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Hare Krishna - Hare Rama
Hare Krishna - Hare Krishna * Krishna Krishna Hare Hare * Hare Rama - Hare Rama * Rama Rama Hare Hare.

Der Ruf der Flöte Krishna’s


Der Ruf der Flöte Krishna’s

Als Sri Krishna auf Seiner Flöte zu spielen begann, waren die gopis überall in Vrindavana wie verzaubert, und der aufgehende Mond, der rötliche Horizont, die kühle und stille Atmosphäre und die überall erblühenden Blumen ließen die Sehnsucht der gopis beim Erklingen von Krishnas Flöte um ein Tausendfaches anwachsen. Die gopis fühlten sich alle von Natur aus zu Krishnas Schönheit hingezogen, und als sie den Klang Seiner Flöte vernahmen, wurden sie sehr begierig, Krishnas Sinne zu erfreuen.

Krishnas Flöte ruft die GopisAls die gopis den Klang der Flöte hörten, ließen sie ohne zu zögern alles stehen und liegen und eilten zu dem Ort, wo Sich Krishna befand. Ihre Ohrringe tanzten hin und her, als sie versuchten, so schnell wie möglich zum Ort zu gelangen, den sie als Vamsivata kannten. Einige waren gerade am Melken; doch sie liefen einfach zu Krishna, obwohl sie die Kühe noch nicht fertiggemolken hatten. Eine der gopis hatte die frischgemolkene Milch schon zum Kochen auf den Herd gestellt, doch sowie sie Krishnas Flöte hörte, verließ sie das Haus, ohne sich darum zu kümmern, daß die Milch überkochen würde. Einige waren gerade dabei, ihre Kinder zu stillen, und andere teilten der Familie, die sich zu Tisch gesetzt hatte, das Essen aus, doch sie alle vergaßen ihre Pflichten und liefen sofort zu dem Ort, wo Krishna auf Seiner Flöte spielte.

Einige der gopis waren dabei, ihre Ehemänner zu bedienen, und einige aßen gerade selbst, doch auch sie liefen alle weg, und es kümmerte sie nicht, ob ihre Ehemänner warteten oder ob sie selbst gegessen hatten oder nicht. Einige der gopis hatten sich noch schminken und besonders anmutig kleiden wollen, bevor sie zu Krishna gingen, aber leider waren sie nicht in der Lage, sich fertig zuschminken oder ihre Kleider richtig anzulegen, denn ihr Verlangen, Krishna zu sehen, war zu stark. Ihre Gesichter waren nur flüchtig und in aller Eile geschminkt, und einige hatten in der Überstürzung sogar die Oberteile ihrer Kleider mit den Unterteilen verwechselt und die Unterteile mit den Oberteilen.

Als die gopis eilig ihre Häuser verließen, wurden sie von ihren Ehemännern, Brüdern und Vätern voller Verwunderung gefragt, wohin sie gehen wollten; schließlich waren sie junge Mädchen und mußten entweder von ihrem Ehemann, ihrem Vater oder von den älteren Brüdern sorgfältig behütet werden. Alle Verwandten untersagten es ihnen, zu Krishna zu gehen, doch die gopis ließen sich nicht zurückhalten. Wenn sich jemand so sehr zu Krishna hingezogen fühlt und völlig ins Krishna-Bewußtsein vertieft ist, kümmert er sich nicht mehr um weltliche Pflichten, auch wenn diese noch so dringlich erscheinen. Das Krishna-Bewußtsein ist so mächtig, daß es jeden vom materiellen Leben befreien kann.

Srila Rupa Gosvami verfaßte einmal einen sehr schönen Vers, in dem eine gopi zu einer anderen sagt: "Liebe Freundin, wenn du immer noch den Wunsch hast, materielle Gesellschaft, Freundschaft und Liebe zu genießen, dann gehe lieber nicht zu dem lächelnden Jüngling Govinda, der am Ufer der Yamuna steht und auf Seiner Flöte spielt und dessen Lippen in den Strahlen des Vollmondes leuchten." Srila Rupa Gosvami sagt damit indirekt, daß jeder, der von dem wunderbaren, lächelnden Gesicht Krishnas bezaubert wird, jegliche Anziehung zu materiellen Freuden verliert. Das ist das Merkmal des Fortschritts im Krishna-Bewußtsein; mit anderen Worten, wie fortgeschritten jemand im Krishna-Bewußtsein ist, kann man daran sehen, inwieweit er das Interesse an materiellen Tätigkeiten und eigener Sinnenbefriedigung verloren hat.

Einige der gopis wurden von ihren Ehemännern tatsächlich daran gehindert zu Krishna zu gehen, und wurden mit Gewalt in ihre Zimmer zurückgebracht und dort eingeschlossen. Da es ihnen nicht möglich war, zu Krishna zu gehen, schlossen sie ihre Augen und begannen, über Seine transzendentale Gestalt zu meditieren; längst schon hatte sich Krishnas Gestalt in ihre Gedanken eingeprägt. Dies alles beweist, daß die gopis erhabener waren als die größten yogis, denn wie es in der Bhagavad-gita heißt, ist derjenige der höchste aller yogis, der ständig mit Glauben und Liebe an Krishna in seinem Herzen denkt. Derjenige, der tatsächlich echten yoga praktiziert, konzentriert seinen Geist auf die Gestalt Sri Vishnus, und Krishna ist die ursprüngliche Form aller Vishnu-tattvas. Da diese gopis nicht persönlich zu Krishna gehen konnten, versanken sie, als vollkommene yogis, einfach in Meditation über Ihn.

Als die gopis über die süßen Töne von Krishnas Flöte meditierten, erinnerten sie sich auch an ihre Begegnungen mit Ihm; dadurch wurden sie ganz verwirrt, und sie waren nicht mehr imstande, passende Worte zu finden, um die wunderbaren Klangschwingungen zu beschreiben.

Während sie miteinander über die transzendentalen Klänge sprachen, erinnerten sie sich daran, wie Krishna gekleidet und geschmückt war: Er trug eine Pfauenfeder im Haar, genau wie ein Tänzer, und hatte Sich blaue Blumen hinter das Ohr gesteckt. Sein Gewand leuchtete goldgelb, und Er trug eine vaijayanti-Girlande um den Hals. Auf diese Weise gekleidet, wirkte Krishna auf alle anziehend, und Er füllte die Tonlöcher Seiner Flöte mit dem Nektar, der von Seinen Lippen strömte. Die gopis erinnerten sich an Ihn, wie Er den Wald von Vrindavana betrat, der immer von Seinen Fußspuren und denen Seiner Gefährten verherrlicht wird.

Krishna spielte Seine Flöte mit unvorstellbarer Meisterhaftigkeit, und die gopis wurden von den Klängen der Flöte bezaubert, die nicht nur auf sie eine Anziehungskraft ausübten, sondern auch auf alle anderen Lebewesen, die sie vernahmen.

Eine der gopis sagte zu ihren Freundinnen: "Die höchste Vollkommenheit der Augen ist es, Krishna und Balarama zu sehen, wie Sie gerade den Wald betreten und auf Ihren Flöten spielen, während sie gemeinsam mit Ihren Freunden die Kühe hüten."

Eine gopi fragte ihre Freundin: Liebe Freundinnen, wie sollten wir jemals Seine Bambusflöte verstehen können? Welch fromme Werke die Bambusflöte vollbracht haben muß, daß sie nun den Nektar der Lippen Krishnas genießen darf!" Krishna küßt manchmal die gopis; daher ist der transzendentale Nektar Seiner Lippen nur ihnen allein zugänglich, und Seine Lippen werden als ihr Eigentum angesehen. Die gopis fragten sich also: "Wie nur ist es möglich, daß die Flöte, die nichts als ein Bambusrohr ist, immerzu den Nektar von Krishnas Lippen genießen darf? Weil die Flöte im Dienst des Höchsten Herrn beschäftigt ist, müssen auch die Mutter und der Vater der Flöte sehr glücklich sein."

Die Seen und Flüsse werden als die Mütter der Bäume betrachtet, weil die Bäume nur von ihrem Wasser leben. Deshalb war das Wasser der Seen und Flüsse Vrindavanas voll von glücklichen Lotosblumen, denn das Wasser dachte: "Wie kommt es nur, daß unser Sohn, der Bambusstab, den Nektar von Krishnas Lippen genießt?" Die Bambusbäume am Ufer der Flüsse und Seen waren ebenfalls glücklich, ihren Abkömmling auf diese Weise im Dienst des Herrn beschäftigt zu sehen, genau wie sich auch ein fortgeschrittener Transzendentalist freut, wenn er sieht, daß sich seine Nachkommen im Dienst des Herrn betätigen. Die Bäume waren alle von Freude überwältigt und lieferten ständig Honig, der aus den Bienennestern troff, die in ihren Zweigen hingen.

Eine andere gopi sagte: "Meine lieben Freundinnen, seht nur die Rehe! Obwohl sie unwissende Tiere sind, haben sie sich dem Sohne Maharaja Nandas, Krishna, genähert. Sie fühlen sich nicht nur zu Krishnas und Balaramas Gewändern hingezogen, sondern bringen dem Herrn, sowie sie Sein Flötenspiel hören, gemeinsam mit ihren Gatten ihre respektvollen Ehrerbietungen dar, indem sie Ihn mit großer Zuneigung anschauen." Die gopis beneideten die Rehe, weil die Rehe in der glücklichen Lage waren, Krishna gemeinsam mit ihren Ehemännern zu dienen. Sie selbst hielten sich nicht für so begünstigt, denn immer, wenn sie zu Krishna gehen wollten, waren ihre Ehemänner sehr unzufrieden.

Eine andere gopi sagte: "Liebe Freundinnen, Krishna ist so schön gekleidet, daß es so scheint, als ob Er die Frauen dazu ermuntere, verschiedene Zeremonien durchzuführen. Sogar die Frauen der Halbgötter fühlen sich zum transzendentalen Klang Seiner Flöte hingezogen. Obwohl sie mit ihren Himmelsflugzeugen in der Luft umherreisen und dabei das Zusammensein mit ihren Ehemännern genießen, werden sie sofort verwirrt, wenn sie die Töne von Krishnas Flöte vernehmen. Ihr Haar löst sich, und ihre enganliegenden Kleider lockern sich." Die transzendentalen Klänge von Krishnas Flöte drangen also in alle Winkel des Universums. Auch ist es von Bedeutung, daß die gopis über die verschiedenen Flugzeuge, die am Himmel flogen, Bescheid wußten.

Wieder eine andere gopi sagte zu ihren Freundinnen: "Meine lieben Freundinnen, auch die Kühe sind ganz bezaubert, wenn sie den transzendentalen Klang von Krishnas Flöte hören. Diese Töne erscheinen ihnen wie ein Strom von Nektar, und sie richten sogleich ihre langen Ohren auf, um den flüssigen Nektar der Flötenklänge aufzufangen. Und die Kälber stehen zwar noch bei ihren Müttern und halten die Zitzen im Mund, aber sie sind nicht imstande, die Milch zu saugen. Sie sind wie erstarrt vor Hingabe, und Tränen rollen aus ihren Augen, die deutlich zeigen, mit welcher Liebe sie Krishna im Herzen umarmen." All das deutet darauf hin, daß selbst die Kühe und die Kälber in Vrindavana so erhaben waren, daß sie nach Krishna weinten und Ihn im Innersten ihres Herzens umarmten. Tatsächlich kann die Zuneigung im Krishna-Bewußtsein im Vergießen von Tränen gipfeln.

Eine jüngere gopi sagte zu ihrer Mutter: "Liebe Mutter, die Vögel, die alle Krishna beim Flötenspielen zuschauen, sitzen auf den Zweigen und Ästen der Bäume und zeigen große Aufmerksamkeit. An ihrem Aussehen kann man erkennen, daß sie alles vergessen haben und nur noch Krishnas Flöte zuhören. Das zeigt, daß sie keine gewöhnlichen Vögel sind. Sie sind große Weise und Gottgeweihte, und nur um Krishnas Flöte zu hören, sind sie im Wald von Vrindavana als Vögel erschienen." Alle großen Weisen und Gelehrten befassen sich mit dem vedischen Wissen, aber was die Essenz des vedischen Wissens ist, wird in der Bhagavad-gita beschrieben: vedais ca sarvair aham eva vedyah. Das Studium der Veden muß dazu führen, daß man Wissen über Krishna erlangt. Aus dem Verhalten der Vögel wurde deutlich, daß es sich bei ihnen um große Gelehrte der Veden handelte, die alle Zweige des vedischen Wissens zurückgewiesen hatten, um sich ausschließlich Krishnas transzendentalem Flötenspiel zuzuwenden.

Wenn Krishna und Balarama auf Ihren Flöten spielend durch den Wald von Vrindavana ziehen und mit allen sich bewegenden und sich nicht bewegenden Lebewesen enge Freundschaft schließen, dann, so sagte eine gopi, zeige sich alles von seiner schönsten Seite. Wenn Krishna und Balarama auf Ihren transzendentalen Flöten spielten, verharrten die sich bewegenden Geschöpfe regungslos, und die sich nicht bewegenden Geschöpfe, wie die Bäume und Pflanzen, begannen vor Ekstase zu zittern.

Während Krishna dabei war, die Kühe im Wald von Vrindavana oder auf dem Govardhana-Hügel zu hüten, waren die gopis im Dorf stets in Gedanken bei Ihm, und sie sprachen miteinander über Seine verschiedenen Spiele. Das ist das vollkommene Beispiel für Krishna-Bewußtsein: auf irgendeine Weise immer in Gedanken an Krishna versunken zu sein. Jede Handlung der gopis war ein eindrucksvolles Beispiel für diese Vollkommenheit, und deshalb erklärte Sri Chaitanya, daß niemand den Herrn auf bessere Weise verehren könne als die gopis. Der einzige Wunsch der gopis war es, immer in Gedanken bei Krishna zu sein.

Hiermit enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum 21. Kapitel
des Krishna-Buches: "Krishnas Flötenspiel bezaubert die gopis"

 


 

Erläuterung

Die Flöte Krishna’s rief die frommen Gopis, die Mädchen von Vrahja, herbei, um ihren geliebten Herrn an den Ufern des heiligen Yamuna-Flusses zu treffen. Der Klang dieser göttlichen Flöte ließ die Herzen vor stürmischer Freude erbeben und flößte neues Leben und Freude ein. Es rief Gottverzückung in allen Wesen hervor und flößte sogar empfindungslosen Dingen Leben ein. Die Süße der Musik war unübertroffen. Wer einmal die Musik von Krishnas Flöte gehört hatte, kümmerte sich nicht um den Nektar des Himmels oder die Wonne von Moksha.

Die Flöte Krishnas und ihre Musik hat die Herzen der Gopis bewegt. Sie verloren vollkommen die Kontrolle über sich, wenn sie die wundervollen Klangschwingungen aus Krishnas Flöte vernahmen. Weltliche Angelegenheiten waren nichts mehr für sie. Sie fühlten sich unwiderstehlich zu Krishna hingezogen. Sie hatten weder Scham noch Furcht, ihr Haus und Heim zu verlassen. In ihnen fand eine Umwandlung statt. Ihre Herzen wurden unwiderstehlich von Krishna angezogen. Der Sanskrit Name “Krishna“ bedeutet: der Alles-Anziehende. Ihre Ehemänner und Brüder hielten sie vergeblich zurück. Die Liebe, die die Gopis Krishna entgegenbrachten, war göttliche Liebe. Wer kann dem Strom göttlicher Liebe widerstehen?

Krishna lehrte Prema durch Seine Flöte. Radha fragte Krishna: “Oh mein Lieber! Warum liebst Du die Flöte mehr als mich? Welche guten Taten hat sie getan, daß sie in engem Kontakt mit Deinen Lippen sein kann? Erkläre mir bitte, mein Herr, das Geheimnis. Ich möchte es so gerne hören.” Sri Krishna sagte: “Diese Flöte ist mir sehr lieb. Sie hat einige wunderbare Tugenden. Sie ist von jedem Ich-denken geleert und frei vom falschen Ego. Sie hat Ihr Inneres ganz leer gemacht und sich mir völlig hingegeben. Sie kann jede Melodie hervorbringen, Raga oder Ragini, zu Meiner Freude und nach Meinem süßen Willen. Wenn auch Du Dich Mir gegenüber genauso verhältst wie diese Flöte, wenn Du Dein Ich-denken vollkommen beseitigst und Dich mir vollkommen hingibst, dann werde ich auch Dich auf die gleiche Weise lieben, wie ich diese Flöte liebe.”

Krishna's flute named Sarala makes a low, soft tone like the sound of a softly singing cuckoo. Krishna is very fond of playing this flute in the ragas gaudi and garjari. Krishna has another flute named Mahananda, which is like a fishook that captures the fish of Srimati Radharani's heart and mind. Another flute, which has six holes is known as Madanajhankriti.

 

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