
Mahabharata, Drona Parva, Kapitel
51
Geburt der Dame Tod
Der Zorn Brahmas vernichtet
des Universums; Siva bittet Brahma um Barmherzigkeit für die Lebewesen;
Geburt des Todes.
Sthanu [Siva] sagte
[zu Brahma]:
"O Herr, Du hast mit großer Sorgfalt verschiedene Lebewesen
erschaffen. In der Tat, Geschöpfe verschiedener Art wurden von dir
erschaffen und großgezogen. Nun werden diese Geschöpfe durch dein Feuer
[des Zornes] wieder verzehrt. Dies sehend, bin ich von Mitleid erfüllt. O
erhabener Herr, sei barmherzig."
"Die Göttin
Erde, von der großen Last der Lebewesen geplagt, drängt mich
immer, die Lebewesen auf ihr zu vernichten." |
Brahma sagte:
"Ich hatte nicht den Wunsch das Universum zu zerstören, ich wünschte
das Wohl der Erde und deswegen wurde ich von Zorn erfüllt. Die Göttin
Erde, von der großen Last der Lebewesen geplagt, drängt mich immer, die
Lebewesen auf ihr zu vernichten. Von ihr gedrängt konnte ich jedoch keine
Mittel für die Vernichtung der unbegrenzten Schöpfung finden. Darauf wurde
ich von Zorn erfüllt."
Rudra [Siva] sagte:
"Sei barmherzig. O Herr des Universums, halte nicht am Zorn für die
Vernichtung der Lebewesen fest. Laß nicht mehr bewegliche oder unbewegliche
Geschöpfe vernichtet werden. Laß durch deine Barmherzigkeit, o Erhabener,
das dreifache Universum, nämlich Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart,
existieren. O Herr, du erglühtest vor Zorn. Von diesem deinen Zorn wurde
eine Substanz wie Feuer manifestiert. Dieses Feuer attackiert nun sogar
Felsen und Bäume und Flüsse und alle Arten von Kräutern und Gräsern. In
der Tat, dieses Feuer vernichtet das unbewegliche und das bewegliche
Universum. Das bewegliche und unbewegliche Universum wird eingeäschert. Sei
barmherzig, o Erhabener! Sei nicht zornig. Das ist die Segnung, um die ich
bitte. Alle erschaffenen Dinge, o göttliches Wesen, die dir gehören,
werden vernichtet. Deswegen gib deinen Zorn auf. Laß ihn in deinem eigenen
Selbst vernichtet werden. Wirf deinen Blick auf deine Geschöpfe mit dem
Wunsch ihnen Gutes zu tun. Tue das, wodurch lebende Geschöpfe nicht zu
existieren aufhören. Laß diese Geschöpfe, mit ihren geschwächten
produktiven Kräften, nicht vernichtet werden. O Schöpfer der Welten, du
hast mich als ihren Beschützer ernannt, o Herr des Universums, laß das
bewegliche und unbewegliche Universum nicht vernichtet werden. Du bist dazu
geneigt, barmherzig zu sein, und deswegen sage ich diese Worte zu dir."
Narada [der Erzähler]
fuhr fort:
Als der göttliche Brahma diese Worte (von Mahadeva) hörte, hielt er seinen
entstandenen Zorn in seinem eigenen inneren Selbst auf, mit dem Wunsch, die
Geschöpfe zu begünstigen. Das Feuer auslöschend, verkündete der
göttliche Wohltäter der Welt, der große Meister, die Pflichten der
Produktion und Befreiung. Und während der Höchste Gott das Feuer
auslöschte, das aus seinem Zorn geboren worden war, kam aus den Toren
seiner verschiedenen Sinne ein weibliches Wesen, das dunkel und rot und
lohfarben war, dessen Zunge und Gesicht und Augen rot waren und das mit zwei
glänzenden Ohrringen und anderem glänzenden Schmuck geschmückt war. Als
sie aus seinem Körper herauskam, sah sie lächelnd auf diese zwei Herren
des Universums und machte sich auf den Weg in den Süden. Dann rief sie
Brahma, der Beherrscher von Schöpfung und Vernichtung der Welten, mit dem
Namen Tod. Und Brahma, o König, sagte zu ihr: "Töte diese meine
Geschöpfe! Du wurdest aus meinem Zorn geboren, den ich für die Vernichtung
(des Universums) hegte. Auf meine Anweisung hin töte alle Geschöpfe
inklusive Dummköpfen und Sehern [Weisen]. Indem du das tust, wirst du
deinen Nutzen haben." So von ihm angesprochen überlegte die Lotosdame,
Tod genannt, und weinte dann laut und hilflos in melodischen Tönen. Der
Großvater [Brahma] fing für das Wohl aller Geschöpfe ihre Tränen mit
seinen zwei Händen auf und fing an sie (mit folgenden Worten) zu bitten.
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Tod und Leben der
Geschöpfe.
(c) Bhaktivedanta Book Trust
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