Mahabharata Krishna Arjunna  Schlacht in Kurukshetra
Das Mahabharata ist das bedeutendste und umfangreichste Sanskritepos der Hindus, das von Ereignissen der Weltgeschichte bis hin zum gegenwärtigen Zeitalter des Kali berichtet. Als dieses Zeitalter vor rund 5000 Jahren begann, kam es zur großen Schlacht von Kurukshetra und unmittelbar vor Beginn dieser Schlacht verkündete Krishna die Bhagavad-gita, was den Höhepunkt des Mahabharata darstellt.

Vorwort zu den Übersetzungen aus
dem Mahabharata


"Im gegenwärtigen Zeitalter beschäftigen wir den Geist unnötigerweise mit so vielen Arten der Sinnenbefriedigung, dass keine Aussicht auf inneren Frieden besteht. Das beste ist, wenn man den Geist auf die vedischen Schriften, wie die Puranas und das Mahabharata lenkt, die viele wunderschöne Geschichten enthalten. Man kann dieses Wissen nutzen und so gereinigt werden."

A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada im Kommentar zur Bhagavad-gita, Vers 17.16

Die vorliegenden Texte einzelner Kapitel des Mahabharatas wurden alle sorgfältig gemäß der englischen Übersetzung aus dem Sanskrit von Kisari Mohan Ganguli in die deutsche Sprache übersetzt. Dieses Werk umfasst vier Bände (Paperback) und sollte zur Zeit relativ günstig im Buchhandel erhältlich sein (The Mahabharata, Kisari Mohan Ganguli, Munshiram Manoharlal Publishers Pvt. Ltd., ISBN 81-215-0593-3). Eine gute und preisgünstige Zusammenfassung dieses Werkes gibt es von der New Jaipur Press (Shrila Vyasadeva's Mahabharata, Purnaprajna das, ISBN 0-923519-08-4).

Anmerkungen, meist zu nicht allgemein bekannten Sanskritwörtern, wurden vom deutschen Übersetzer in eckigen Klammern vorgenommen. Anmerkungen in runden Klammern finden sich auch im Originaltext. Das archaische Englisch schlägt sich auch in der Übersetzung nieder, welche mit Absicht größeren Wert auf möglichst wortwörtliche Übertragung als auf leicht lesbares Deutsch legt, was aber dem besonderen Flair dieses monumentalen Werkes nur gerecht wird.

Die Stärken dieser wahrscheinlich besten englischen Übersetzung bestehen darin, dass die Übersetzung zum größten Teil von einem einzigen Übersetzer (!) vorgenommen wurde, der dafür wohl einen erheblichen Teil seines Lebens geopfert hat, als auch in der Motivation des Übersetzers, den Text ohne Rücksicht auf gegebene gesellschaftliche Umstände in seiner ganzen Tragweite unbeschönigt und ordentlich wiederzugeben.

Grundlegende Kenntnisse der vedischen Kultur, Theologie und Philosophie werden vorausgesetzt! Wer über diese Kenntnisse nicht verfügt, sollte erst die Bhagavad-gita Wie Sie Ist von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada durchstudieren, die auf dieser Homepage hier erhältlich ist



Einleitung zum Indischen Epos Mahabharata

Das Mahabharata ist das bedeutendste und umfangreichste Sanskritepos der Hindus, das von Ereignissen der Weltgeschichte bis hin zum gegenwärtigen Zeitalter des Kali berichtet. Es erzählt die Geschichte der großen Bharata-Dynastie und beschreibt den Kampf der Kauravas mit den Pandavas, der auf dem heiligen Schlachtfeld von Kurukshetra ausgetragen wurde.

Geschichtswissenschaftler gehen davon aus, daß diese Ballade vor ca. 3000 Jahren entstand. Das heute bekannte Mahabharata stammt jedoch aus dem 4. und 5. Jahrhundert v.Chr.. Bharata war ein Herrscher, der durch sein weises und tapferes Handeln den ganzen indischen Subkontinent beherrschte. Die Inder nennen sich oft noch heute die Söhne Bharatas und Indien selbst Bharat oder Bharatavarsha. Kuru, ein Nachkomme Bharatas, war der Stammvater des Königsgeschlechts der Kauravas. Durch Familienzwistigkeiten kam es zum 18-tägigen Bruderkrieg zwischen den Kauravas und den Pandavas, der auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra stattfand und den alten Stamm fast ausrottete. Der wohl bekannteste und schönste Teil des Mahabharata ist die Bhagavad Gita.

Sie beschreibt die Gespräche zwischen Arjuna, einem Pandava, und Gott Krishna, der auf der Seite der Pandavas kämpft. Arjuna möchte dem Bruderkrieg ausweichen, da er keinen Sinn darin sieht, seine Vettern und Onkel zu töten. Krishna aber fordert ihn zum Kämpfen auf, indem er ihm klarmacht, daß Arjuna als Kshatriya (Krieger) das Gesetz seiner Kaste zu erfüllen hat und es keinen wirklichen Tod gibt, da das Lebewesen als spirituelle Seele (atma- das wahre Ich) unzerstörbar ist. Krishna lehrt Arjuna durch klare Beweisführung die Ergebung in den göttlichen Willen. Er verwirft die Tatenlosigkeit und fordert ihn auf, seine Pflicht zu tun und nicht nach dem Erfolg des Handelns zu fragen. Dieser Weg der selbstlosen Pflichterfüllung und des echten gläubigen, liebenden Vertrauens auf Gott führt zur Erlösung. Die Anhänger Krishnas und viele Hindus leben diesen Bhakti-Weg (Hingabe zu Gott) noch heute.


Das Mahabharata als Geschichtlicher
Hintergrund der Bhagavad-gita

Literarisch gesehen ist die Bhagavad-gita ein Teil des berühmten Sanskritepos Mahabharata, das von Ereignissen der Weltgeschichte bis hin zum gegenwärtigen Zeitalter des Kali berichtet. Als dieses Zeitalter vor rund 5000 Jahren begann, kam es zur großen Schlacht von Kurukshetra und unmittelbar vor Beginn dieser Schlacht verkündete Krishna die Bhagavad-gita, was den Höhepunkt des Mahabharata darstellt.

Die Bhagavad-gita, der "Gesang Gottes (Bhagavans)" beinhaltet die Unterweisungen Krishnas an Seinen Freund und Geweihten Arjuna, und sie wird in Indien schon seit Jahrtausenden von allen philosophischen Schulen als Buch höchster Weisheit und Wahrheit verehrt...

Die Schlacht von Kurukshetra war ein Familienkrieg innerhalb der glorreichen Kuru-Dynastie, deren berühmte Vorfahren, wie König Bharata, König Kuru und König Shantanu, ebenfalls im Mahabharata beschrieben werden. Shantanus Sohn Vicitravirya hatte drei Söhne: Dhritarashtra, Pandu und Vidura. Dhritarashtra, der älteste der drei Brüder, war von Geburt an blind, und deshalb ging der Thron an Pandu über. König Pandu hatte fünf Söhne namens Yudhishthira, Bhima, Arjuna, Nakula und Sahadeva. Dhritarashtra hatte hundert Söhne, von denen der älteste Duryodhana hieß. Dies sind, neben Krishna, die wichtigsten Namen des Mahabharata, und sie werden auch in der Bhagavad-gita, vor allem im Ersten Kapitel, erwähnt.

Als König Pandu jedoch frühzeitig starb, kamen seine fünf Kinder unter die Obhut ihres Onkels Dhritarashtra, der seinerseits den Königsthron bestieg, weil Pandus Kinder noch nicht alt genug waren, um das Erbe ihres Vaters anzutreten. So wuchsen die Söhne Dhritarashtras und Pandus in der gleichen königlichen Umgebung auf. Gemeinsam erlernten sie vom erfahrenen Drona die Kriegskunst und empfingen die Ratschläge und Unterweisungen Bhishmas, des ehrwürdigen "Großvaters" ihrer Familie.

Doch die Söhne Dhritarashtras, allen voran Duryodhana, hegten Haß und Neid gegenüber den Pandavas, und der blinde, üble Dhritarashtra wollte, daß seine eigenen Söhne, und nicht die Söhne Pandus, das Königreich erbten.

So kam es, daß Duryodhana mit Dhritarashtras Zustimmung verschiedenste Schritte unternahm, um die jungen Söhne Pandus zu töten, und es war nur dem umsichtigen Schutz von seiten ihres Onkels Vidura und ihres Vetters Sri Krishna zu verdanken, daß sie all diesen Mordanschlägen entkamen.

Obwohl Shri Krishna mit den Pandavas in einem Verwandtschaftsverhältnis stand, war Er, wie wir aus der Bhagavad-gita erfahren, kein gewöhnlicher Mensch, sondern der Höchste Herr Selbst, der auf die Erde herabgestiegen war und nun die Rolle eines Königs spielte. In dieser Rolle war Krishna der Neffe von Pandus Gattin Kunti, auch Pritha genannt, der Mutter der Pandavas. Als ewiger Beschützer Seiner Geweihten und der Prinzipien der Religion begünstigte Krishna die rechtschaffenen Söhne Pandus und ließ ihnen Seinen Schutz zukommen.

Eine entscheidende Wende trat ein, als der heimtückische Duryodhana die Pandavas zu einem Würfelspiel herausforderte. Im Verlauf dieses verhängnisvollen Glücksspiels gewannen Duryodhana und seine Brüder den gesamten Besitz der Pandavas, ja sogar Draupadi, deren keusche und treue Frau. In ihrer Vermessenheit versuchten sie, Draupadi vor den Augen aller versammelten Prinzen und Könige zu entkleiden, wovor Krishnas göttliche Hand sie jedoch beschützte. Dieses Glücksspiel, das von Anfang an Betrug war, beraubte die Pandavas ihres Königreiches und zwang sie, für dreizehn Jahre ins Exil zu gehen.

Als die Pandavas aus der Verbannung zurückkehrten, wandten sie sich auf Krishnas Anraten hin an Duryodhana, um ihren rechtmäßigen Anspruch auf das Königreich geltend zu machen; doch Duryodhana schlug ihre Forderung prompt ab. Als Angehörige des Königsstandes (kshatriyas) waren die Pandavas verpflichtet, für den Schutz der Gesellschaft zu sorgen, und so war es notwendig, daß sie über ein Herrschaftsgebiet verfügten. Die fünf Pandavas waren jedoch bereit, sich auf fünf Dörfer zu beschränken, aber Duryodhana antwortete voller Arroganz, er werde ihnen nicht einmal so viel Land geben, daß sie darauf eine Nadel einstecken könnten. Duryodhana war sich darüber bewußt, daß seine kompromißlose Haltung einen Krieg heraufbeschwor, und so begann er, sich aktiv auf eine solche entscheidende Auseinandersetzung vorzubereiten.

Im Mahabharata wird berichtet, daß sich alle Könige und Herrscher der Welt aufteilten und sich entweder auf die Seite der Söhne Dhritarashtras oder die der Söhne Pandus stellten. Krishna übernahm Selbst im Namen der Pandavas die Rolle eines Abgesandten und begab Sich zu Dhritarashtras Königshof, um letzte Friedensbemühungen zu unternehmen. Doch die Vorschläge Krishnas wurden zurückgewiesen, und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Schlacht begann.

Die Pandavas, die für ihre charakterliche Größe berühmt waren, erkannten in Shri Krishna die Höchste Persönlichkeit Gottes, die sündhaften Söhne Dhritarashtras jedoch nicht. Krishna Seinerseits ließ es vom Wunsch der beiden gegnerischen Parteien abhängig sein, auf welcher Seite der Schlacht Er teilnehmen würde. Er als Höchste Persönlichkeit Gottes würde nicht persönlich mitkämpfen, und Er stellte es beiden Parteien frei, zu wählen, ob sie Krishnas Armee oder Ihn Selbst als Berater und Helfer haben wollten. Duryodhana, der machtgierige Stratege, entschied sich sogleich für Krishnas bewaffnete Streitkräfte, während die Pandavas gleichermaßen begierig waren, Krishna persönlich auf ihrer Seite zu haben.

Krishna übernahm die Rolle des Wagenlenkers von Arjuna, und so standen Arjuna, der berühmte Bogenschütze, und Krishna als sein Diener auf dem gleichen Streitwagen, mitten zwischen den beiden Heeren, die sich auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra versammelt hatten. Dies bringt uns zum Beginn der Bhagavad-gita, wo der alte Dhritarashtra besorgt seinen Sekretär fragt: "Was taten meine Söhne und die Söhne Pandus?"

Dies ist eine kurze Zusammenfassung der Vorgeschichte, wie sie im Mahabharata erzählt wird. Der Inhalt des Mahabharata und insbesondere die Zeit nach der Schlacht wird ausführlich im Shrimad-Bhagavatam beschrieben, das zusammen mit der Bhagavad-gita die Essenz der vedischen Literatur darstellt.

Die Lehren der Bhagavad-gita bilden den Höhepunkt des gesamten Mahabharata. In ihr erklärt Shri Krishna das Heilmittel für alle individuellen und sozialen Probleme. Weil sich Seine Aussagen auf ewig gültige Prinzipien hinter den sich ständig wandelnden Erscheinungen der Zeit beziehen, ist die Bhagavad-gita heute genauso aktuell und praktisch anwendbar wie damals...

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