣṇavī, Kumudā, Caṇḍikā, Kṛṣṇā, Mādhavī, Kanyakā, Māyā, Nārāyaṇī, Īśānī, Śāradā and Ambikā
Maya-Devi erhällt Anweisungen von Lord Vishnu      

Es gibt zwei Arten von māyā: yoga-māyā und mahā-māyā. Mahā­māyā ist eine Erweiterung von yoga-māyā, und beide Arten von māyā sind verschiedene Ausdrucksformen der inneren Kräfte des Herrn. Wie es in der Bhagavad-gitā heißt, erscheint der Herr durch Seine inneren Kräfte ātma-māyayā. (SB 4.16.2)

Mahamāyā und Yogamāyā sind Energien Krishnas. Yogamāyā wirkt nur auf hingegebene Gottgeweihte mit Krishna-Bewusstsein, und bezogen auf den liebevollen Austausch mit Krishna. Als Nicht-Gottgeweihter wird man erst gar nicht mit Yogamāyā in Berührung kommen: alle anderen in der materiellen Welt werden von Mahamāyā persönlich nach allen Regeln der Kunst verwirrt.

Die äußere Energie, mahā-māyā, beginnt ihre Aktivität erst nach der Schöpfung der kosmischen Welt, wohingegen die ursprüngliche spirituelle Energie yoga-māyā bereits vor der Schöpfung aktiv ist. Yogamāyā ist die innere Kraft des Persönlichen Gottes und Mahamāyā wirkt als die äußere Kraft.

Mahamāyā ist der Schleier der Illusion, welcher alle Lebewesen in Unwissenheit hüllt. Unter dem Einfluss dieses Schleiers vermag das Lebewesen nicht mehr zwischen Wirklichem und Unwirklichem, zwischen Realität und Illusion zu unterscheiden. Diese Wunderkraft Gottes, die mahā-māyā, besitzt die Fähigkeit, dass sie jedem einzelnen Wesen - entsprechend dem Grad seiner Unwissenheit - die ihm entsprechende "relative Wirklichkeit" zum Erleben entgegenhält. Ihre Aufgabe ist es, den Gottabgewandten die wahre Wirklichkeit zu verhüllen und ihnen statt dessen eine "scheinbare subjective Wirklichkeit" vorzugaukeln.

Mahamāyā ist die Magie des Höchsten Herrn. Sie ist Gaukelei, Täuschung, Illusion, Schein und Trug. Es ist der mächtige Einfluss māyās, der den Menschen denken lässt, er könne in der zeitweiligen materiellen Welt glücklich sein. Selbst wenn er vielfache Leiden ertragen muss, denkt er immer noch, er sei glücklich. Auch die Identifikation mit dem, was nur zeitweilig ist, obwohl das Lebewesen ewig ist, gehört in den Bereich der täuschenden Maya. So setzt sich das verkörperte Lebewesen (jiva) mit dem Körper gleich und entwickelt unzählige Wünsche, die es zu befriedigen sucht. Doch je heftiger das Lebewesen seinen Durst der Wunscherfüllung zu befriedigen sucht, desto tiefer versinkt es in Täuschung der māyā. Denn durch das Handeln unter dem Einflus der māyā, unterwirft sich das Lebewesen gleichzeitig dem Gesetz des karma (Ursache und Wirkung).

Im Gegensatz zur äußeren Energie Gottes, ist die Yogamāyā die innere Kraft, die unmittelbar mit Krishna selbst verbunden ist. Yogamāyā wirkt in den ewigen transzendentalen Spielen Krishnas (Lila) mit seinen Geweihten. Ihre Aufgabe ist es, beim liebevollem Austausch des Herrn mit seinen Geweihten, bestimmte Aspekte des Herrn zu verhüllen oder hervorzuheben. Zur Steigerung des ewigen Spiels, verhüllt sie zum Beispiel oft Gottes Allmacht und Majestät, um seine göttliche Lieblichkeit und Anziehung wirken zu lassen.

Der Unterschied zwischen den beiden māyās - yogamāyā und mahāmāyā - wird wie folgt beschrieben: Kṛṣṇas rasa-līlā mit den gopīs und die Verwirrung der gopīs in Bezug auf ihre Ehemänner, Schwiegerväter und anderen Verwandten waren das Werk yogamāyās, auf das mahamāyā keinen Einfluß hatte. Diese Tatsache wird im Bhagavatam durch den unmißverständlichen Ausdruck yogamāyām upāśritaḥ hinreichend bewiesen. The Supreme Personality of Godhead ordered yogamāyā to bewilder His associates in His pastimes and bewilder demons like Kaṁsa. [SB 10.1.69]

Wie bereits gesagt: yogamāyāṁ samādiśat. Um dem Herrn zu Diensten zu stehen, erschien yogamāyā zusammen mit mahamāyā. Mahāmāyā bezieht sich auf yaya sammohitam jagat, jemanden, der die gesamte materielle Welt verwirrt". Aus dieser Aussage geht hervor, daß yogamāyā in ihrer Teilerweiterung zu mahamāyā wird und die bedingten Seelen verwirrt. Die gesamte Schöpfung hat also zwei Bereiche, nämlich den transzendentalen oder spirituellen und den materiellen Bereich. Yogamāyā ist für die spirituelle Welt zuständig, und in Form ihrer Teilerweiterung mahamāyā lenkt sie die materielle Welt. Wie im Narada-pancaratra erklärt wird, ist mahamāyā eine Teilerweiterung yogamāyās. [SB 10.1.69]

Im Nārada-pañcarātra heißt es eindeutig, daß die Höchste Persönlichkeit eine Energie hat, die manchmal als Durgā bezeichnet wird. Die Brahma-saṁhitā stellt hierzu fest: chāyeva yasya bhuvanāni bibharti durgā [Bs. 5.44]. Durgā ist von yogamāyā nicht verschieden. Wenn man Durgā richtig versteht, wird man augenblicklich befreit, denn Durgā ist eigentlich die spirituelle Kraft, hlādinī-śakti, durch deren Gnade man die Höchste Persönlichkeit Gottes sehr leicht verstehen kann. Rādhā kṛṣṇa-praṇaya-vikṛtir hlādinī-śaktir asmād. [SB 10.1.69]


Māyā - der Vorhang der Verhüllung

Die Verblendeten und Unintelligenten können Mich niemals erkennen. Für sie bin Ich von Meiner ewigen, schaffenden Energie [yoga-māyā] bedeckt, und daher kennt die verblendete Welt Mich nicht, der Ich ungeboren und unfehlbar bin. [BG 7.25]

nāhaṁ prakāśaḥ sarvasya / yoga-māyā-samāvṛtaḥ
mūḍho' yaṁ nābhijānāti / loko mām ajam avyayam

In den Gebeten Kuntīs im Śrīmad-Bhāgavatam (1.8.18) heißt es, daß der Herr vom Vorhang der yoga-māyā bedeckt ist und daß Ihn deshalb die gewöhnlichen Menschen nicht verstehen können. Kuntī betet: „O mein Herr, Du bist der Erhalter des gesamten Universums, und hingebungsvolles Dienen für Dich ist das höchste religiöse Prinzip. Deshalb bete ich, daß Du auch mich erhalten wirst. Deine transzendentale Gestalt ist von yoga-māyā bedeckt. Das brahmajyoti ist die Verhüllung Deiner inneren Energie. Bitte entferne gütigerweise diese leuchtende Ausstrahlung, die mich daran hindert, Deine sac-cid-ānanda-vigraha zu sehen, Deine ewige Gestalt voller Glückseligkeit und Wissen."

Dieser yoga-māyā-Vorhang wird auch im Fünfzehnten Kapitel der Gītā erwähnt. Der Höchste Persönliche Gott wird in Seiner transzendentalen Gestalt voller Glückseligkeit und Wissen von der ewigen Energie des brahmajyoti verhüllt, und die weniger intelligenten Unpersönlichkeitsanhänger können den Höchsten aus diesem Grunde nicht sehen. Im Śrīmad-Bhāgavatam (10.14.7) finden wir auch dieses Gebet Brahmas: „O Höchster Persönlicher Gott, o Überseele, o Meister aller Geheimnisse, wer kann Deine Energie und Deine Spiele in dieser Welt ermessen? Fortwährend weitest Du Deine innere Energie aus, und deshalb kann niemand Dich verstehen. Gelehrte Wissenschaftler und große Gelehrte können zwar die atomare Zusammensetzung der materiellen Welt oder sogar der Planeten untersuchen, aber sie sind unfähig, Deine Energien und Kräfte zu ermessen, obwohl Du vor Ihnen gegenwärtig bist." Der Höchste Persönliche Gott Śrī Kṛṣṇa ist nicht nur ungeboren, sondern auch avyaya (unerschöpflich). Seine ewige Gestalt ist Glückseligkeit und Wissen, und all Seine Energien sind unerschöpflich.

Der Höchste Persönliche Gott, Kṛṣṇa, kann von Nicht-Gottgeweihten nicht verstanden werden, weil Er für sie von dem Schleier Yogamāyās bedeckt ist. In der Bhagavad-gītā wird dies vom Herrn bestätigt: nāhaṁ prakāśaḥ sarvasya. »Ich bin nicht allen und jedem sichtbar.« Als Kṛṣṇa erschien, war Er tatsächlich auf dem Schlachtfeld von Kurukṣetra anwesend, und jeder sah Ihn. Aber nicht jeder konnte verstehen, daß Er der Höchste Persönliche Gott war. Und dennoch - jeder, der in Seiner Gegenwart starb, wurde aus der materiellen Gefangenschaft befreit und in die spirituelle Welt erhoben.

Im Gegensatz dazu stehen asuras wie Śālva und kṣatriyas wie Duryodhana, die keinen Zugang zum hingebungsvollen Dienst hatten, obwohl sie Kṛṣṇas Träger Garuḍa und die universale Form sahen, und die nicht begreifen konnten, daß die Höchste Persönlichkeit Gottes ist. Dies war ebenfalls auf Verwirrung zurückzuführen, doch ihre Verwirrung wurde von mahāmāyā herbeigeführt. Es muß deshalb gefolgert werden, daß die māyā, die einen Menschen immer weiter von der Höchsten Persönlichkeit Gottes fortzerrt, als jaḍamāyā bezeichnet wird, während die māyā, die auf der transzendentalen Ebene wirkt, yogamāyā heißt. Als Nanda Mahārāja von Varuṇa entführt wurde, sah er Kṛṣṇas Füllen, dachte aber trotzdem, Kṛṣṇa sei sein Sohn. Solche Gefühle der elterlichen Liebe in der spirituellen Welt werden von yogamāyā bewirkt, nicht vom jaḍamāyā oder mahāmāyā.
Das is die Meinung von Śrīla Viśvanātha Cakravartī Ṭhākura. [SB 10.1.69 Erklärung]


Wirkungsweise von Māyā

Die Gebete Akruras an Krishna: "Lieber Herr, jeder in der materiellen Welt wird durch Deine illusionierende Energie bedingt. Mit einer Lebensauffassung unter dem Einfluß falscher Identifizierung und falscher Besitzansprüche bewegt sich das Lebewesen auf dem Pfad der fruchtbringenden Tätigkeiten und ihrer Reaktionen und muß auf diese Weise einen Körper nach dem anderen annehmen. Mein lieber Herr, auch ich bilde unter diesen bedingten Seelen keine Ausnahme. Ich halte mich irrtümlicherweise für glücklich, nur weil ich ein Haus, eine Frau, Kinder, ein Vaterland und Besitz und Reichtümer mein eigen nenne. Auf diese Weise lebe ich wie in einem Traum, denn keines dieser Dinge ist von Dauer. Welch ein Narr ich bin, daß ich immer noch an solchen Vorstellungen hänge und sie für dauerhaft und wirklich halte. Lieber Herr, aufgrund meiner irrtümlichen Auffassung über meine wahre Identität hat sich alles in meinem Leben nur um zeitweilige Dinge gedreht, wie zum Beispiel meinen materiellen Körper, der überhaupt nichts Spirituelles an sich hat, sondern vielmehr die Ursache der verschiedensten leidvollen Zustände ist. Weil ich aufgrund solcher Lebensauffassungen verwirrt bin, beschäftigen sich meine Gedanken immer nur mit materieller Dualität, und ich habe Dich vergessen, der Du die Quelle aller transzendentalen Freude bist. Ich bin fern von Deiner transzendentalen Gemeinschaft, genau wie ein großer Tor, der die Oase, die voller saftiger Pflanzen ist, verläßt, um in der Wüste nach Wasser zu suchen. Die bedingten Seelen möchten ihren Durst stillen, doch sie wissen nicht, wo Wasser zu finden ist. So verlassen sie den Ort, an dem sich die Wasserstelle befindet, und rennen in die Wüste hinaus, wo es kein Wasser gibt. Lieber Herr, ich bin völlig außerstande, meinen Geist zu beherrschen, der von den zügellosen Sinnen umhergetrieben wird und der von materiellen Tätigkeiten und von ihren Früchten bezaubert wird. Deshalb ist meine Intelligenz von großem Geiz besessen. Lieber Herr, niemand, der sich im bedingten Zustand in der materiellen Existenz befindet, vermag Deine Lotosfüße zu erkennen, doch irgendwie durfte ich mich Deinen Lotosfüßen nähern, und dies ist zweifellos Deine grundlose Barmherzigkeit, die Du mir gewährst. Du kannst frei nach Deinem Willen handeln, denn Du bist der höchste Kontrollierende. Deshalb ist mir klar, daß jemand, der sich qualifiziert, vom Kreislauf von Geburt und Tod befreit zu werden, nur durch Deine grundlose Barmherzigkeit weitere Fortschritte machen kann, um einen Geschmack für Deinen grundlosen hingebungsvollen Dienst zu entwickeln." [Krishna-Buch Kap.39]

"Alle Lebewesen befinden sich in der Gewalt der illusionierenden Energie. Indem sie ihre wirkliche Identität vergessen, schweben sie im materiellen Dasein und wandern auf der Suche nach einem friedvollen Leben von einem Körper zum anderen. Da diese Lebewesen nur sehr wenig von Selbsterkenntnis wissen, bekommen sie keine Erleichterung, obwohl sie sehr begierig sind, inneren Frieden und ein wenig Glück zu erlangen." [SB 4.22.47 Erl.]


Befreiung und Überwindung von Māyā

Diese Meine göttliche Energie, die aus den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur besteht, ist sehr schwer zu überwinden. Doch wer sich Mir hingegeben hat, kann sie sehr leicht hinter sich lassen. [BG 7.14]

daivī hy eṣā guṇamayī / mama māyā duratyayā
mām eva ye prapadyante / māyām etāṁ taranti te

Der Höchste Persönliche Gott besitzt unzählige Energien, und all diese Energien sind göttlich. Obwohl die Lebewesen ein Teil Seiner Energien und daher göttlich sind, ist ihre ursprüngliche höhere Kraft durch Berührung mit der materiellen Energie bedeckt. Wenn man auf diese Weise von der materiellen Energie bedeckt ist, kann man unmöglich ihren Einfluß überwinden.

Yogamāyā Durga Devi
Prayer to Goddess Yogamāyā (Durga-devi)

Wie schon zuvor gesagt wurde, sind sowohl die materielle als auch die spirituelle Natur ewig, weil sie vom Höchsten Persönlichen Gott ausgehen. Die Lebewesen gehören zur ewigen, höheren Natur des Herrn, aber weil sie durch die niedere Natur, die Materie, verunreinigt sind, ist ihre Illusion ebenfalls ewig. Die bedingte Seele wird deshalb nitya-baddha (ewig bedingt) genannt. Niemand kann herausfinden, zu welchem Zeitpunkt in der materiellen Geschichte sie bedingt worden ist. Folglich ist es für sie sehr schwer, den Klauen der materiellen Natur zu entkommen – obwohl diese materielle Natur eine niedere Energie ist –, denn die materielle Energie wird letzten Endes vom höchsten Willen gelenkt, den das Lebewesen nicht überwinden kann. Die niedere, materielle Natur wird hier als göttliche Natur beschrieben, weil sie mit dem Göttlichen verbunden ist und vom göttlichen Willen bewegt wird. Da die materielle Natur vom göttlichen Willen gelenkt wird, wirkt sie sich – obwohl von niederer Natur – beim Aufbau und bei der Zerstörung der kosmischen Manifestation in wunderbarer Weise aus. Die Veden bestätigen dies wie folgt: māyāṁ tu prakṛtim vidyān māyinaṁ tu maheśvaram.

„Obwohl māyā (Illusion) falsch bzw. zeitweilig ist, ist der Hintergrund māyās der höchste Magier, der Persönliche Gott, welcher Maheśvara, der höchste Kontrollierende genannt wird."

Mahāmāyā wirkt durch die drei guṇas, die drei Eigenschaften der materiellen Natur. Eine andere Bedeutung von guṇa ist Kette, Fessel, Strick, Seil; man sagt, die bedingte Seele sei von den Stricken der Illusion gefesselt. Ein Mensch, der an Händen und Füßen gefesselt ist, kann sich nicht selbst befreien, sondern muß von einem Menschen losgeschnitten werden, der nicht gefesselt ist. Weil der Gefesselte dem Gefesselten nicht helfen kann, muß der Retter frei sein. Daher kann einzig und allein Śrī Kṛṣṇa oder Sein echter Repräsentant, der geistige Meister, die bedingte Seele befreien. Ohne solche höhere Hilfe kann man nicht von der Fessel der materiellen Natur befreit werden. Hingebungsvolles Dienen bzw. Kṛṣṇa-Bewußtsein kann einem Menschen helfen, diese Befreiung zu erlangen. Da Kṛṣṇa der Herr der illusionierenden Energie ist, kann Er dieser unüberwindlichen Energie befehlen, die bedingte Seele freizulassen. Er befiehlt diese Freilassung aus Seiner grundlosen Barmherzigkeit gegenüber der hingegebenen Seele und aus Seiner väterlichen Zuneigung für das Lebewesen, das ursprünglich ein geliebter Sohn des Herrn ist. Sich den Lotusfüßen des Herrn hinzugeben, ist daher das einzige Mittel, aus der Gewalt der strengen materiellen Natur befreit zu werdenn.



Das Beispiel vom Mann, der ein Seil für eine Schlange hält, läßt sich nur auf diejenigen anwenden, die nichts über Gott wissen. Eigentlich existiert die vermeintliche Schlange nur im Geist. Ebenso existiert māyā nur auf der Ebene des Geistes, denn māyā bedeutet nichts anderes als Unwissenheit über die Person Gottes. Wenn das Lebewesen Gott vergißt, gerät es in den bedingten Zustand, wo es von māyā beherrscht wird. Wer sich daher innerlich wie auch äußerlich auf Gott konzentriert, ist von aller Illusion befreit.

Allein Viṣṇu (Kṛṣṇa) ist der Herr über māyā; deshalb kann nur Er die bedingte Seele befreien. Die Veden bestätigen dies mit dem Satz, tvam eva viditvā: „Freiheit ist nur möglich, wenn man Kṛṣṇa versteht." Selbst Śiva bestätigt, daß Befreiung nur durch die Barmherzigkeit Viṣṇus erreicht werden kann. Śiva sagt: mukti-pradātā sarveṣāṁ viṣṇur eva na saṁśayaḥ. „Es besteht kein Zweifel darüber, daß Viṣṇu es ist, der jedem Befreiung gewährt."

Im Caitanya-caritāmṛta (Madhya 22.31) heißt es:

kṛṣṇā-sūrya-sama; māyā haya andhakāra
yāhāṅ kṛṣṇa, tāhāṅ nāhi māyāra adhikāra

"KṚṢṆA ist wie die Sonne und māyā wie die Dunkelheit. Wenn die Sonne scheint, kann es keine Dunkelheit geben. Sobald man sich dem KṚṢṆA-Bewußtsein zuwendet, wird die Dunkelheit der Täuschung, der Einfluß der äußeren Energie, augenblicklich besiegt."Wenn daher KṚṢṆA im Geist gegenwärtig ist, besteht keine Möglichkeit, daß der Geist durch den Einfluß māyās verwirrt wird."

Obwohl māyā gegenwärtig sein mag, kann sie einen Gottgeweihten, der die Stufe der bhāva erreicht hat, nicht stören oder verwirrwn. Es ist dies so, weil der Gottgeweihte die wahre Stellung māyās erkennen kann. Māyā bedeutet, KṚṢṆA zu vergessen, und KṚṢṆA zu vergessen und KṚṢṆA-Bewußtsein stehen nebeneinander wie Licht und Schatten. Wenn man im Schatten verbleibt, kann man nicht die Vorteile genießen, die das Licht bietet, und wenn man im Licht verbleibt, kann man durch die Dunkelheit des Schattens nicht gestört werden. Je mehr man sich dem KṚṢṆA-Bewußtsein zuwendet, um so mehr wird man nach und nach befreit und verbleibt im Licht. Ja man wird von der Dunkelheit nicht einmal berührt.

Erst dann, wenn wir unsere Gedanken, Wünsche und Handlungen wieder in den Dienst des Höchsten Herrn stellen, können wir vom Einfluss der illusionierenden Energie, Mahā-Māyā Devis, wieder frei werden. Denn diese Energie wandelt sich dann in Yoga-Māyā Devi, sie hilft uns wieder persönlich mit dem Höchsten Herrn in Kontakt zu kommen. Sie ist die Liebe Gottes in Person.


Im materiellen Körper gefangen

[Srimad-Bhagavatam 4.28.53-64]

māyā hy eṣā mayā sṛṣṭā / yat pumāṁsaṁ striyaṁ satīm

manyase nobhayaṁ yad vai / haṁsau paśyāvayor gatim

Du bist einfach nur in diesen Körper gefangen. Manchmal hälst du dich für einen Mann, manchmal für eine Frau und manchmal für einen Eunuch. Dies ist alles auf den Körper zurückzuführen, der von der illusionierenden Energie geschaffen wird. Diese illusionierende Energie ist Meine Kraft, und im Grunde haben wir beide du und Ich – eine rein spirituelle Identität. Versuche nun unsere tatsächliche Position zu verstehen, welche ich dir erkläre. (Vers 61) "Mein lieber Freund, obwohl du Mich nicht sogleich erkennen kannst – kannst du dich daran erinnern, dass du in der Vergangenheit einen sehr engen Freund hattest? Unglückseligerweise gabst du Meine Gemeinschaft auf und nahmst eine Stellung als Genießer dieser materiellen Welt an. (Vers 53)

Mein lieber Freund, Ich, die Überseele, und du, die individuelle Seele, sind der Qualität nach nicht verschieden, denn wir sind beide spirituell. In deiner wesenseigenen Stellung bist du nicht von Mir verschieden. Diejenigen, die grosse Gelehrte sind und Wissen besitzen, finden zwischen dir und Mir qualitativ keinen Unterschied. (Vers 62) Mein lieber Freund, wir beide sind genau wie 2 Schwäne. Wir leben im gleichen Herzen. Obwohl wir seit vielen Tausenden von Jahren zusammenleben, sind wir immer noch weit von unserer ursprünglichen Heimat entfernt. (Vers54)

Mein lieber Freund, du bist immer noch mein Freund. Seit du Mich verlassen hast, bist du immer materialistischer geworden, und ohne mich zu sehen, bist du in verschiedene Formen durch diese materiellen Welt gereist. (Vers55) Mein lieber Freund, wenn du zusammen mit deinen materiellen Wünschen solch einen Körper betrittst, denkst du zuviel an Sinnengenuss. Aus diesem Grunde hast du dein spirituelles Leben vergessen. Aufgrund deiner materiellen Vorstellung gerätst du in verschiedene leidvolle Umstände. (Vers 59)

So, wie jemand die Spiegelung seines Körpers in einem Spiegel für sich selbst und nicht von sich verschieden hält, wohingegen andere  tatsächlich zwei  Körper sehen, so gibt  es in unserem materiellen Zustand,  in  dem das Lebewesen beeinflußt und doch nicht beeinflußt ist, einen Unterschied zwischen  Gott und dem  Lebewesen. (Vers 63) Auf diese Weise  leben beide Schwäne zusammen  im Herzen. Wenn der eine Schwan  von dem anderen  unterwiesen wird,  nimmt  er wieder seine wesenseigene Stellung ein, das heißt, er erlangt sein ursprüngliches Kṛṣṇa­Bewußtsein  wieder,  das  aufgrund  seiner  materiellen  Anziehung  verloren war. (Vers 64)

Devi Maa
Prayer to Yogamāyā - Durga-devi

Wähle zwischen Yogamāyā and Mahāmāyā

viṣṇor māyā bhagavatī / yayā sammohitaṁ jagat
ādiṣṭā prabhuṇāṁśena / kāryārthe sambhaviṣyati

Übersetzung: Die Energie des Herrn, die man als viṣṇu-māyā kennt und die ebenso beschaffen ist wie die Höchste Persönlichkeit Gottes, wird ebenfalls zusammen mit Sri Krishna erscheinen. Diese Energie, die unterschiedliche Wirkungsweisen hat, bezaubert alle Welten, sowohl die materiellen als auch die spirituellen. Auf die Bitte ihres Meisters hin wird sie zusammen mit ihren verschiedenen Kräften erscheinen, um die Arbeit des Herrn auszuführen. [SB 10.1.25]

Erklärung: Parāsya śaktir vividhaiva śrūyate (Śvetāśvatara Upaniṣad 6.8). In den Veden heißt es, daß die Energien der Höchsten Persönlichkeit Gottes mit verschiedenen Namen bezeichnet werden wie beispielsweise yogamāyā und mahāmāyā. Letzten Endes jedoch ist die Energie des Herrn ein und dieselbe, genau wie die elektrische Energie dieselbe ist, obwohl sie eine kühlende und eine wärmende Wirkung haben kann. Die Energie des Herrn wirkt sowohl in den spirituellen als auch in den materiellen Welten. In der spirituellen Welt wirkt sie als yogamāyā, und in der materiellen Welt wirkt dieselbe Energie als mahāmāyā, genau wie elektrischer Strom sowohl in einem Heizkörper als auch in einem Kühlschrank fließt.

In der materiellen Welt wirkt diese Energie als mahāmāyā auf die bedingten Seelen ein, um sie immer weiter vom hingebungsvollen Dienst abzubringen - yayā sammohito jīva ātmānaṁ tri-guṇātmakam. Die bedingte Seele in der materiellen Welt hält sich für ein Produkt von tri-guṇa, den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Das ist die körperliche Lebensauffassung.

Aufgrund des Kontaktes mit den drei guṇas der materiellen Energie identifiziert sich jeder mit seinem Körper. Der eine denkt, er sei ein brāhmaṇa, der andere hält sich für einen kṣatriya, und wieder ein anderer meint, er sei ein vaiśya oder śūdra. In Wirklichkeit jedoch sind wir weder brāhmaṇa, kṣatriya, vaiśya noch śūdra; sondern Teilchen des Höchsten Herrn (mamaivāṁśaḥ). Doch weil wir von der materiellen Energie, mahāmāyā, bedeckt sind, identifizieren wir uns auf die oben beschriebene Weise. Wenn eine bedingte Seele befreit wird, betrachtet sie sich als ewiger Diener Kṛṣṇas. Jīvera svarūpa haya - kṛṣṇera nitya-dāsa. [Cc. Madhya 20.108]. Wenn man diese Stufe erreicht, hilft einem dieselbe Energie - nun als  yogamāyā - in zunehmendem Maße, gereinigt zu werden und seine Kraft dem Dienst des Herrn zu weihen. In jedem Fall, sei die Seele nun bedingt oder befreit, ist der Herr der Höchste. Wie es in der Bhagavad-gitā (9.10) heißt, wirkt die materielle Energie, mahāmāyā, unter dem Befehl der Höchsten Persönlichkeit Gottes auf die bedingte Seele ein (mayādhyakṣeṇa prakṛtiḥ sūyate sa-carācaram).

prakṛteḥ kriyamāṇāni / guṇaiḥ karmāṇi sarvaśaḥ
ahaṅkāra-vimūḍhātmā / kartāham iti manyate

"Die verwirrte spirituelle Seele hält sich unter dem Einfluß der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur für den Ausführenden von Tätigkeiten, die in Wirklichkeit von der Natur verrichtet werden" (Bg. 3. 37). Im bedingten Leben besitzt niemand Freiheit, doch weil man unter der Herrschaft mahāmāyās steht und deshalb verwirrt ist, hält man sich törichterweise für unabhängig (ahaṅkāra-vimūḍhātmā kartāham iti manyate [Bg. 3.27]). Doch wenn die bedingte Seele durch das Praktizieren von hingebungsvollem Dienst befreit wird, erhält sie in zunehmendem Maße die Gelegenheit, verschiedene transzendentale Beziehungen zur Höchsten Persönlichkeit Gottes zu genießen, wie beispielsweise dāsya-rasa, sakhya-rasa, vātsalya-rasa und mādhurya-rasa.

Die Energie des Herrn, viṣṇu-māyā, hat also zwei Aspekte - āvaraṇikā and unmukha. Als der Herr erschien, kam Seine Energie mit Ihm und wirkte auf verschiedene Weise. Im Falle Yaśodās, Devakīs und anderer enger Verwandter des Herrn wirkt sie als yogamāyā, und im Falle Kaṁsas, Śālvas  und anderer asuras wirkte sie anders. Auf Śrī Kṛṣṇas Befehl hin erschien Seine Energie yogamāyā mit Ihm und entfaltete gemäß der Zeit und den Umständen unterschiedliche Wirkungen. Kāryārthe sambhaviṣyati. Yogamāyā übte verschiedene Wirkungen aus, um verschiedene Zwecke zu erreichen, die der Herr wünschte. Wie die Bhagavad-gitā (9. 1 3) bestätigt, werden die mahātmās, das heißt diejenigen, die sich den Lotosfüßen des Herrn völlig ergeben haben, von yogamāyā gelenkt (mahātmānas tu māṁ pārtha daivīṁ prakṛtim āśritāḥ), während die durātmās, diejenigen, die keinen hingebungsvollen Dienst ausführen, von mahāmāyā bedeckt werden.

In den Veden wird gesagt, daß der Höchste Persönliche Gott viele Kräfte hat: parāsya śaktir vividhaiva śrūyate. All diese verschiedenen Kräfte wirken äußerlich und innerlich, und Yogamāyā ist die höchste aller Kräfte. Kṛṣṇa gab Yogamāyā den Auftrag, in Gokula im Land von Vrajabhūmi zu erscheinen, das immer geschmückt ist und wo Tausende von schönen Kühen weiden.

Der Herr sagte daher zu Yogamāyā: Wenn ich in der materiellen Welt erscheine, wirst du als Meine Schwester bekannt sein. Die Menschen werden dich mit wertvollen Gaben verehren wie Weihrauch, Kerzen, Blumen und Opferdarbringungen. Du sollst ihre Wünsche nach Sinnenfreuden schnell erfüllen. Menschen, die materialistische Neigungen haben, werden dich in den verschiedenen Formen deiner Erweiterung verehren, die man Durgā, Bhadrakālī, Vijayā, Vaiṣṇavī, Kumudā, Caṇḍikā, Kṛṣṇā, Mādhavī, Kanyakā, Māyā, Nārāyaṇī, Īśānī, Śāradā und Ambikā nennen wird.«

Kṛṣṇa und Yogamāya erschienen als Bruder und Schwester - der Höchste Mächtige und die höchste Macht. Obwohl es im Grunde keinen Unterschied zwischen dem Mächtigen und der Macht gibt, ist die Macht dennoch dem Mächtigen immer untergeordnet. Die Materialisten verehren die Macht, wohingegen die Transzendentalisten den Mächtigen verehren. Kṛṣṇa ist der Höchste Mächtige, und Durgā ist die höchste Macht in der materiellen Welt. Tatsächlich verehren die Menschen der vedischen Kultur sowohl den Mächtigen als auch die Macht. Es gibt Hunderttausende von Tempeln, in denen Viṣṇu und Durgā, manchmal sogar zusammen, verehrt werden. Die Verehrer der Macht, Durgās bzw. der äußeren Energie Kṛṣṇas, mögen in materieller Hinsicht sehr erfolgreich sein, doch wer auf die transzendentale Ebene erhoben werden möchte, muß dem Mächtigen, muß Kṛṣṇa dienen.

Nachdem Yogamāyā in dieser Weise vom Höchsten Persönlichen Gott angewiesen worden war, umkreiste sie den Herrn und erschien dann in der materiellen Welt.

Zusammenfassend kann man sagen, daß sowohl die Verwirrung der bedingten Seelen wie auch die Befreiung der Gottgeweihten Funktionen yogamāyās sind. Yogamāyā bewirkte sowohl, daß die Schwangerschaft Devakis weitergegeben wurde, als auch, daß Mutter Yaśodā in tiefem Schlaf lag und nicht erwachte; auf solche Gott geweihten kann mahamāyā keine Wirkung ausüben, da sie immer befreit sind. Mahāmāyā kann zwar befreite Seelen oder die Höchste Persönlichkeit Gottes nicht kontrollieren, doch Kaṁsa verwirrte sie sehr wohl. Als yogamāyā vor Kaṁsa erschien, wurde dies von mahamāyā bewirkt, und nicht von yogamāyā. Yogamāyā kann Personen, die so verschmutzt sind wie Kaṁsa, nicht einmal sehen oder berühren. Im Elften Kapitel des Markandeya Purana sagt Mahāmāyā: "Im achtundzwanzigsten yuga während der Periode Vaivasvata Manus werde ich als Tochter Yaśodās geboren werden und als Vindhyācala-vāsini bekannt sein." [SB 10.1.69]

 

 

##########################################################

##########################################################

 

 

Muss noch auf DEUTSCH übersetzt werden
und auf diese Seite eingefügt werden
:

- Attacked by Māyā
- How did Māyādevī acquire her position?
- Embracing māyā
- Is Māyā the same as Durga?
- Prayers of the gopis to goddess Kātyāyani
- Prayer to Yogamāyā Devi (Durga-devi)
- Māyā - the deluding power of God
- Yogamāyā - director of loving spiritual pastimes

 

 

##########################################################

##########################################################

 

 

Extra Text - Kann entweder gelöscht werden - oder irgendwo eingefügt werden, wo es am besten passt.

--------

In der spirituellen Welt ist das Bewusstsein und die Wahrnehmung eines jeden auf Gott, Krishna, ausgerichtet. Aus spiritueller Perspektive ist Gott der Allanziehende und für die Seelen das Zentrum jeglicher Wahrnehmung. Unsere hier wahrnehmbare materielle Welt, ist ein Übungsfeld für jene Seelen, die selber im Zentrum stehen wollen und ein ego-zentriertes Leben des Genusses führen möchten. Um diesen Wunsch der Seelen nach materiellen Genuß zu erfüllen, manifestiert Gott die illusionierende Energie – Māyā.

Der freie Wille ist ein Grundrecht jedes Individuums. Er ist Grundlage und Voraussetzung für Liebe. Ohne freien Willen wäre alles Zwang. Durch freien Willen kann jede Seele wählen, ob sie Gemeinschaft mit Gott haben will oder nicht. Die Māyā-Energie ist erforderlich, um uns die Freiheit zu gewähren, uns von Gott abzuwenden oder hinzuwenden.

Die illusionierende Energie Mahāmāyā bewirkt, dass das Lebewesen im Zentrum seiner Wahrnehmungen steht und nicht Gott. Alles was wahrgenommen wird, scheint einen direkten oder indirekten Zusammenhang mit dem Wahrnehmenden zu haben. Die Māyā-Energie verschleiert die tatsächliche Omnipräsenz von Gott. Māyā bewirkt einen materiellen Bewusstseinszustand, der entsteht, wenn wir unsere ursprüngliche Identität als spirituelle Seelen vergessen und uns mit vergänglichen Formen der Materie identifizieren. Identität und Identifikation sind nicht dasselbe!

Der verwirklichte Transzendentalist kann diese Welt der Materie durchaus als Realität wahrnehmen und sich darin bewegen, doch er sieht sie nicht mehr als getrennt von Gott, er sieht überall in dieser Welt die Präsenz Gottes. Die Materie als solche ist keine Illusion, wie die Māyāvādis behaupten, sie ist eine zeitweilige Realität oder Erscheinung die sich ständig wandelt und dem zerfall unterliegt.

--------

Shri Krishna wird als Shaktiman als Ursprung aller Shakti, aller Energie bezeichnet. Diese Shakti, ist die weibliche Seite Gottes und ihre Personifikation ist Shrimati Radharani in Ihrer höchsten Form (Radha und Krishna sind die Höchste Form Gottes, die sich ewig in zwei geteilt haben um einen liebevollen Austausch zu geniessen). Radharani ist die innere Freudenenergie des Höchsten Herrn. ???

In der materiellen Welt wandelt Sie sich in Mahā-Māyā, in die Illusionierende Energie des Höchsten Herrn. Hier ist sie dafür zuständig das die Lebewesen in der materiellen Welt sich mit der grob- und feinstofflichen Materie identifizieren, sich als Teil des Universums verstehen, und dadurch Ihre ursprüngliche spirituelle Identität als Teil Gottes vergessen.

--------

Die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur - sattva, rajas und tamas - und das Ergebnis ihrer Wechselwirkung sind durch Deine yoga-māyā mit Dir verbunden. Man glaubt zwar, sie seien unabhängig, doch dem ist nicht so, denn in Wirklichkeit ruht die gesamte materielle Energie auf Dir, wie Perlen auf einer Schnur. Weil Du die höchste Ursache aller Dinge bist, haben die Wechselwirkungen der materiellen Manifestation - Geburt, Dasein, Wachstum, Wandel, Zerfall und Vernichtung - auf Dich keinen Einfluß. Deine höchste Energie, yoga-māyā, wirkt in den verschiedenartigsten Manifestationen, und weil yoga-māyā Deine Energie ist, bist Du in allem gegenwärtig.

--------

Aus Mangel an ausreichendem Wissen von der absoluten Wissenschaft sind wir im Augenblick von Illusionen bedeckt und glauben daher, wir seien von Kṛṣṇa getrennt. Obwohl wir gesonderte Teile Kṛṣṇas sind, sind wir dennoch niemals verschieden von Ihm. Der körperliche Unterschied zwischen den Lebewesen ist māyā (nicht Wirklichkeit). Wir alle sind dazu bestimmt, Kṛṣṇa zufriedenzustellen. Nur weil Arjuna von māyā verwirrt war, dachte er, seine zeitweilige körperliche Beziehung zu seinen Verwandten sei wichtiger als seine ewige spirituelle Beziehung zu Kṛṣṇa. Alle Lehren der Gītā weisen nur auf dieses eine Ziel hin: ein Lebewesen kann als ewiger Diener Kṛṣṇas niemals von Ihm getrennt sein.

Die Vorstellung, eine von Kṛṣṇa getrennte Identität zu besitzen, wird māyā genannt. Die Lebewesen haben als gesonderte Bestandteile des Höchsten eine Aufgabe zu erfüllen. Weil sie diese Aufgabe vergessen haben, befinden sie sich seit unvordenklichen Zeiten als Menschen, Tiere, Halbgötter usw. in verschiedenen Körpern. Diese körperliche Verschiedenheiten entstehen, weil die Lebewesen den transzendentalen Dienst des Herrn vergessen haben. Wenn man aber durch Kṛṣṇa-Bewußtsein im transzendentalen Dienst beschäftigt wird, wird man augenblicklich von dieser Illusion befreit. Man kann diese reine Wissenschaft nur von einem echten geistigen Meister erlernen und so den Irrtum vermeiden, der besagt, das Lebewesen sei Kṛṣṇa ebenbürtig. Vollkommenes Wissen bedeutet zu verstehen, daß die Höchste Seele, Kṛṣṇa, die einzige Zuflucht aller Lebewesen ist und daß die Lebewesen, die diese Zuflucht aufgeben, von der materiellen Energie getäuscht werden und sich einbilden, eine getrennte Identität zu besitzen. So vergessen sie Kṛṣṇa in den verschiedenen Formen materieller Identität. Wenn diese irregeführten Lebewesen jedoch im Kṛṣṇa-Bewußtsein verankert werden, befinden sie sich, wie im Bhāgavatam bestätigt wird, auf dem Pfad der Befreiung: muktir hitvānyathā rūpaṁ svarūpeṇa vyavasthitiḥ. Befreiung bedeutet, in seiner wesensgemäßen Position als ewiger Diener Kṛṣṇas verankert zu sein (Kṛṣṇa-Bewußtsein). [BG 4.35]

Die reine Seele ist als fragmentarisches winziges Bestandteil Gottes Sein ewiger Diener. Weil sie das Verlangen hat, über māyā zu herrschen, kommt sie mit māyā (Illusion) in Berührung, und das ist die Ursache ihrer vielen Leiden. Solange die bedingte Seele mit Materie in Berührung ist, muß sie entsprechend den materiellen Notwendigkeiten tätig sein. Kṛṣṇa-Bewußtsein jedoch bringt sie in das spirituelle Leben zurück, selbst wenn sie sich noch im Einflußbereich der Materie befindet; denn bei dieser Methode wird durch praktisches Handeln in der materiellen Welt die spirituelle Existenz wiedererweckt. Je weiter jemand fortschreitet, desto mehr wird er aus der Gewalt der Materie befreit.

---------

 

 

 

##########################################################

Die Welt als verzerrte Spiegelung der spirituellen Realität

http://www.harekrsna.de/artikel/spiegel-welt.htm

##########################################################

 

 

 

 

Please also see:

Nava-Durgā - The nine forms of Goddess Durgā
The Gopīs worship Goddess Kātyānanī

Māyā-Śhakti = The Lords Power of Illusion