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Gauranga, der goldene Avatar
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Gaurahari

Chaitanya Mahaprabhu
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Lord Gaurahari ist in Indien und besonders in Bengalen als Chaitanya (gesprochen
Tschaitanya) bekannt. Er ist die Höchste Persönlichkeit Gottes, Krishna. Krishna
erscheint im Kali-yuga, dem gegenwärtigen eisernen Zeitalter, als Chaitanya. Er
bringt den Menschen das gemeinsame Singen der Namen der Höchsten Persönlichkeit
Gottes (sankirtan). Dieses gemeinsame Singen der Namen Gottes befreit die Menschen
von allen Leiden und Übeln, die besonders dieses Zeitalter mit sich bringt. Letztendlich
erweckt es die Liebe oder Hingabe zur Höchsten Persönlichkeit Gottes. Chaitanya
lehrt und lebt vor, wie dieses Wunder zu vollbringen ist.
Krishna erschien als Chaitanya am 18. Februar 1486 in Bengalen. Wegen seiner besonderen
goldenen Hautfarbe wurde Chaitanya auch Gaurahari genannt.
Weil Er nicht öffentlich als Krishna auftrat, kennt man Ihn auch als den verborgenen
Avatar. Er erschien als der Sohn eines armen Brahmanen und ließ anhand zahlreicher
wunderbarer Taten schon sehr früh erkennen, dass er nicht ein gewöhnliches Kind
war. Mit zehn Jahren war Chaitanya bereits ein fortgeschrittener Gelehrter und
mit fünfzehn Jahren galt Er als einer der größten Gelehrten von Nadia, der damals
berühmten Hochburg der Sanskrit-Wissenschaft. Alle Gelehrten und Philosophen fürchteten
sich davor, mit Ihm zu diskutieren. Zu dieser Zeit wurden Diskussionen noch sehr
ernst genommen. Wer das Streitgespräch verlor, der hatte seine falschen Vorstellungen
aufzugeben und sich dem Gewinner zu unterwerfen.
Etwa zwei Jahre später ließ
Sich Chaitanya von einem Vaisnava, einem Verehrer Krishnas, in die transzendentale
Wissenschaft einweihen. Er wurde zu einem Prediger und wanderte durch ganz Indien,
wobei Er ständig den Heiligen Namen Krishnas sang und tanzte. Sein strahlender
Anblick genügte, Menschen und sogar Tiere die Heiligen Namen der Höchsten Persönlichkeit
Gottes singen zu lassen und dabei in einer Ekstase der Glückseligkeit zu tanzen.
Alle, die Ihn sahen, erkannten in Ihm den makellosen schönen Gott, der zum Wohl
der Menschheit in die materielle Welt gekommen
war. Chaitanya bewies auf der Grundlage der heiligen Schriften, dass das Chanten
und Singen der heiligen Namen der wichtigste, wenn nicht gar der einzige wirklich
religiöse Vorgang in unserem Zeitalter des Streites und der Heuchelei war.
Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare, Hare Rama Hare Rama Rama
Rama Hare Hare ist der von Sri Chaitanya Selbst empfohlene große Mantra der
Erlösung. Wo Chaitanya mit Seinen Gefährten auch hinkam, da erbebte das Land unter
dem machtvollen Lobpreisen der Namen Krishnas und die Bewohner ertranken förmlich
in einer Flut ekstatischer Liebe zur Höchsten Persönlichkeit Gottes.
Chaitanya lehrte die transzendentale Wissenschaft der liebevollen Hingabe zur
Höchste Persönlichkeit Gottes (bhakti). Er erklärte die heiligen Schriften auf
wissenschaftliche Weise in höchster Klarheit und ergründete das Wesen der Liebe
zu Gott bis zu einer Tiefe, die weit über das Fassungsvermögen des menschlichen
Verstandes geht. Er wurde von allen geliebt, denn Er war die verkörperte Demut.
Sein liebenswürdiges Wesen richtete jeden auf. Chaitanyas Leben und Seine Lehren
sind in mehreren Werken festgehalten. Das bekannteste Werk ist der Chaitanya-charitamrita
von Krishnadasa Kaviraja Gosvami.

Nityananda
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Nitai, der spirituelle Bruder Chaitanyas...
...ist der ewige Begleiter Krishnas. Sein voller Name ist Nityananda. Er begleitete
Krishna auch in Seiner Form als Chaitanya und unterstützte Ihn bei Seinen Tätigkeiten.
Nityananda ist keine gewöhnliche Person, sondern befindet Sich auf der selben
Ebene wie Chaitanya und ist ebenso verehrenswert. Deshalb wird Sein Name auch
zugleich mit Chaitanyas Namen genannt. Gaura-Nitai.
Nityananda predigte Vaisnava-Philosophie (die Philosophie der Verehrer Krishnas)
und reiste durch ganz Indien bevor er Sich Seinem Herrn Chaitanya anschloss. Dieser
ernannte Nityananda zum zuständigen Missionar für Bengalen.
Die Mission und Lehren Chaitanyas hat Er Selbst
in den folgenden acht Versen des Sri Siksastakam zusammengefaßt:
Sri Siksastaka

Gaura-Nitai
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1. Gepriesen
sei der Sri Krishna sankirtan (das gemeinsame Singen der Namen der Höchsten Persönlichkeit
Gottes), der das Herz von allem seit Jahren
angesammelten Staub reinwäscht und der das Feuer des bedingten Lebens, der wiederholten
Geburten und Tode, löscht. Die sankirtan-Bewegung ist die größte Segnung für die
gesamte Menschheit, denn sie verbreitet die Strahlen des segenspendenden Mondes.
Sie ist das Leben allen transzendentalen Wissens; sie lässt den Ozean transzendentaler
Glückseligkeit anschwellen und ermöglicht es uns, den Nektar, nach dem wir uns
ständig sehnen, in vollen Zügen zu trinken.
2. O mein Herr, Dein Heiliger Name
allein kann den Lebewesen allen Segen spenden, und daher hast Du Millionen und
Abermillionen von Namen, wie Krishna und Govinda. In diese transzendentalen Namen
hast Du alle Deine transzendentalen Energien eingehen lassen. Beim Chanten dieser
Namen bracht man nicht einmal feste Regeln zu beachten. O mein Herr, in Deiner
Güte machst Du es uns leicht, Dir durch Deine Heiligen Namen näherzukommen, doch
unglücklich, wie ich bin, habe ich keinen Geschmack für sie.
3. Man sollte den Heiligen Namen
des Herrn in einer demütigen Geisteshaltung chanten und sich für niedriger halten
als das Stroh auf der Straße; man sollte duldsamer sein als ein Baum, frei von
allem Streben nach Anerkennung und Achtung, und man sollte bereit sein, anderen
in jeder Hinsicht Respekt zu erweisen. Mit dieser Haltung kann man den Heiligen
Namen des Herrn ständig chanten.
4.
O allmächtiger Herr, ich trachte
weder nach Reichtum, noch begehre ich schöne Frauen, noch ersehne ich eine große
Zahl Anhänger. Ich wünsche mir einzig und allein, dass ich Dir Leben für Leben
grundlos und voller Hingabe dienen darf.
5. O Sohn Maharaja Nandas (Krishna),
ich bin Dein ewiger Diener, doch irgendwie bin ich in den Ozean von Geburt und
Tod gestürzt. Bitte rette mich aus diesem Ozean des Todes, und gib mir einen Platz
als Staubkörnchen auf Deinen Lotosfüßen.
6. O mein Herr, wann werden meine
Augen mit Tränen der Liebe geschmückt sein, die unablässig fließen, wenn ich Deinen
Heiligen Namen chante? Wann wird mir beim Aussprechen Deines Namens die Stimme
ersticken, und wann werden sich die Haare auf meinem Körper sträuben?
7. O Govinda! Die Trennung von Dir
schmerzt mich so sehr, dass mir ein Augenblick wie zwölf Jahre oder mehr erscheint.
Tränen strömen aus meinen Augen wie Regengüsse, und ohne Dich fühle ich mich in
dieser Welt völlig einsam.
8. Außer Krishna kenne ich keinen
anderen Herrn, und Er wird es immer bleiben - auch wenn Seine Umarmung rauh ist
oder Er mir das Herz bricht, indem Er Sich mir nicht zeigt. Es steht Ihm völlig
frei, zu tun und lassen, was Er Will, denn Er ist immer und unter allen Umständen
Mein angebeteter Herr.
Sri
Siksastakam

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