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Bhagavad - Gita Wie Sie Ist
von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
Original Ausgabe von 1974, Schloß Rettershof

Nur Vers Übersetzung
Kapitel 1. - Die Armeen auf dem Schlachtfeld von Kuruksetra


Krishna Arjuna

1.1 Dhrtarastra sagte: O Sanjaya, was taten meine Söhne und die Söhne des Pandu, als sie sich an der Stätte der Pilgerfahrten, in Kuruksetra, versammelt hatten und danach verlangten zu kämpfen?

1.2 Sanjaya sagte: O König, nach dem König Duryodhana über die Armee geblickt hatte, die von den Söhnen Pandus aufgestellt worden war, ging er zu seinem Lehrer und sprach folgende Worte:

1.3 O mein Lehrer, betrachte die gewaltige Armee der Söhne Pandus, die so geschickt von deinem intelligenten Schüler, dem Sohn Drupadas aufgestellt wurde.

1.4 In dieser Armee gibt es viele heldenhafte Bogenschützen, die Bhima und Arjuna im Kampf ebenbürtig sind. Auch sind dort große Kämpfer wie Yuyudhana, Virata und Drupada.

1.5 Dort sind auch so bedeutende, heldenhafte und mächtige Kämpfer wie Dhrstaketu, Cekitana, Kasiraja, Purujit, Kuntibhoja und Saibya.

1.6 Dort stehen der gewaltige Yudhamanju, der machtvolle Uttamanja, der Sohn Subhadras und die Söhne Draupadis. All diese Krieger sind große Wagenkämpfer.

1.7 O Bester der brahmanas, laß mich dir zu deiner Information mitteilen, welche Hauptleute besonders geeignet sind, unsere Streitmacht zu führen.

1.8 Es sind Persönlichkeiten wie du selbst, wie Bhisma, Karna, Krpa, Asvathama, Vikarnaund der Sohn Somadattas, Bhurisrava, die im Kampf immer siegreich sind.

1.9 Es gibt noch viele andere Helden, die bereit sind, ihr Leben für mich zu opfern. Sie alle sind sehr gut mit verschiedenartigen Waffen ausgerüstet und in der militärischenWissenschaft erfahren.

1.10 Unsere Stärke ist unermeßlich und wir werden von Großvater Bhisma in jeder Hinsicht beschützt, wohingegen die Stärke der Pandavas, die von Bhima sorgfältig geschützt werden, begrenzt ist.

1.11 Nun müßt ihr mit all euren Kräften Großvater Bhisma unterstützen, indem ihr euch an euren jeweiligen strategischen Punkten an der Front der Armee bereithaltet.

1.12 Daraufhin blies Bhisma, der große, heldenhafte Ahnherr der Kuru-Dynastie, der Großvater der Kämpfer, sehr laut sein Muschelhorn. Es dröhnte wie das Gebrüll eines Löwen und erfüllte Duryodhana mit Freude.

1.13 Da ertönten plötzlich alle Muschelhörner, Signalhörner, Trompeten, Trommeln und Hörner, und der gemeinsame Klang war gewaltig.

1.14 Auf der Gegenseite ließen sowohl Krsna als auch Arjuna, die auf einem großen, von weißen Pferden gezogenen Streitwagen standen, ihre transzendentalen Muschelhörnererschallen.

1.15 Hrsikesa (Sri Krsna) ließ Sein Muschelhorn, das den Namen Pancajanya trägt, erschallen; Dhananjaya (Arjuna) blies in das seine, das Devadatta, und Bhima, der unersättliche Esser und Vollbringer herkulischer Taten, ließ sein furchterregendes Muschelhorn ertönen, das Paundram genannt wird.

1.16-18 König Yudhisthira, der Sohn Kuntis, ließ sein Muschelhorn Anantavijaya ertönen, und Nakulaund Sahadeva bliesen das Sughosa und das Manipuspaka. Der große Bogenschütze, der König von Kasi, der große Kämpfer Sikhandi, Dhrstadyumna, Virata und der unbezwingbare Satyaki, Drupada, die Söhne Draupadis und die anderen, o König, wie der Sohn Subhadras, bliesen ebenfalls, mächtig bewaffnet, ihre jeweiligen Muschelhörner.

1.19 Der Klang der verschiedenen Muschelhörner wurde tosend, und da sowohl der Himmel als auch die Erde erbebten, zerriß er die Herzen der Söhne Dhrtarastras.

1.20 O König, zu diesem Zeitpunkt nahm Arjuna, der Sohn Pandus, der auf seinem Streitwagen stand dessen Fahne mit dem Zeichen Hanumans versehen war, seinen Bogen auf, und während er nach den Söhnen Dhrtarastras blickte, bereitete er sich darauf vor, seine Pfeile zu schießen. Daraufhin, o König, sprach Arjuna zu Hrsikesa (Krsna) folgende Worte:

1.21-22 Arjuna sagte: O Unfehlbarer, bitte lenke meinen Streitwagen zwischen die beiden Armeen, so daß ich sehen kann, wer hier anwesend ist, wen es zu kämpfen verlangt und mit wem ich mich in dieser großen Schlacht zu messen habe.

1.23 Laß mich all die sehen, die zum Kampf gekommen sind, um so den bösartigen Sohn Dhrtarastras zu erfreuen.

1.24 Sanjaya sagte: O Nachkomme Bharatas (Dhrtarastras), als Hrsikesa (Krsna) so von Gudakesa (Arjuna) angewiesen wurde, lenkte er den vortrefflichen Streitwagen zwischen die Armeen beider Parteien.

1.25 In Gegenwart von Bhisma, Drona, und allen anderen Herrschern der Welt sagte Hrsikesa, der Herr: O Partha, sieh nur alle Kurus, die hier versammelt sind.

1.26 Da konnte Arjuna, der zwischen beiden Armeen stand, seine Vater, Großvater, Lehrer, Onkel mütterlicherseits, Brüder, Söhne, Enkel, Freunde und auch seinen Schwiegervaterund seine Gönner erkennen - alle waren dort versammelt.

1.27 Als der Sohn Kuntis, Arjuna, all seine verschiedenen Freunde und Verwandten sah,wurde er von Mitleid überwältigt und sprach:

1.28 Arjuna sagte: Mein lieber Krsna, wenn ich meine Freunde und Verwandten so kampflustig vor mir sehe, fühle ich, wie mir die Glieder zittern und mein Mund trocken wird.

1.29 Ich zittere am ganzen Körper, und meine Haare stehen mir zu Berge. Mein Bogen Gandiva gleitet mir aus der Hand, und meine Haut brennt.

1.30 Ich kann hier nicht länger bleiben. Ich vergesse mich, und mein Geist gerät ins Wanken. Ich sehe nur Unheil drohen. O Vernichter des Kesi Dmonen.

1.31 Ich kann mir nicht vorstellen, wie gutes entstehen kann, wenn ich meine Verwandten in dieser Schlacht töte, noch kann ich, mein lieber Krsna, einen Sieg, ein Königreich oder Glück begehren.

1.32-35 O Govinda, was nützen uns ein Königreich, Glück oder selbst das Leben, wenn alle, für die wir dies begehren, auf dem Schlachtfeld aufgestellt sind? O Madhusudana, wenn Lehrer, Väter, Söhne, Großväter, Onkel mütterlicherseits, Schwiegervater, Enkel, Schwager und alle Verwandten bereit sind, ihr Leben und ihre Besitztümer aufzugeben, und vor mir stehen, warum sollte ich den Wunsch haben, sie zu töten, obwohl ich selbst vielleicht überlebe? O Janardana, Erhalter aller Lebewesen, ich bin nicht einmal bereit, um die drei Welten mit ihnen zu kämpfen - geschweige denn um diese Erde.

1.36 Sünde wird über uns kommen, wenn wir diese Angreifer erschlagen. Deshalb ist es nicht richtig, die Söhne Dhrtarastras und unsere Freunde zu töten. O Madhava, was können wir schon gewinnen und wie könnten wir glücklich sein, wenn wir unsere eigenen Verwandten erschlagen?

1.37-38 O Janardana, obwohl diese Menschen, die von Gier überwältigt sind, keinen Fehler darin sehen, ihre Familie zu töten oder mit ihren Freunden zu streiten, sollten wir, die wir diese Sünde kennen, nicht Gleiches mit Gleichem vergelten.

1.39 Mit der Zerstörung der Dynastie wird die ewige Familientradition vernichtet, und so wird der Rest der Familie in irreligiöse Praktiken hineingezogen.

1.40 O Krsna, wenn Irreligiosität in der Familie überhand nimmt, verderben die Frauen,und wenn die Frauen entwürdigt werden, o Nachkomme Vrsnis, entsteht unerwünschte Nachkommenschaft.

1.41 Wenn die Zahl der unerwünschten Kinder anwächst, entsteht eine höllische Situation - sowohl für die Familie als auch für diejenigen, die die Familientradition zerstören. In solchen verkommenen Familien wird den Vorvätern weder Speise noch Wasser dargebracht.

1.42 Durch die üblen Machenschaften derer, die die Familientradition zerstören, werden alle gemeinschaftlichen Vorhaben und Aktivitäten, die dem Wohl der Familie dienen,zunichte gemacht.

1.43 O Janardana, Erhalter aller Menschen, ich habe von der Nachfolge der geistigen Meister gehört, daß diejenigen, die die Familienbräuche zerstören, für immer in der Hölle leiden müssen.

1.44 Ach, wie ist es möglich, daß wir bereit sind, schwere Sünde auf uns zu laden, nur weil wir von dem Verlangen getrieben werden, königliche Freuden zu genießen.

1.45 Ich glaube, es wäre besser, wenn mich die Söhne Dhrtarastras unbewaffnet und widerstandslos töteten, als daß ich mit ihnen kämpfe.

1.46 Sanjaya sagte: Nach dem Arjuna diese Worte auf dem Schlachtfeld gesprochen hatte, warf er den Bogen und Pfeile zur Seite und setzte sich, von Schmerz überwältigt, auf den Streitwagen nieder.

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Hare Krishna - Hare Krishna * Krishna Krishna Hare Hare * Hare Rama - Hare Rama * Rama Rama Hare Hare.