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Gauranga
Sannyasi
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Prabhupada
Sannyasi
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Bhaktisiddhanta
Sannyasi
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Die Bedeutung
von Sannyas
von Premanidhi das
Die Sannyas-Einweihung
hat in der jüngsten Vaisnava-Tradition einen starken Einfluss. Zunächst
ist es erstmal wichtig, ein Verständnis zum Sannyas im Vaisnavatum zu erlangen.
Die heutige Form des Sannyas übernahm Srila Bhaktisidhanta Sarasvati Thakur
von der Sri-Sampradaya und bedeutet tridandi sannyas. Er tat dies, damit die Gaudiaya
Vaisnavas in der bestehenden hinduistischen Gesellschaft respektiert werden. Tridandi
bedeutet, die Bereitschaft sein zu Leben mit Körper, Geist und Seele ausschließlich
in den Dienst zu Sri Guru und Gauranga zu stellen. Eine Altersbezogenheit wie
im traditionellen Varnasrama-dharma- system (sannyas wird dort im Allgemeinen
im Alter von 60/70 Jahren empfangen) spielt dabei keine Rolle.
So sehen wir in der jüngeren
Geschichte des Gaudiya-Vaisnavatums , dass viele Devotees bereits in sehr jungen
Jahren sannyas akzeptierten. Sie waren bzw. sind dann hauptsächlich damit
beschäftigt, Missionstätigkeiten ( Predigen, Tempel etablieren etc.)
nachzugehen. Sie sollen dabei durch ihre Aufopferungsbereitschaft und Demut ein
Beispiel für alle Devotees setzen. Viele von ihnen waren für einige
Jahre brahmacharis gewesen und wollten voller Enthusiasmus den Rest ihres Lebens
als sannyasis der Mission Sri Chaitanya Mahaprabhus weihen, oft ohne sich der
völligen Tragweite solch eines Schrittes wirklich bewusst zu sein. Ein zusätzlicher
Grund für dieses Verhalten ist die vorherrschende Auffassung, dass man eigentlich
nur als brahmachari oder sannyasi wirkliches spirituelles Leben führen kann,
denn grhastha-Leben bedeute ein Zugeständnis für sinnliche Freuden (In
dieser Hinsicht ist es interessant, dass es auch im Christentum im Mittelalter
die Auffassung gab, dass eigentlich nur Mönche und Nonnen in den Himmel gelangen
können.)
Aus dieser Haltung heraus
betrachten sich heute noch viele ehemalige brahmacharis, die dann geheiratet haben,
als unfähig und gefallen, da sie ihre Sinne nicht kontrollieren konnten.
So entwickelt sich unter den brahmacharis häufig eine Art Wettkampf, "Wie
lange schaffe ich es, als brahmachari durchzuhalten und der maya des weiblichen
Geschlechts zu widerstehen." Natürlich schafft solch ein Bewusstsein
ein großes Spannungsfeld zwischen den Geschlechtern, was dazu führte,
dass die weiblichen Devotees oft an den Rand gedrängt wurden, da sie als
potentielle, illusorische "Gefahr" betrachtet werden. (Man denke auch
hierbei an die Parallelen zur Kirchengeschichte.....)
Mahaprabhus
Aussage zu all den äußeren Umständen war:
naham
vipro na ca nara-patir napi vaisyo na sudro
naham varni na ca grha-patir no vana-stho yatir va
kintu prodyan-nikhila-paramananda-purnamrtabdher
gopi-bharttuh pada-kamalayor dasa-dasanudasah
"Ich bin weder brahmana,
ksatriya, vaisya, sudra (Priester, König, Händler, Arbeiter), noch bin
ich Brahmachari, Grhastha, Vanaprasta oder Sannyasi (Student, Haushälter,
aus dem Familienleben zurückgezogener Grhastha, Sannyas). Ich betrachte mich
nur als ein Diener, des Dieners, des Dieners der Lotusfüße Sri Krsnas.
Er ist der Herr der Gopis und die vollkommene Manifestation des überfließenden
Nektarozeans der göttlichen Liebe und Ekstase." (Chaitanya-charitamrta,
Madhya-lila, 13.80)

SEPTEMBER
17, 1959 THE DAY SRILA PRABHUPADA TOOK SANNYASA. LEFT TO RIGHT : MUNI MAHARAJ,
BHAKTIPRAJNANA KESAVA MAHARAJ, AND A.C. BHAKTIVEDANTA SWAMI PRABHUPADA. |
Eigentlich hat Mahaprabhu
alles klar beschrieben, doch leider wird diese grundlegende Wahrheit häufig
nicht beachtet. Viele wissen, dass in den einzelnen Vaisnava-Gemeinschaften der
sannyas-Position solch eine besondere Stellung eingeräumt wird, so dass diese
wie ein Freifahrtsschein für die betreffende Person wird. Dabei wird der
Form (Sannyas-Kleidung, danda) mehr Bedeutung beigemessen als der spirituellen
Verwirklichung der Person selbst. Sind wir schon wieder bei "Kleider machen
Leute"? Ein klares Anzeichen dafür ist, dass sobald jemand Sannyas bekommt,
er sofort auch mit dem Titel "Seine Heiligkeit" bedacht wird. Voller
Ehrfurcht verneigen sich nun die "einfachen" Devotees vor ihm.
Bei Prasadam-Verteilung
bekommt er es als erster gereicht, und dann zumeist in reichhaltigerer Form als
die "einfachen" Devotees. Er erhält Diener ( die sich meisten freiwillig
einstellen), ein Einzelzimmer, Computer, Freiflüge und manchmal sogar ein
Privatwagen und ein eigenes Konto usw.. Dafür müssen sie aber bereit
sein "Klassen" zu geben und andere zu unterweisen. Was für Feinfortschritt?
Wenn man dies so erlebt, entsteht mit Sicherheit bei so manchem die Frage: "Was
hat dies eigentlich alles noch mit "Entsagung - sannnyas" zu tun?"
(Leider kann man auch hier Parallelen zur Kirchengeschichte finden: Kardinäle,
Bischöfe, Päpste etc.)
Was für eine Verwandlung
- ist man nun vom Diener zu König erhoben worden? Hat man nun die entsagte
Zeit als "einfacher" Devotee hinter sich gelassen? Alle die anderen
treten einen nun auf Grund dieses Gewandes mit besonderer Ehrfurcht gegenüber.
Das eigene Wort bekommt nun eine besondere Tragweite. Selbst wenn man andere zurechtweist
wird man dafür nicht schlecht angesehen sondern dies gilt dann als besondere
Gnade die man verteilt.
In diesem Zusammenhang gibt
ein sehr schönes Gespräch zwischen Mahaprabhu, der ja in jungen Jahren
Sannyas angenommen hatte, und Sarvabhauma, indem es um dieses Thema geht (aus
dem Chaitanya Bhagavat, Antya-kantha, Kapitel 3):
Eines Tages saß der
Herr mit Sarvabhauma an einem abgelegenen Ort. Mahaprabhu sagte: "Oh verehrenwerter
Herr, Ich möchte dir Mein Herz offenbaren. Obwohl Ich nach Puri gekommen
bin, um Sri Jagannath zu sehen, war doch Mein wirkliches Hauptanliegen, dich zu
treffen. Sri Jagannath wird nicht mit Mir reden, doch du kannst die Stricke Meiner
materiellen Anhaftungen durchtrennen. Sri Krsna hat dich ermächtigt, die
Liebe zu Sri Hari zu verteilen. Wenn du es möchtest, kannst du auch Mir diese
transzendentale Liebe geben. Deshalb suche Ich Zuflucht bei dir. Bitte handle
mich so, wie es am besten ist. Welche Pflichten muss Ich ausführen und wie
sollte Ich handeln, damit Ich es vermeide, in den tiefen, dunklen Brunnen des
materiellen Existenz zu fallen? Bitte unterweise und führe Mich in jeglicher
Hinsicht, denn Ich habe Mich dir völlig hingegeben." Auf diese Weise
sprach der Herr zu Sarvabhauma und täuschte ihn damit über seine eigene
Stellung.
Sarvabhauma konnte die Worte
und Absichten des Herrn nicht erahnen. Er begann, dem Herrn die religiösen
Pflichten des Menschen zu erklären: "Ich schätze alles, was Du
gesagt hast. Gelinde gesagt, die erhabenen Höhen der hingebungsvollen Verwirklichung,
die Du offenbart hast, sind wundervoll. Du hast fürwahr die Gnade Sri Krsnas
empfangen. Da Du solch eine intelligente Persönlichkeit bist, frage ich mich,
was Dich dazu veranlasst hat, sannyas zu akzeptieren. Bitte versuche zu verstehen
und zu analysieren, was man eigentlich durch das Akzeptieren von sannyas erreicht.
Das erste, was einer Person passiert, nachdem sie sannyas angenommen hat, ist,
dass sie sofort vom Stolz angegriffen wird.
Indem man den sannyas-Stab
hält, denkt man, man sei mit speziellem Wissen ermächtigt worden, und
von da an brauchen sie nicht mehr ihre Hände zu falten oder ihr Haupt vor
irgendjemandem zu verneigen. Wenn solch ein sannyasi eine große Seele trifft,
die gemäß den Vedas verehrt werden sollte, indem man den Staub ihrer
Lotosfüße auf sein Haupt nimmt, bringt er ihm nur einfach etwas Respekt
entgegen aber fühlt keinerlei Grund, demütig und achtungsvoll zu sein.
Diese Art von Arroganz ist ganz und gar nicht gesund. Versuche bitte dies anhand
des folgenden Verses (Bhagavatam 11.29.16) zu verstehen:
"Indem man sich bewusst
ist, dass der Höchste Herr mit der Seele in jedem Körper wohnt, sollte
man jedem Lebewesen, selbst Hunden, Kühen, Mulis und Kastenlosen seine Ehrerbietung
erweisen."
Das ist der richtige Standard
für einen Vaisnava, und nur ein Pseudo-Vaisnava wird anders handeln. Das
einzige, was man durch das Annehmen das sannyas erlangt ist, dass man sein sikha
abrasiert und viel Respekt und Ehre von anderen empfängt. Das ist gewiss
eine große Vergeudung und hinzu kommt noch ein anderes Desaster, dass er
seinen Verstand und seine guten Eigenschaften verliert.
Das Lebewesen ist dafür
bestimmt, den Höchsten Herrn zu verehren und Ihm zu dienen, doch stattdessen
nennt sich der Sannyasi selbst Narayan. Wenn die menschliche Seele in der Form
eines Fötus in der Gebärmutter zusammengekauert liegt, kommt der Höchste
Herr zu seiner Rettung. Und durch die Gnade des Herrn erhält die eingeschlossene
Seele richtiges Wissen und Intelligenz.
Siva, Brahma, Ananta Sesa
und Laksmi Devi bemühen sich alle, jenem Höchsten Herrn zu dienen. Und
selbst nachdem sie ihn Seinem Dienst beschäftigt waren, sehnen sie sich nach
mehr. Der gesamte kosmische Vorgang der Schöpfung, Erhaltung und Vernichtung
wird von den Dienern jener Höchsten Person durchgeführt, aber der sannyasi
kennt keine Scham und nennt sich selbst "Prabhu", Herr.
Höre, was der Höchste
Herr, Sri Narayan Selbst, Arjuna über sannyas in der Bhagavad-Gita, 6.1.,
sagt: "Jemand, der an die Früchte seiner Arbeit unangehaftet ist und
strikt entsprechend der Unterweisungen der Heiligen Schriften handelt, wird ein
yogi oder sannyasi genannt, und nicht derjenige, der kein Opferfeuer oder keine
andere Arbeit durchführt."
Natürlich bezieht sich
der hier erwähnte sannyas auf karma-sannyas. Jedoch sind einige Parallelen
zum heute praktizierte tridandi sannjas unverkennbar. Vielleicht ist es gut sich
zu erinnern, dass der Verfasser der vedischen Schriften Vyasadev ein Haushälter
war desgleichen Bhaktivinoda Thakur, Jayadev Gosvami, Advaita Acharya und viele
andere.
Nun zu einem wichtigen Punkt.
Nicht jeder der heutigen jungen sannyasis ist in seinem Bewusstsein so vervollkommnet
dass er wirklich transzendental zu seinen Sinnen ist und sie in richtiger weise
zu kontrollieren vermag. Da er nun jedoch bestimmten sinnlichen Bedürfnissen
nicht mehr offiziell nachgeben darf (z.b Geschlechtstrieb), geschieht dies dann
im verborgenen oder es findet eine Verdrängung statt was natürlich auch
seine speziellen Effekte hat.
Welche Auswirkungen dies
Handeln hat und hatte (Missbrauch in allen Formen) ist vielen bekannt. ( auch
hier sind die Parallelen vergleichbar zur Kirchengeschichte und Gegenwart). Es
würde den Rahmen bei weiten sprengen hier auf Einzelheiten einzugehen aber
all diese Geschehen ist mit sehr viel Leid, Entwürdigung und manchmal irreparablen
Schäden für einen selbst und andere verbunden.
Wenn sie jedoch eingestehen,
dass sie den Geschlechtstrieb ( man sollte dabei nie vergessen, das es meistens
junge Männer sind) nicht kontrollieren können und somit "offiziell"
sannyas aufgeben dann werden sie zu " Die Gefallenen". Nun ist ihr Leben
und ihr Ansehen dahin und voller Schuldgefühle fristen sie dann ihr Dasein.
Aber leider gibt es viele"
sannyasis" (sinyasis) die die Show nach außen aufrechterhalten und
ihre Anhänger täuschen (auch hier die Parallelen zur Kirchengeschichte)
und sich so ein "angenehmes" Leben sichern.
Wir sollten nicht vergessen,
dass äußerliche Verhaltensweisen ohne wirklichen inneren Gehalt, Formen
von Sahajia sind uns somit in keiner Weise unser spirituelles Leben fördern,
sondern es zerstören können.
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